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0295 - Der verlorene Planet

Titel: 0295 - Der verlorene Planet
Autoren: Unbekannt
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einem Major, abgelöst. Er stand auf und machte den Platz hinter dem Kommandopult frei. „Ausgeschlafen, Mario?"
    Major Mario nickte und ließ sich in den Kontursessel fallen. Er war ziemlich korpulent und hatte ein rundes, gemütliches Gesicht.
    „Ging so, Redhorse. Was Neues hier?"
    „Schleichflug würde ich es nennen. Kurze Linearflüge, dann wieder Einstein-Universum. Wir empfangen laufend Hypermeldungen von der Maahk-Flotte. Scheint ganz schön rundzugehen."
    „Hauptsache ist, uns ortet niemand", meinte Mario ruhig. „Ich liebe es nicht besonders, wenn es rundgeht."
    Redhorse grinste, nickte ihm zu und verließ die Zentrale.
    Major Mario begrüßte die anderen Offiziere und widmete sich dann der Betrachtung des Panoramaschirms. Zufrieden stellte er fest, daß es im Umkreis von einigen Lichtjahren keine Ortungen gab.
    Don Redhorse passierte auf dem Weg zu seiner Kabine die Offiziersmesse, überlegte einen Augenblick und ging dann hinein.
    Er war noch nicht müde, und meist traf man irgend jemand hier, mit dem man sich unterhalten konnte.
    Er hatte Glück.
    John Marshall, Chef des Mutantenkorps und Telepath, debattierte lebhaft mit Melbar Kasom über die Möglichkeit, den geheimnisvollen Planeten Multidon zu finden. Daneben hockte Mausbiber Gucky und trank lustlos von einem Glas Karottensaft.
    Tronar Woolver, der Wellensprinter, lauschte der Unterhaltung zwischen Marshall und Kasom.
    „Hallo", sagte Redhorse und setzte sich. „Störe ich bei der Ausarbeitung wichtiger strategischer Pläne?"
    Ehe Marshall etwas sagen konnte, stieß Gucky einen schrillen Pfiff aus und kreischte aufgeregt: „Wenn wir es so anstellen, wie die beiden sich das in ihren kindlichen Gemütern vorstellen, können wir schon jetzt einpacken.
    Aber sie wollen ja nicht auf mich hören! Dabei scheinen sie schon wieder vergessen zu haben, daß ich es schließlich war der ‚Midway‘ eroberte."
    Redhorse sah, wie Marshall die Achseln zuckte. Melbar Kasom grinste nur.
    „Für die Eroberung von ‚Midway‘ hast du ja auch einen Lorbeerkranz erhalten", sagte Redhorse mit gespielt ernster Miene.
    „Ja, und du hast ihn mir in den Topf geschmuggelt", erboste sich der Mausbiber, ohne böse zu sein. „Steht mir ausgezeichnet.
    Werde mich auf Lorbeerkränze umstellen. Ist der einzige würdige Kopfschmuck für mich. Und so schön symbolisch."
    Tronar Woolver, der Wellensprinter, mischte sich ein: „Wird aber schwierig sein, den Lorbeer zu besorgen. Was nun Marshall und Kasom angeht, so muß ich leider Gucky widersprechen. Ich finde ihre Ansichten gar nicht so abwegig. Übrigens stimmen sie mit denen Rhodans überein. Auch Rhodan meint, der Einsatz einer Space-Jet in Verbindung mit der ‚Linse‘ sei klüger, als die TOKYO zu riskieren. War ja auch so geplant."
    „Was hast du gegen den Einsatz der ‚Linse‘, Kleiner?" fragte Redhorse den Mausbiber.
    Gucky verzog das Gesicht.
    „Ist doch wohl klar, daß ich bei ihrem Einsatz zur Besatzung gehöre, nicht wahr? Na, und hast du dir das Ding mal angesehen?
    Da drin kann man sich ja nicht rühren. Ist ja kaum fünf Meter lang und nur halb so breit. Höchstgeschwindigkeit dreihundert Kilometer pro Sekunde. Da kann ich auch gleich zu Fuß gehen."
    „Viel schneller sollte man in der Dunkelwolke nicht fliegen, wenn man nicht von der auftreffenden Kleinstmaterie zerglüht werden will. Da helfen selbst Schutzschirme nicht mehr. Außerdem kann eine ‚Linse‘ kaum geortet werden, Nur ein solches Spezialfahrzeug kann vielleicht unbemerkt bis Multidon vordringen und sogar landen." Redhorse bestellte sich Mineralwasser.
    „Sonst noch Bedenken, Gucky?"
    „Und wenn sie uns doch orten, sind wir erledigt. Oder hat eine ‚Linse‘ vielleicht Impulsstrahler, Gegenpolkanonen und ähnliche Scherzartikel an Bord?"
    „Aber einen starken Hypersender, mit dem ihr jederzeit Verbindung zu uns aufnehmen könnt - wenn normale Verhältnisse eintreten."
    „Die soll es aber in der Dunkelwolke nicht geben!"
    Redhorse trank von seinem Wasser. Er blinzelte Marshall zu, als er fragte: „Mein Freund Gucky wird doch plötzlich nicht Angst bekommen haben?"
    Der Mausbiber verschluckte sich fast an seinem Karottensaft.
    „Angst? Ich und Angst?" Sein Gesicht war so verwundert, daß selbst der harmloseste Zuschauer annehmen mußte, ein Mausbiber wüßte nicht einmal, was der Begriff Angst bedeutet.
    „Roter Bruder, ich hätte dir eine solche Frage nicht zugetraut."
    „Was ist es denn?"
    „Es ist Vorsicht, Klugheit und
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