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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache
Autoren: Jason Dark
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Behörden in Kontakt zu treten. Was in der Klinik geschehen war, darüber wollte man den Mantel des Vergessens breiten, was uns verständlicherweise mehr als recht war.
    Da wir Mandra Korab versprochen hatten, ihm zu helfen, war es klar, daß er so lange bei uns blieb, bis wir die Dolche gefunden hatten. Und das waren noch sechs.
    Verdammt viel.
    Der Inder gab es selbst zu. »Sie können überall auf der Welt oder in anderen Dimensionen sein«, sagte er und schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    Wir saßen in meiner Wohnung zusammen und diskutierten den Fall noch einmal durch.
    »Wer kann sie dir denn genommen haben?« fragte ich.
    Er hob die Schultern. »Jeder Mächtige kommt eigentlich dafür in Frage, John.«
    »Und aus welchem Grund?«
    »Um noch mächtiger zu werden.«
    Suko hob die Schultern und schlug ein Bein über das andere. »Ich kann mir nicht helfen, Freunde, aber ich glaube, daß die Dolche in diesen gewaltigen Kreislauf hineingeraten sind, der uns auch in den letzten Wochen geschluckt hat.«
    »Wie meinst du das?«
    Suko lächelte schmal und schaute Mandra an. »Irgendwo treffen sich doch alle Mythologien. Und zwar dort, wo alles einmal seinen Anfang genommen hat…«
    »Zu Beginn der Welt«, sagte ich.
    »So gewaltig der Gedanke auch ist, wir können davon ausgehen. Ob Wischnu, Luzifer, Asmodis, Emma-Hoo, so heißen die Herrscher der Hölle doch in den verschiedenen Mythologien, irgendwie sind sie sich alle gleich, und meines Erachtens greift da ein Rädchen in das andere. Wir sollten die Sache einmal von dieser Warte aus betrachten.«
    »Ich meine allerdings, daß wir uns besser mit der Entstehung der Dolche beschäftigen sollten, wenn ihr versteht«, schnitt ich ein anderes Thema an.
    »Natürlich«, gab Mandra zu. »Leider kann ich dir da nicht viel helfen. Der Gott Wischnu hat sie aus den Armen sterbender Dämonen gefertigt, das ist alles.«
    »Und in den Armen befand sich noch eine Magie, die er nicht mehr ganz hatte ausschalten können«, fuhr ich fort.
    »Wie kommst du darauf, John?«
    »Hätte der eine Dolch sonst in unserem Sinne negativ reagiert?« fragte ich den indischen Freund.
    »Das stimmt.«
    »Die reagieren wie ein Pendel. Sie schlagen nach beiden Seiten aus. Dabei kommt es immer auf den Besitzer an. In deinen Händen, Mandra, würden sie nichts Böses gegen irgend jemand unternehmen. Hat sie jedoch ein anderer in Besitz, sieht es schon schlimmer aus. Dafür war Dr. Varese das beste Beispiel. Der ehemalige Dämon, dieser Menschenverschlinger, war in dem Dolch noch gebannt und kam frei. So müssen wir es leider sehen, und so wird es wahrscheinlich auch bei den sechs übrigen sein. Ihr könnt mich korrigieren, wenn ich mich irre.«
    »Nein, nein, John, rede weiter«, sagte Mandra.
    Ich lehnte mich im Sessel zurück. »Das war eigentlich schon alles.«
    »Du hättest dich intensiver mit der Vergangenheit deiner Waffen beschäftigen sollen«, sagte Suko, wobei kein Vorwurf in seiner Stimme mitschwang.
    Mandra nickte. »Ja, das hätte ich in der Tat machen sollen. Aber wer weiß so etwas schon vorher? Ich kann nicht in die Zukunft oder die Vergangenheit schauen, und euch gelingt dies auch nicht. Tut mir leid, Freunde, wir müssen es eben hinnehmen.«
    »Aber auch nach Lösungen suchen«, sagte Suko.
    »Weißt du eine?«
    Suko lächelte. »Mandra, ich denke schon die ganze Zeit darüber nach, dass die Dolche doch etwas Besonderes sind. Das ist eine Tatsache, und sie haben es ja auch öfter bewiesen. Im positiven Sinne als auch umgekehrt.« Mandra nickte.
    Suko fuhr fort. »Ich denke da an den Fall des Teufelskindes. Haben da die Dolche nicht bemerkt, daß sich etwas zusammenbraute? Haben sie dir nicht auf eine geheimnisvolle Weise Nachricht darüber gegeben?«
    »Das stimmt.«
    »Willst du noch mehr?« fragte Suko.
    »Tut mir leid, aber jetzt verstehe ich dich nicht.«
    »Ist doch ganz einfach. Vielleicht gibt uns der Dolch, den wir zurückerobert haben, darüber Auskunft, wo sich unter anderem die restlichen sechs befinden.«
    Eine verwegene, eine tollkühne Theorie, die unser chinesischer Freund da aufgestellt hatte. Verwegen war sie in der Tat, aber nicht abwegig. Das war meine Ansicht.
    Mandra dachte nach. Er hatte die Arme auf die Sessellehnen gelegt und senkte seinen Kopf dabei. Auf der hohen Stirn des Inders zeichnete sich ein Faltenmuster ab, und die Wangen zuckten.
    Wir ließen ihn in Ruhe.
    Jeder hing dabei seinen Gedanken nach. Meine drehten sich um
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