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0278 - In geheimer Mission auf Lemuria

Titel: 0278 - In geheimer Mission auf Lemuria
Autoren: Unbekannt
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Teppichen ausgelegt war. An der Decke hingen Kristalleuchter. Es blieb uns jedoch keine Zeit, auf diese Dinge zu achten.
    „Dort sind Trahailors Zimmer!" Rhodan deutete die Richtung an. Wir erreichten die Tür. Sie war nur angelehnt. Ich spürte, daß mein Herz heftig zu schlagen begann.
    Rhodan klopfte gegen die Tür. Im Innern regte sich nichts. Auch auf dem Gang blieb es vollkommen still. Rhodan hob die Augenbrauen. Er tauschte einen kurzen Blick mit Kakuta.
    Dann stieß er die Tür auf.
    Der Tamrat für Nachrichtenwesen und Polizei, Trahailor, lag unmittelbar hinter der für am Boden. Ich sah sofort, daß er nicht mehr am Leben war. Sein Kinn hing schlaff nach unten, die Augen waren verdreht. Ich gab einen erstickten Laut von mir und wich zurück. Rhodan beugte sich zu dem Toten hinab und riß das Hemd des Mannes auf.
    „Kein Zellaktivator!" rief er enttäuscht. Er wälzte Trahailor auf den Bauch. Blut sickerte auf den Teppich.
    Rhodan richtete sich auf. Über seine Schultern sah ich, daß ein Katapultmesser im Rücken des Lemurers steckte. Es konnte nur ein Katapultmesser sein, denn der Schaft war fast in Trahailors Körper verschwunden. Katapultmesser wurden mit Druckpistolen abgeschossen.
    „Jemand hat ihn kurz vor unserer Ankunft ermordet", sagte Rhodan gepreßt. „Jemand, der einen Zellaktivator trug."
    Jetzt wurde mir alles klar. Trahailor hatte unmittelbar vor unserem Eintreffen Besuch erhalten. Arglos hatte Trahailor seinen Mörder eingelassen. Unmittelbar nach der Tat war der Zellaktivatorträger gegangen. Deshalb hatten wir die Impulse auch nur kurze Zeit orten können.
    „Dieser Mord geht zu Lasten eines MdI" sagte Tako Kakuta. „Wir sind zu spät gekommen. Die Suche geht wieder los."
    „Vielleicht kann Tannwander erfahren, wer Trahailors Besucher war", meinte ich.
    „Glauben Sie, der MdI hätte den Fehler begangen, sich jemand zu zeigen? Er hat mit Sicherheit ein Alibi."
    Ich wandte mein Gesicht ab, damit Rhodan nicht sehen konnte, wie mich der Anblick Trahailors erschüttert hatte. Die Brutalität, mit der der MdI vorgegangen war, entsetzte mich. Das Motiv der Tat schien klar zu sein: der MdI wollte seine Macht auf Lemuria festigen. Mit Sicherheit wollte er das Amt Trahailors übernehmen.
    Wir verließen das Zimmer und schlossen die Tür. Unangefochten erreichten wir das Dach.
    Tannwander erwartete uns am Ende der Treppe.
    „Das war aber eine sehr kurze Unterredung", sagte er spöttisch.
    „Es ist nicht zu einer Unterredung gekommen", sagte Rhodan tonlos. „Der Tamrat war tot."
    „Tot? Was bedeutet das?"
    „Das bedeutet, daß wir weitersuchen müssen", sagte der Großadministrator.
     
    8.
     
    Wir verließen das Emmed-Hotel auf dem gleichen Weg, wie wir es betreten hatten. Rhodan berichtete Atlan und den anderen Männern in knappen Worten, was geschehen war. Als wir ins Freie kamen, stellten wir fest, daß es wieder zu regnen begonnen hatte. Die Seitenstraßen waren nicht überdacht.
    „Bringen Sie uns jetzt zum Hotel Nevis-Latans", sagte Rhodan zu dem Lemurer.
    Unerwartet zog Tannwander seine Waffe. Er richtete sie auf Perry Rhodan und trat einen Schritt zurück.
    „Das werde ich nicht tun", sagte er. „Ich weiß nicht, wer Sie sind und welche Ziele Sie verfolgen, aber sie haben Trahailor umgebracht. Ich war verrückt genug, Sie zu diesem Hotel zu bringen. Nevis-Latan ist wahrscheinlich Ihr nächstes Opfer."
    „Hören Sie mir einen Augenblick zu' sagte Rhodan heftig. „Begehen Sie keine Dummheit."
    Tannwander ging langsam zurück, ohne die Waffe zu senken. Dann jedoch griff er sich mit einer Hand an den Kopf. Er schwankte und ließ den Strahler fallen.
    „Das genügt, Andre", sagte Rhodan zu Noir. „Geben Sie ihn frei."
    Redhorse hatte den Strahler des Lemurers inzwischen aufgehoben Tannwander schaute uns verblüfft an. Er flüsterte irgend etwas. Rhodan wartete, bis der Lemurer sich gefaßt hatte.
    „Ich versichere Ihnen, daß wir Trahailor nicht getötet haben", sagte er eindringlich. „Sie befinden sich jetzt in unserer Gewalt, aber wir werden nichts gegen sie unternehmen. Ich bitte Sie nur, uns noch einmal zu helfen. Wenn Sie es nicht freiwillig tun, können wir Sie dazu zwingen, genauso, wie wir Sie gezwungen haben, die Waffe fallen zu lassen."
    Tannwander stand mit erhobenen Fausten da. Das übersteigerte Selbstbewußtsein des Jungen war schwer erschüttert. Ich sah, daß er innerlich mit sich kämpfte. Er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte Sein Unterbewußtsein
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