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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache
Autoren: Jason Dark
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genau, und seltsamerweise bereitete ihm der Gedanke daran weder Angst noch Schrecken.
    Nur Erwartung.
    Für ihn war ein Traum in Erfüllung gegangen. In langen Nächten hatte er sich stets vorgestellt, wie es sein würde, wenn er einmal außerirdischen Wesen begegnete.
    Er hatte alle Möglichkeiten durchgespielt. Vor allen Dingen wollte er keine Angst zeigen und auch seine friedliche Absicht dokumentieren. Diese Zeichen würden sicherlich auch irgendwo in der fernen Galaxis verstanden werden.
    Noch waren sie nicht nahe genug heran und hätten sich vielleicht erschreckt, wenn er jetzt schon aufgestanden wäre, so wartete Peter noch etwas.
    Seine Erregung steigerte sich. Er konnte nicht mehr ruhig liegen bleiben, steckte das Fernglas in die rechte Seitentasche der Parka-Jacke und hockte sich hin.
    Jetzt konnte er sie besser erkennen, denn sein Blickwinkel war ein anderer geworden.
    Sie waren auch weiterhin dicht beisammen geblieben, und Peter Gall sah die dunklen Anzüge, die sie trugen. Sie wirkten darin so, wie man sich die Weltraumfahrer vorstellte. Ihre Köpfe waren unter den ebenfalls dunklen Helmen verborgen. Wenn sie miteinander redeten, geschah dies durch die im Innern der Helme eingebauten Mikrofone.
    Einer setzte sich von den drei übrigen ein wenig ab. Er blieb nach einigen Schritten stehen und deutete den Hügel hoch. Wahrscheinlich hatte er dabei irgend etwas zu den übrigen Männern gesagt, denn die drei Helme bewegten sich nickend.
    Peter Gall hatte sich geduckt, als er die Bewegung sah. Er wußte selbst nicht, weshalb er das tat, jetzt hätte er sich zeigen können, doch eine seltsame Furcht hielt ihn davon ab. Und seine innere Stimme hatte sich gemeldet. Sie warnte ihn.
    Lauf weg, Peter. Nach Hause! Schnell, noch hast du eine Chance, Junge. Rasch…
    Peter blieb sitzen. Er hatte stets auf seine innere Stimme gehört.
    Als sehr sensitiv veranlagter Mensch war er geradezu verpflichtet, so etwas zu tun, doch diesmal widerstand er den inneren Warnungen und hörte nicht.
    Er blieb.
    Allerdings traute er sich nicht mehr aus der Deckung hervor, und nur seine Hände bewegten sich.
    Jetzt hörte er sie.
    Ihre Schritte oder die Echos pflanzten sich dumpf fort. Die Schwingungen erreichten auch seine Ohren. Je stärker sie wurden, umso intensiver empfand er sie. Für ihn ein Beweis, daß sie sich immer mehr seinem Standort näherten.
    Es würde nicht mehr lange dauern, dann hatten sie auch die Kuppe des kleinen Hügels erreicht.
    Jetzt war es zu spät, um wegzulaufen. Ob er wollte oder nicht, Peter mußte sich dem Unbekannten stellen.
    Hoffentlich reagierten sie friedlich. Hoffentlich!
    Der junge Mann zitterte. Diesmal vor Angst. Seine innere Stimme zeigte sich dafür verantwortlich, und er drehte sich langsam auf die Seite, so daß er in die Höhe schauen konnte.
    Ein Schatten berührte ihn.
    Weit riß er die Augen auf. Den rechten Arm hatte er vorgestreckt.
    Er hing starr in der Luft, denn Peter schaffte es einfach nicht, sich zu bewegen. Seinen Kopf hatte er in den Nacken gelegt, schaute in die Höhe, und der Anführer dieser Invasoren hielt ihn gesenkt. So mußte es zwangsläufig geschehen, daß sich ihre Blicke trafen.
    Durch das graue Sichtvisier erkannte Peter ein menschliches Gesicht. Die Züge verschwammen ein wenig, sie wirkten breit, verwaschen. Dennoch schaute Peter in ein Augenpaar. Und er glaubte sogar, die Überraschung darin zu lesen, denn mit einer Begegnung hatten die anderen sicherlich nicht gerechnet.
    Sekundenlang geschah nichts. Sie starrten sich nur an, und die Mündung der seltsamen Waffe deutete über den am Boden liegenden Peter Gall hinweg.
    Zeit verstrich.
    Die restlichen drei Invasoren kamen herbei. Auch sie hatten mit einer Bewegung nicht gerechnet, blieben abrupt stehen und schüttelten sogar leicht die Köpfe.
    Peter riß sich zusammen. Er erinnerte sich an das, was er sich in den langen Nächten immer ausgedacht hatte, sollte es einmal zu einem Treffen mit Außerirdischen kommen. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, und ein geflüstertes »Hallo« drang über seine Lippen, wobei er hoffte, daß die anderen auch seine friedliche Absicht erkannten.
    Sie rührten sich nicht.
    »Ich bin ein Freund!« formulierte Peter, drückte seinen Körper ein wenig zurück und stand auf.
    Die anderen ließen ihn. Peter war heilfroh. Sie hätten längst die Chance gehabt, ihn umzubringen. Daß sie es nicht getan hatten, ließ Hoffnung in ihm aufkeimen und zugleich ein gewisses Gefühl der
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