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0276 - Ghouls in der Stadt

0276 - Ghouls in der Stadt

Titel: 0276 - Ghouls in der Stadt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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tobte immer noch durch seine Nervenbahnen. Heury versetzte ihm einen Tritt, daß ihm fast Hören und Sehen verging. Wieder schoß der Polizeichef. Etwas traf Pierre wie ein Hammerschlag. Aber auch diese Kugel konnte ihn nicht mehr stoppen. Er hatte noch die Kraft, blitzschnell und knochenhart zuzuschlagen. Heury klappte zusammen, verkrampfte sich.
    Pierre kam wieder auf die Beine, riß Heury mit hoch. Panische Angst sprang ihn an, Angst vor der unmenschlichen Kraft, über die Heury verfügen mußte. Diese Kraft, mit der er die Fesseln zerrissen hatte.
    Aber Heury war jetzt angeschlagen. Er kam nicht dazu, seine Kraft zu entfalten. Aus glasigen Augen starrte er Pierre an. Der trieb ihn mit wütenden Faustschlägen bis zum Fenster. Die Pistole entfiel der Hand des Polizeichefs. Yvonne bückte sich, hob die Waffe hoch und wirbelte sie herum.
    Heury holte zum Gegenschlag aus. Ein wuchtiger Schwinger traf Pierre, ließ ihn zusammenbrechen. Heury fuhr herum.
    Yvonne schoß. Zwei-, dreimal hintereinander drückte sie ab. Das Dröhnen der Schüsse verwandelte das Zimmer in einen tosenden Hexenkessel. Gustave Heury wurde getroffen und gegen das Fenster geworfen. Glas brach. Mit rudernden Armen kippte der Mann, aus dessen Brust kein Blut strömte, nach draußen!
    Er stürzte zwei Stockwerke tief auf die Straße. Im Sturz drehte er sich geschickt wie eine Katze und kam federnd unten auf allen vieren auf!
    Pierre und Yvonne waren schon am Fenster, starrten nach unten. Yvonne drückte noch einmal ab, aber jetzt war die Waffe leergeschossen.
    Dafür geschah etwas anderes.
    Ein Streifenwagen der Polizei fegte heran, schaffte es nicht mehr, zu bremsen – und nahm Heury auf den Kühler!
    Es gab einen dumpfen Schlag. Heury wurde hochgewirbelt, rollte sich über die Motorhaube und zertrümmerte mit einem Fußtritt die Windschutzscheibe des Wagens. Der entsetzte Fahrer verriß das Lenkrad. Der Wagen schleuderte und landete mit einem dumpfmetallischen Schlag vor der Hauswand. Gustave Heury rollte über das Wagendach, berührte auf der anderen Seite wieder die Straße und hetzte in weiten Sprüngen davon.
    Die Nacht verschluckte ihn.
    Entsetzt sahen sich am Fenster zwei Menschen an, die die Welt nicht mehr begriffen. Gustave Heury war kein Mensch …
    ***
    Der Krötendämon stoppte mitten in der Bewegung und ließ Zamorra fallen. Der Parapsychologe rollte sich ab und sprang sofort wieder auf. Er sah sich nach einer Fluchtgelegenheit um, konnte aber keine entdecken. Ringsum wallten dunkelrote Nebelschleier, die ihm gar nicht geheuer waren. Von irgendwo kamen furchterregende Laute. Dort schrien die verdammten Seelen …
    Die Hölle hat viele Gesichter. Eines davon zeigte sich Zamorra in dieser Form. Es war ihm klar, daß er die Wirklichkeit bei weitem nicht so sah, wie sie war. Sein Unterbewußtsein blockte alles ab, gaukelte ihm Szenen vor, die über das wahre Grauen hinwegtäuschten. Er hätte sonst unter Umständen den Verstand verloren.
    Vielleicht gab es diesen Nebel überhaupt nicht. Vielleicht war das etwas völlig anderes, Unbegreifliches …
    Der Krötendämon stand erstarrt und schien zu lauschen. Er rührte sich nicht. Zamorra fragte sich, was geschehen war. Grundlos ließ die Superkröte ihren Gefangenen bestimmt nicht los. Zamorra versuchte abermals, das Amulett zu einem Angriff zu bewegen. Zum Teil gelang ihm das auch. Ein blendender Strahl flammte aus der Silberscheibe hervor und erfaßte den Krötendämon. Er wurde förmlich herumgewirbelt und in den roten Nebel geschleudert. Ein röhrender Wutschrei erklang, als der Dämon in den Schleiern verschwand.
    Zumindest ein Teilerfolg, dachte Zamorra. Aber im gleichen Moment erkannte er die Kehrseite der Medaille.
    Der grünliche Schutzschirm erlosch. Er hüllte ihn nicht länger ein. Von dieser Sekunde an war Zamorra fremden Angriffen schutzlos ausgeliefert. Dumpf erinnerte er sich an die ersten Tage nach der Rückeroberung der Silberscheibe. Damals hatte das Amulett die gleiche Wirkung, die es auf Zamorras Gegner richtete, auch gegen ihn selbst zum Einsatz gebracht – solange, bis er den Ju-Ju-Stab mit einem gewaltigen magischen Schlag durch den Drudenfuß im Zentrum getrieben hatte. Danach, hatte er angenommen, arbeitete das Amulett nicht mehr gegen ihn. Die Gewaltkur hatte ihm diesen bösartigen Zahn gezogen.
    Aber anscheinend hatte die magische Manipulation der Ghouls doch wieder etwas von der finsteren Seite der Macht durchbrechen lassen. Vielleicht lag es aber auch an
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