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0299 - Am Ende der Macht

Titel: 0299 - Am Ende der Macht
Autoren: Unbekannt
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denken, daß diese Frau allmählich altern und ihre Schönheit verlieren würde, während er ...
    „Zum Teufel damit!" stieß er hervor. Unwillkürlich hatte er die uralte terranische Verwünschung ausgesprochen, so daß der Hangartechniker, der ihn am Ausgang des Antigravschachts erwartete, verwundert zusammenzuckte.
    „Ist irgend etwas, Sir?" fragte der Mann besorgt.
    Atlan schlug dem überraschten Mann fest auf die Schulter. „Was soll sein?" erkundigte er sich fröhlich. „Ich erwarte Besuch, das wissen Sie doch."
    „Ja ja" stammelte der Techniker verwirrt. Atlan beobachtete, wie der Mann mit einem anderen Techniker einen schnellen Blick wechselte.
    „Wir werden das tefrodische Schiff in wenigen Minuten einschleusen. Sir", teilte man ihm mit.
    Atlan begab sich in den Kontrollstand. Er war so aufgeregt, daß es ihn nicht an einem Platz hielt. Er ging in dem kleinen Raum, der zum Hangar gehörte, unruhig auf und ab. Ich möchte wissen, wie alt Mirona ist, dachte er.
    Das Einschleusmanöver schien ihm unerträglich lange zu dauern. Längst hatte er vergessen, was er ihr bei der Begrüßung sagen wollte. Als das kleine Raumschiff endlich fest im Hangar verankert war, verließ Atlan den Kontrollraum. Die Schleuse des tefrodischen Schiffes öffnete sich.
    Mirona Thetin trug einen enganliegenden Schutzanzug, dessen Material in verschiedenen Farben schillerte. Sie hatte ihr langes Haar hochgesteckt, damit sie einen Helm aufsetzen konnte. Mit einem Sprung verließ sie die Schleuse. Ihre Bewegungen wirkten geschmeidig und kraftvoll. Als sie Atlan auf sich zu kommen sah, warf sie den Kopf leicht zurück. Ihr Mund öffnete sich, aber sie lächelte nicht. Ihre Augen waren wachsam.
    Atlan fühlte, wie ihn die persönliche Ausstrahlung dieser Frau sofort in seinen Bann zog. Er wehrte sich nicht dagegen. Einen Schritt vor ihr blieb er stehen.
    „Willkommen an Bord der IMPERATOR" sagte er.
    Gegen seinen Willen hatte seine Stimme unfreundlich geklungen unbewußt hatte er eine Verteidigungsstellung eingenommen.
    Mirona Thetin kam auf ihn zu und berührte ihn leicht am Arm.
    „Hallo, Admiral", sagte sie.
    „Ich bringe Sie in die Zentrale", erbot er sich. „Dort können wir uns unterhalten."
    Sie benutzte ein eigenartiges, fast herbes Parfum. Der Schutzanzug raschelte, als sie sich Atlan mit einem Ruck zuwandte.
    „Ich glaube nicht, daß die Zentrale der richtige Platz ist", sagte sie. „Ich bin gekommen, um Sie zu überreden daß Sie sich mit mir auf Tamanium absetzen lassen. Auf dieser Welt existieren Daten über Waffen und Maschinen, die alles in den Schatten stellen, was uns bekannt ist."
    „Woher besitzen Sie diese Informationen?" fragte Atlan.
    „Ich bin Archäologin und Ethnologin." erinnerte sie ihn. „Sie wissen daß ich gute Kenntnisse von der lemurischen Frühgeschichte habe. Ich habe in den Archiven meiner Vorfahren Hinweise gefunden, die mich vermuten lassen, daß auf Tamanium eine Positronik mit großen Wissensspeichern existiert."
    Atlan wich ihren Blicken aus.
    „Nun gut", sagte er widerstrebend. „Ich bringe Sie in den Mannschaftsraum. In der Kantine können wir uns ungestört unterhalten."
    Plötzlich kam ihr Gesicht dem seinen ganz nah. Er spurte ihren Atem.
    „Glauben Sie nicht, daß ich nur wegen meiner Forschungsarbeiten gekommen bin", murmelte sie.
    Atlan stand wie erstarrt. Er brachte ein verunglücktes Lächeln zustande. Mit einem Ruck wandte sie sich von ihm ab.
    „oh!" sagte sie erbittert. „Sie sind auch nur ein Soldat. Manchmal dachte ich an Sie, dann schienen Sie mir ein ungewöhnlicher Mann zu sein. Jetzt aber, da ich vor Ihnen stehe, verdrängt die Wirklichkeit meine Phantasiegestalt."
    „Ich werde mich bemühen, in Zukunft dieser Phantasiegestalt näherzukommen", versprach Atlan lächelnd. „Trotzdem sollten wir jetzt gehen. Die Techniker beobachten uns."
    „Ich tue, was mir gefällt", sagte sie. „Daran werden Sie sich gewöhnen müssen."
    „Jetzt waren Sie ein gewaltiges Stück von der Phantasiegestalt entfernt, die ich mir von Ihnen erdacht habe", sagte Atlan.
    Sie senkte den Kopf und lachte. „Diese Lektion habe ich verdient, Admiral oder legen Sie Wert darauf, Lordadmiral genannt zu werden?"
    „Ich bin auch nur ein Soldat", zitierte Atlan. „Nennen Sie mich, wie es Ihnen beliebt."
    Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. „Ich fürchte, wir reden eine Menge Unsinn, Admiral."
    Sie verließen den Hangar. Obwohl Mirona Thetin flache Stiefel trug, war sie fast so groß wie
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