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0285 - Der Kampf mit den Giganten

0285 - Der Kampf mit den Giganten

Titel: 0285 - Der Kampf mit den Giganten
Autoren: Jason Dark
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letzte in dieser langen Ahnenfolge, ich habe dies alles genau gewußt. Jetzt reiß dich zusammen! Flehe sie an, hole sie her, beschwöre ihren Geist, damit er mir Bescheid gibt, wie ich Shimada töten kann. Shimada ist auch ein Feind der Sonnengöttin, das weißt du!« Shao blickte zu Boden. Sie fühlte sich überfordert. Noch nie hatte sie so etwas unternommen. Wenn sie Kontakt zu Amaterasu bekam, geschah dies immer auf den Willen der Sonnengöttin. Ich hatte getan, was ich konnte. Mehr war nicht drin.
    Gut, mein Kreuz besaß noch einige Kräfte. Die wollte ich aber vorerst zurückhalten und erst freilassen, wenn es tatsächlich keine andere Möglichkeit mehr gab. Dann mußte ich es aktivieren, wobei Xorron durch das Kreuz nicht getötet werden konnte.
    Wir standen am Scheidepunkt!
    »Ich warte nicht mehr lange!« drohte Xorron. Er hob seinen Arm, ballte eine Pranke zur Faust und ließ sie über Shaos Kopf schweben. Wenn er sie nach unten schlug, konnte er die Chinesin mit einem Hieb töten.
    »Und wenn ich es nicht schaffe?« fragte Shao flüsternd und schaute mich dabei flehend an. Xorron lachte nur, während ich mir eine Antwort ersparte.
    Shao schaute für einen Moment auf die Kühlerhaube des Mercedes. Ihr Blick schien dabei in unendliche Ferne zu wandern, und sie schluckte ein paarmal.
    Ich wußte, daß sie sich jetzt entschieden hatte und sollte mich nicht getäuscht haben. Sie drehte sich um, schaute Xorron an und sagte: »Du sollst deinen Willen haben!«
    »Aber schnell!«
    »Ich brauche Platz«, sagte Shao fordernd. »Schafft ihn mir.«
    »Die Zombies bleiben«, ordnete Xorron an. »Du kannst auf das Dach des Wagens steigen.«
    »Aber…« Es meldete sich Costello.
    Wahrscheinlich hatte er Angst um seinen Wagen, doch Xorron unterbrach ihn mit einem wütenden Zischlaut, so daß Costello zusammenzuckte und lieber den Mund hielt.
    Shao, auf deren Schultern jetzt die volle Last der Verantwortung ruhte, stieg auf die Kühlerhaube. Unter ihrem Gewicht federte das Blech, brach aber nicht, und sie kletterte weiter auf das Dach des Wagens, um dort stehenzubleiben.
    Langsam richtete sie sich auf. Wir standen hinter ihr und schauten zu ihr hoch. Selbst die teigigen, aufgedunsenen Gesichter der lebenden Leichen waren auf Shao gerichtet, die von Sekunde zu Sekunde zu wachsen schien, als sie ihren Körper streckte und dabei noch die Arme hob. Von unten her blickte ich in ihr Gesicht.
    Vorhin hatte es noch sehr blaß ausgesehen. Nun glaubte ich, einen metallenen Schimmer auf der Haut zu sehen, was auch Einbildung sein konnte.
    Shao war sich ihrer Aufgabe voll bewußt. Alles war nur auf sie ausgerichtet, und selbst Xorron hatte seine Spaltaugen ein wenig geöffnet, um die Chinesin anzublicken. Auf sie allein kam es an!
    Würde es ihr gelingen, die Göttin der Sonne anzurufen, damit sie uns aus der Klemme half? Egal, was geschah. Shao setzte alles ein und begann mit ihrem Versuch…
    ***
    Bisher hatte Suko sie noch nicht einzusetzen brauchen, doch er trug sie bei sich, und die goldene Pistole war mit einer Flüssigkeit geladen, die dem Todesnebel glich.
    Der Inspektor würde sich hüten, die Waffe gegen Menschen einzusetzen, wie Dr. Tod damals seinen Nebel, aber für Dämonen nahm er die Pistole, die sich in ihrer Funktion bisher immer als sehr wirksam erwiesen hatte.
    Sie sah ein wenig klobig aus, lag nicht einmal ausgewogen in der Hand, und Suko hatte alle Mühe, genau zu zielen. Allerdings besaß die Waffe eine sehr breite Streuung, und der Chinese mußte das Ziel nur ungefähr anvisieren.
    Der Kopflose bewegte sich rasend schnell. Er trieb nicht nur sein Echsenpferd an, sondern saß auch auf dem Rücken dieses Reittiers nicht still. Sein Oberkörper pendelte von einer Seite zur anderen, war mal links zu sehen, dann wieder rechts, und auf der Sehne lagen die Pfeile, denn er hatte zwei davon genommen.
    Die Hufe des exotischen Reittieres wühlten den feinen glasigen Sand zu Schleiern und Wolken hoch, als der Kopflose die Geschwindigkeit steigerte. Er wollte schießen und Suko gleichzeitig über den Haufen reiten. Das Tier wuchs vor dem Chinesen in die Höhe. Breitbeinig hatte sich Suko aufgestellt, hielt den rechten Arm mit der goldenen Pistole in der Hand ausgestreckt und erinnerte an einen Wahnsinnigen, der sich dem Ungeheuer stellte, um einen Selbstmord zu begehen. Auch die sieben jungen Leute sahen dies. Auf ihren Gesichtern zeichnete sich die Angst ab. Sie hatten Angst um Suko.
    Vielleicht fünfzehn Meter noch mochte
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