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0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

Titel: 0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir
Autoren: Jason Dark
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den Höllenfürsten Niederlagen schwer wurmten.
    Jetzt war ich tatsächlich gespannt.
    »Nur eine Spielerei am Rande, Geisterjäger. Es gibt andere Dinge, die mich stören.«
    »Und welche?«
    »Ich gebe zu, daß du dazu gehörst«, erklärte er. »Aber ich will mal anders anfangen, denn es ist ein wenig kompliziert. Ich habe dir schon einmal erklärt, daß große Ereignisse ihre Schatten vorauswerfen. Es findet im Reich der Dämonen eine Trennung statt. Es bilden sich Machtgruppen, Blöcke, die nicht gerade untereinander befreundet sind.«
    »Du hast mir also Bescheid gegeben?« wechselte ich das Thema.
    »Ja.«
    »Gehört Lady X auch zu dieser Polarisierung?«
    »Sie hat damit zu tun.«
    »Aber sie ist tot.«
    »Das stimmt. Und es ist ihre eigene Schuld, daß sie starb. Sie hätte ihren Weg nicht allein gehen sollen. Aber sie wollte es nicht anders, und deshalb hat sie Pech gehabt.«
    »Von welchen Machtblöcken redest du eigentlich?« fragte ich den Höllenfürsten.
    »Von mir und der Hölle«, antwortete er. »Dann die Großen Alten, die, das gebe ich zu, nicht auf meiner Seite stehen. Es sind auch sie nicht allein, andere Magien kommen hinzu. Ich denke da an die gefährlichen japanischen Götter, an die uralte Wolfsmagie aus der Frühzeit der Erde, und ich erinnere dich an viele fremde Mythologien, die ihre eigene Suppe kochen. Es ist nicht mehr möglich, alle unter einen Hut zu bringen, zu verschieden sind sie, und es gibt von jeder Gruppe immer wieder Abspaltungen. Angeführt von Dämonen, die sich selbstständig machen wollen. Den meisten gelingt es nicht.«
    »Eine gute Einführung«, erwiderte ich. »Herzlichen Dank dafür! So weiß ich wenigstens, woran ich bin.«
    »Zunächst einmal befindest du dich in meiner Gewalt«, erklärte mir der Teufel. »Wenn ich nicht will, kannst du auch nicht entkommen. Das sollte dir bewußt sein!«
    Ich lachte auf. »Laß doch diesen Unsinn. Glaubst du eigentlich, daß ich nicht längst weiß, daß du mich aus einem bestimmten Grund hergeholt hast. Aber nicht, um mich zu töten. Komm endlich raus mit der Sprache. Was also willst du?«
    Der Satan schäumte vor Wut. Diese Worte hatten ihm überhaupt nicht gepaßt. Es ärgerte ihn stets, wenn jemand keine Angst oder keinen Respekt vor ihm zeigte, doch ich sah gar nicht ein, vor ihm auf die Knie zu fallen und zu bitten.
    »Du könntest dich auch geirrt haben, Geisterjäger!«
    »Das habe ich nicht!«
    »Nun gut, wie du meinst.« Schon machte Asmodis einen Rückzieher, und ich sah mich in meiner Ansicht bestärkt. Er kam wieder auf das Thema zurück. »Ich habe dir erklärt, daß es Machtblöcke gibt, und diese Machtblöcke oder Machtbereiche sind genau abgetrennt, verstehst du?«
    »So einigermaßen.«
    »Jeder existiert in seinem Reich, in seiner Dimension. Man hat die Grenzen gesteckt, die nicht überschritten werden sollen, doch es gibt immer wieder Wahnsinnige, die es versuchen und es auch schaffen, in die Dimension anderer Schwarzblütler zu gelangen.«
    »Und das ist hier geschehen – oder?«
    »Ja.«
    Trotz der Ketten fühlte ich mich dem Satan überlegen und begann zu lachen. »Wenn du eine so große Macht besitzt, schlag die Eindringlinge doch zurück.«
    »Ich bin dabei.«
    Er wollte nicht zugeben, daß es ihm nicht gelungen war. Anscheinend mußten seine Gegner verdammt stark sein. Ich wollte natürlich mehr wissen und fragte weiter: »Wer ist es denn, der dir soviel Kummer bereitet.«
    »Es sind Vampire!«
    Ich hörte die Antwort und hatte Mühe, ein Lachen zu verbeißen.
    Vampire! Das gab es doch nicht. Der Satan hatte Angst vor Vampiren, und ich zog die Lippen zu einem Grinsen in die Breite, was ihn ärgerte, denn er stampfte mit seinem Klumpfuß so hart auf, daß es dröhnte und Rauchwolken aus dem Untergrund entstanden.
    »Dir wird das Lachen vergehen, Geisterjäger. Es dauert gar nicht mehr lange.«
    »Weshalb fürchtest du dich vor einem Vampir?«
    »Es ist nicht irgendein Vampir.«
    »Sondern?«
    Satan schaute mich an. Er zögerte mit der Antwort und öffnete erst später sein Maul, um mir den Namen entgegenzuschleudern. »Es ist Mandraka, der Schwarzblut-Vampir.«
    Vielleicht erwartete der Teufel, daß ich Angst zeigte. Die aber kam nicht, denn ich konnte mit dem Namen nichts anfangen.
    »Tut mir leid«, erwiderte ich. »Den Namen Mandraka kenne ich nicht. Er ist mir unbekannt.«
    »Und du willst der Geisterjäger sein?«
    »Ich bin nicht allwissend, Asmodis. Du müßtest mir schon mehr von ihm erzählen,
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