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0289 - In der Hölle verschollen

0289 - In der Hölle verschollen

Titel: 0289 - In der Hölle verschollen
Autoren: Jason Dark
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hob die Waffe!
    Bill war einfach zu geschockt, um eine Frage stellen zu können. Er bekam kein Wort hervor, aber Sheila las die Bitte in seinen Augen.
    Und sie schüttelte den Kopf.
    Ihr Zeigefinger lag um den Abzug. Mit beiden Händen hielt sie die Waffe, hatte die Augen leicht zusammengekniffen.
    Bill schaute genau in das Mündungsloch. So groß wie das einer Kanone kam es ihm vor. Hinter Waffe und Händen sah er verschwommen das Gesicht seiner Frau.
    Würde sie schießen?
    Ja, sie drückte ab.
    Im gleichen Augenblick bebte die Erde!
    ***
    Ich hatte meine Hand um dieses seltsame Tuch gekrallt, es abgerissen und wunderte mich noch nachträglich über dessen Leichtigkeit. Das war alles zweitrangig. Für mich allein zählte nur, was sich meinen weit geöffneten Augen bot.
    Ich sah den Wächter der Kugel!
    Eine Gestalt, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Kein Dämon im eigentlichen Sinne, kein Ungeheuer, kein Monstrum, dennoch ein Gebilde, das man mit dem Begriff unheimlich umschreiben konnte.
    Ein Gigant aus Stahl!
    Als ich ihn zuerst ansah, da wankte ich zurück. So sehr hatte mich dieser Anblick überrascht.
    Dieser Gigant stand in einem Käfig, einem riesigen, langgestreckten Vogelzwinger, der in der oberen Hälfte spitz zulief.
    Unter diesem Käfig, bei dem die Eisenstangen sehr dicht nebeneinander standen, gab es keinen Halt, er schwebte frei in der Luft, aber auf der Plattform stand der Wächter.
    In einem dunklen, kalten Blau schimmerte er. Der Kopf war eine gewaltige Kugel. Der Körper schien aus mehreren Teilen zusammengesetzt und ineinander geschoben zu sein. Er wirkte ungelenk. Ein stählerner Koloß, ein Riesen-Roboter, ein Frankenstein der modernen Technik.
    Lebte er?
    Wahrscheinlich ja, denn er hatte einen Stahlarm angewinkelt, und auf seiner stählernen Greifklaue lag etwas, nach dem ich so verzweifelt gesucht hatte.
    Es war die Kugel der Tanith!
    Rund, rötlich und geheimnisvoll schimmernd, als wären in ihr die Rätsel der Welt zu lesen.
    Kugel und Kelch paßten zusammen, sie bildeten eine Einheit.
    Wenn beides ineinandergriff, war die Macht dieser Waffen sehr groß. Ich sah die Kugel vor mir, aber ich wußte nicht, wie ich an sie herankommen sollte.
    Durch das Gitter streckte ich meinen Arm, weil ich es wenigstens versuchen wollte, aber die Kugel war zu weit entfernt.
    Mein Blick glitt höher. Ich schaute auf den Kopf des Monstrums.
    Kein Gesicht, keine typischen Merkmale, nur diese glatte, blaue Kugel, die wie der Helm eines Astronauten wirkte.
    Konnte sich der Wärter überhaupt bewegen?
    Und wer war er?
    Flüsternd und scharf vernahm ich die Stimme des Satans. »Du hast den Wächter der Kugel gesehen, Geisterjäger, aber er ist jemand, an dem du dir die Zähne ausbeißen wirst. Gegen ihn ist deine Magie zu schwach, denn er ist mein Freund, der Golem des Teufels!«
    Ich sah Asmodis nicht. Es war auch nicht nötig. Ich wußte nur, daß er in der Nähe lauerte und mir diese Wahrheiten sagen konnte.
    Der Golem des Teufels!
    Ein Golem ist ein künstlicher Mensch, dieser aber sah mir nicht danach aus. Vielleicht steckte er auch in der Rüstung. Wie dem auch war, ich mußte versuchen, die Kugel zu erwischen.
    So weit ich meinen Arm ausstreckte, ich kam nicht an dieses Werk aus Magie und Technik heran.
    Mittlerweile war ich davon überzeugt, daß etwas in seinem Innern stecken mußte, obwohl mir niemand einen Beweis gegeben hatte, es war nur das Gefühl, und dann bewegte er sich plötzlich.
    Sehr langsam drehte er sich um.
    Ein Gesicht hatte er nicht, ich starrte auf die glatte Fläche und sah wieder die Kugel in seiner Hand.
    Wie konnte ich an sie herankommen?
    Überhaupt nicht, denn ein anderer übernahm die Initiative. Es war der Teufel.
    Ich hatte schon erwähnt, daß sich unter dem Käfig ein Schacht befand und der Golem auf der Plattform seines Gefängnisses stand.
    Das änderte sich blitzschnell.
    Aus der Tiefe drang beißender Gestank hervor, wurde zu einer gelblichen Rauchwolke, aus der zwei gewaltige Klauenhände stießen, die nach dem Käfig griffen.
    Es waren die Hände des Teufels.
    So rasch wie er die Plattform des Käfigs wegzog, konnte ich nicht reagieren.
    Plötzlich war der Golem frei.
    Für einen winzigen Moment sah ich ihn noch, dann rutschte er vor meinen Augen in die unauslotbare Tiefe dieser höllischen Dimension und war verschwunden.
    Ein dumpfes, gefährlich klingendes Grollen drang an meine Ohren, und dazwischen hörte ich die überlaute Stimme des Teufels.
    »Pech gehabt,
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