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0278 - Amoklauf des Messerstechers

0278 - Amoklauf des Messerstechers

Titel: 0278 - Amoklauf des Messerstechers
Autoren: Jason Dark
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hieß La Nina und sollte nach Angaben des Reisebüros Meter vom Strand entfernt liegen. Man brauchte nur über eine Straße zu laufen und war da. Zum Ausruhen und Entspannen würden wir jedoch kaum kommen, denn dieser El Diablo lag uns verdammt schwer im Magen. Von einem Köpfermesser hatte Señora Bexiga gesprochen! Wir hatten zwar nicht sehr viel über El Diablo erfahren, doch ich konnte mir gut vorstellen, daß dieser Mensch unheimlich gewütet haben mußte.
    Irgendwann erreichten wir Cala Millor und auch unser Hotel. Als ruhig konnte man die Lage wirklich nicht bezeichnen. Der Bau lag eingekeilt zwischen zahlreichen Hotels und Geschäften an einer belebten und viel befahrenen Straße.
    Außer uns stiegen auch noch andere Fahrgäste aus, und wir ließen die Leute erst einmal ins Hotel gehen, denn wir wollten uns umschauen.
    Unser Blick fiel auf den Strand. Himmel, da war was los. Es wimmelte von Menschen. An einigen Stellen lagen sie fast wie die Heringe in der Büchse. Auf dem Wasser schwebten Surfer über die Wellen, und weiter draußen wurde Wasserski gefahren. Tretboote gab es ebenso wie Schlauchboote, in denen es sich Familien mit Kindern bequem gemacht hatten.
    Verkaufsstände, Buden, Musik — die reine Action. Das war kein Urlaub, sondern Streß.
    Sukos Laune hatte sich nicht gebessert, als er mit brummigen Worten vorschlug, doch mal in das Hotel zu gehen. Dort war es kühler.
    Ich hatte mir den Bau zuvor von draußen angesehen. Er war im Bungalow-Stil errichtet, und besaß drei Etagen, die kastenförmig und jede nachfolgende immer kleiner als die vorherige, aufeinanderstanden. So eine Bauweise hatte ich auch noch nicht gesehen.
    Wir nahmen unsere Koffer und gingen in Richtung Rezeption, wo die ersten Touristen schon abgefertigt worden waren.
    »Ah, noch zwei Herrschaften«, rief der Chefportier und sah unser Kopfschütteln.
    »Wir sind Engländer«, erklärte ich.
    »Sorry«, er wechselte die Sprache, »aber in dieses Hotel kommen zumeist Deutsche oder deutsch Sprechende. Sie sind doch sicherlich angemeldet, Gentlemen?«
    »Ja.« Ich stellte meinen Koffer ab und nannte auch unsere Namen.
    Der Mann lachte. »Sie wollen nur drei Tage bei uns bleiben. Ein Kurzurlaub, wie?«
    »So ähnlich.«
    Er hob die Schultern. »Ist ja nicht mein Bier, aber in drei Tagen kann man sich hier nicht erholen.«
    »Bei dem Trubel reichen auch keine drei Wochen«, erwiderte Suko und fing sich dafür einen bitterbösen Blick des Portiers ein.
    Wir erledigten sämtliche Formalitäten und ließen uns mit dem Lift nach oben bringen, wo unser Zimmer lag.
    Zum Glück besaß es eine Dusche. Wir losten aus, wer sich zuerst abkühlen konnte, und Suko gewann.
    Ich wartete, stellte mich auf den Balkon und schaute zur Straße hinunter, wo der Betrieb überhaupt nicht abnahm. Discos, Bars, Geschäfte und Cafés waren voll, sie produzierten einen Heidenlärm. Viele Gäste hockten im Freien, schlürf ten ihre Drinks, hörten Musik und genossen das Leben.
    Mein Blick flog über die Straße auf das Meer hinaus. Auch dort herrschte Betrieb. Die Köpfe der Schwimmer sahen aus meiner Perspektive aus wie kleine Perlen, die auf der Oberfläche schaukelten.
    Hatte es Sinn, jetzt schon mit den Nachforschungen zu beginnen? Ich war davon nicht überzeugt und verschob die Sache auf den Abend.
    Vorher wollte ich mich ein wenig hinlegen.
    Suko kam aus der Dusche mit um die Hüften gewickeltem Handtuch.
    »Du kannst«, sagte er.
    Ich schielte ihn von der Seite her an. »Hast du mir auch noch Wasser übergelassen?«
    »Nein, das meiste habe ich getrunken.«
    Andere Kleidung hatte ich schon aus dem Koffer geholt und nahm sie mit ins Bad.
    Ich spülte mir den Schweiß ab, seifte mich ein, duschte wieder und frottierte mich ab. Ein herrliches Gefühl.
    Danach fühlte ich mich frischer.
    Suko lag schon auf dem Bett. Ich fand meinen Platz in der zweiten Hälfte und hörte Suko sagen: »Hallo Ehepartner.«
    »Was bist du denn? Mann oder Frau?«
    »Beides.«
    »Wie tröstlich«, erwiderte ich, wollte noch etwas hinzufügen, da fielen mir bereits die Augen zu.
    Es war ein starker, fast bewußtlos zu nennender Schlaf, und als ich erwachte, da hatte der Lärm zwar nicht abgenommen, aber die Sonne war inzwischen ein Stück weitergewandert und stand schon tief. Ihre Strahlen fielen jetzt auf den Balkon, wo ich Sukos breiten Rücken sah.
    Ich zog mich an und war zu jeder Schandtat bereit.
    Unsere Aufgabe war nicht einfach.
    Um etwas über El Diablo herauszubekommen,
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