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0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

Titel: 0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir
Autoren: Jason Dark
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hielt ihn hoch und verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen. Die Stichwaffe war ihnen bekannter, damit konnten sie schon etwas anfangen, und der Vampir drehte die Klinge herum, so daß die Spitze auf mich wies. Für einen schrecklich langen Moment bekam ich Todesangst, denn ich hatte das Gefühl, als wollte mir der Vampir meinen eigenen Dolch in den Körper rammen.
    Er überlegte es sich anders und ließ den Dolch wieder verschwinden. Ich atmete auf.
    Sein Artgenosse suchte weiter.
    Seine flinken Finger glitten über meinen Körper. Er gelangte auch dort hin, wo sich unter dem Stoff des Pullovers etwas abzeichnete.
    Mein Kreuz!
    Jetzt war ich gespannt. Bisher hatte das Kreuz ja nicht eingegriffen.
    Normalerweise konnte es von Vampiren nicht berührt werden. Es vernichtete diese Blutsauger, denn das Kreuz war bekanntlich das klassische Abwehrmittel gegen Vampire.
    Auch der Schwarzblut-Vampir zögerte. Seine tastenden Hände lösten sich von meinem Körper und zuckten heftig zurück. Aus seinem offenen Maul drangen seltsame Laute, schon mit einem erstaunten Ächzen zu vergleichen, und er schüttelte seinen Schädel.
    Dann drehte er sich.
    Die anderen sechs starrten ihn an.
    Der Vampir sprach Worte, die ich nicht verstand. Sie drangen kehlig aus seinem Mund, schon mit Urlauten zu vergleichen, aber er wurde von seinen Artgenossen verstanden.
    Sie schauten mich an, hoben die Schultern, wirkten unschlüssig, und einer von ihnen deutete in die Ferne.
    Die anderen nickten.
    Dies bewies mir, daß die Blutsauger endlich einen Plan gefaßt hatten. Und der drehte sich um mich. Was mit mir geschehen sollte, wußte ich nicht, ich hoffte nur, daß ich endlich von den verdammten Ketten befreit wurde.
    Die Schwarzblut-Vampire kreisten mich ein. Sie senkten ihre Köpfe und schauten sich die Ketten an.
    Einer von ihnen griff nach der Manschette, die mein linkes Handgelenk umschloß. Einen Schlüssel brauchte er nicht. Durch einen Hebeldruck sprangen die beiden Hälften auseinander. Dies geschah sehr plötzlich. Ich rechnete nicht so rasch damit, konnte den Arm nicht in der Lage halten, so daß er zu Boden fiel und ich mir hart mein Gelenk stieß. Den Schmerz unterdrückte ich, denn ich war endlich zum Teil befreit und konnte tief durchatmen.
    Auch die anderen Manschetten stellten für die Schwarzblut-Vampire kein Problem da. Sie lösten sie geschickt und bedeuteten mir auf die Füße zu kommen.
    Das war leichter befohlen, als getan. Ich hatte große Mühe, mich in die Höhe zu stemmen. Mein Kreislauf war durch die lange Fesselung so ziemlich aus dem Rhythmus geraten, und ich kroch erst einmal ein paar Yards zur Seite.
    Dann erhob ich mich.
    Es war schwer genug, auf den Füßen zu bleiben. Schwindel packte mich, für einen Moment drehte sich alles vor meinen Augen, aber ich hatte Ehrgeiz und blieb stehen.
    Die Beretta und den Dolch besaßen meine Gegner. Das Kreuz hatten sie mir gelassen. Vielleicht bekam ich noch Gelegenheit, es voll einzusetzen.
    Meine körperliche Konstitution machte sich bemerkbar. Die Folgen der Fesselung überwand ich rasch, aber zu neuen Taten war ich noch längst nicht bereit.
    Darum sollten sich erst einmal andere kümmern, denn ich spielte hier den Statisten, während die Vampire sich in dieser Dimension bestimmt gut auskannten.
    Zwei Vampire verschwanden. Fünf blieben zurück und ließen mich nicht aus den Augen. Ich versuchte, in ihren Blicken zu lesen.
    Wie standen sie mir gegenüber? Waren sie sehr feindlich gesonnen, oder konnte ich, ein normaler Mensch ohne schwarzes Blut, mit ihnen paktieren. Das wäre natürlich stark gewesen, aber ich durfte nicht vergessen, daß es sich auch bei ihnen um Dämonen, um Feinde, handelte.
    Die Pupillen wirkten kalt, völlig ausdruckslos. Ich konnte nicht erkennen, was sich hinter den Stirnen der Blutsauger alles abspielte.
    Wenn sie ihrem Urtrieb nachgingen, würden sie sich auf die Jagd nach Schwarzblütlern begeben, und da konnte ich ihnen sicherlich zur Seite stehen und auch helfen.
    Die beiden anderen Blutsauger kehrten zurück. Sie hatten von irgendwoher einen Gegenstand geholt, den sie zwischen sich trugen.
    Ich konnte ihn erst erkennen, als sie näherkamen.
    Mein Herzschlag wollte stocken. Was die Vampire da geholt hatten, war ein pechschwarzer, offener Sarg. Jetzt wußte ich, welchen Platz sie für mich vorgesehen hatten.
    Ich konnte nicht gerade behaupten, daß es mir Freude machte, in die offene Totenkiste zu schauen, aber dagegen angehen konnte ich auch
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