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0287 - Herrscher über tausend Geister

0287 - Herrscher über tausend Geister

Titel: 0287 - Herrscher über tausend Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Transportkraft ein. Sie stürzten in einen wirbelnden, schwarzen Korridor und wurden irgendwo wieder ausgespien.
    Sie trennten sich.
    FLAMMENSCHWERT und Zamorra lösten sich von der schwarzen Magie und kamen irgendwo an, taumelten flirrend über festen, harten Boden.
    Zamorra kam zu Fall. Neben ihm erlosch die grelle Energie, machte der Dunkelheit der Nacht Platz. Über ihnen flimmerten die Sterne. Da stand Nicole, das Amulett in der Hand. Die seltsame Verbindung war wieder erloschen, die nicht willentlich von ihr zu steuern war, sondern von den Launen des Amuletts abhing.
    Und irgendwie spürten sie einen fremden Gedankenhauch, der sie durchströmte. War es Merlins Stern, der zu ihnen sprach? Oder war es nur Einbildung?
    Nicht mehr oft, wisperte es lautlos. Nicht mehr oft werdet ihr mich dazu bringen können. Denn es kostet zu viel…
    »Ein Traum«, murmelte Zamorra. »Ein verdammter Alptraum…«
    Aber war es das wirklich?
    ***
    Churk starb.
    Im Fluchtmoment hatte Leonardo de Montagne die endgültige, absolute Kontrolle übernommen. Panik hatte den Montagne erfaßt. Er wollte nicht irgendwo in einer fremden Zeit stranden, sondern da wieder ankommen, wo er abgesprungen war. Und das schaffte er.
    Daß das Churks Tod war, berührte ihn nicht. Für ihn waren schon andere Dämonen gestorben. Wichtig war nur, daß er, der Sohn der Hölle, überlebte.
    Der Transport war über Churks Kräfte gegangen. Hinzu kamen die zersetzenden weißmagischen Energien des FLAMMENSCHWERTES. Der schuppige Dämon hatte keine Chance. Sein Körper zerfiel.
    Fassungslos betrachtete Wang Lee Chan das entsetzliche Schauspiel.
    Er ahnte, daß er wiederum versetzt worden war, aber wohin und warum?
    »Weil ich einen Mann wie dich brauche«, sagte Leonardo kalt. »Sieh das brodelnde Dämonenblut. Trink es!«
    »Diese stinkende Suppe?« keuchte Wang Lee.
    »Trink es!« beharrte Leonardo. »Denn es wird dich stählen. Du wirst unbesiegbar werden, unverletzbar – solange du unverletzbar sein willst, so lange du dich darauf konzentrierst! Verstehst du mich?«
    »Ja…«
    »Dann handle endlich! Ich brauche einen Superkämpfer an meiner Seite. Einen, der nicht zu schlagen ist, wenn er nicht geschlagen werden will. Nur einer wird dir stets überlegen sein: der, dem du das alles verdankst.«
    »Du, Leonardo de Montagne.«
    »Richtig«, sagte der Dunkle.
    Und Wang Lee Chan trank vom Dämonenblut. Schwarze Magie breitete sich in ihm aus. Er erstarkte.
    Leonardo schmiedete aus den Gebeinen des toten Dämons ein Schwert, eine schwere Zweihandwaffe mit langer, beidseitig geschliffener Klinge. Mattschwarz schimmerte sie, als Wang Lee sie in die Hand nahm.
    »Eine Waffe, die deiner würdig ist. Mit Kraft und Magie wirst du kämpfen und jeden Gegner überwinden. Ein zweites Mal wird jene Frau dich nicht besiegen können.«
    Wang Lee preßte die Lippen zusammen. Er nickte. Das war eine Scharte, die er noch auszuwetzen hatte. Er wog das schwarze Dämonenschwert in der Hand. Es lag gut, und trotz seines Gewichtes ließ es sich leicht und schnell bewegen. Es heulte leise wie Wind, der durch Mauerwerk streicht, und lechzte nach Menschenblut.
    »Ja«, sagte Wang Lee. »Ich will dir dienen, Leonardo de Montagne.«
    So lange, bis ich genug von dir und über dich gelernt habe, um an deine Stelle zu treten… Der zweite Mann im Reich zu sein, ist nicht gut für einen, der eine Provinz beherrschte. Ich will die ganze Macht für mich allein. Eines Tages…
    Ahnte Leonardo, was hinter der Stirn seines neuen Stellvertreters vor sich ging? Er schwieg dazu und streckte nur die Hand aus, wies auf das flammende Pentagramm. »Folge mir durch dieses Zeichen. Und lerne die Welt kennen, von der aus wir die deine erobern werden.«
    Sie traten durch das aufflammende Tor in die andere Dimension. Des durch Dämonenblut gestählten Wang Lee Chans Weg auf der höllischen Karriereleiter hatte begonnen…
    ***
    Der weiße Buick stoppte am Highway-Rand. Bill und Manuela waren wieder hinausgefahren. Bill hatte sich das Mercedes-Wrack doch noch einmal ansehen wollen. Vielleicht fand er doch noch eine Möglichkeit, Zamorra und Nicole zu helfen…
    Wenn sie noch lebten…
    Die Morgensonne kroch über den Horizont, ein blutroter Streifen im Osten, der immer heller wurde.
    Da lag das Wrack.
    Und da war Bewegung.
    »Ja, spinne ich?« murmelte Bill. »Manu, siehst du, was ich sehe?«
    »Da sind Menschen am Wagen… aber allein und ohne Fahrzeug? Und das sind auch keine Polizisten…«
    Sie sprangen

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