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0271 - Hexen-Zauber

0271 - Hexen-Zauber

Titel: 0271 - Hexen-Zauber
Autoren: Rolf Michael
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dem Wissen um die uralten Künste und getrieben vom Willen der Loreley überall Furcht und Schrecken bereiten konnten.
    Dort unten auf dem Schiff … ganz deutlich war es zu spüren … dort waren die Frauen, die sie benötigte. Und sie hatte bereits einen Plan, wie sie diese Frauen zu sich empor holen konnte.
    Grollender Donner röhrte im Felsen, als die Loreley nun die Fluten des Rheins beschwor …
    Und im selben Moment handelten die Riesen, wie ihnen die Hexe vom Rheinfelsen befohlen hatte. Die ungefügigen Hände rissen mächtige Felsbrocken aus der Substanz des Berges …
    ***
    »Nein, nicht schon wieder ein Steinriese!« stöhnte Carsten Möbius, als er das Phänomen erkannte. Für den Bruchteil einer Sekunde erinnerte er sich an den fürchterlichen Kampf gegen den Steinriesen von Cerne Abbas, der ihn vor einiger Zeit fast das Leben gekostet hätte. Nur Professor Zamorra war es damals gelungen, den wandelnden Giganten zu stoppen.
    Doch Professor Zamorra war nicht hier. Und gegen die Mächte, die hier vor ihnen emporwuchsen, hatte ihm der Meister des Übersinnlichen keinen Abwehrzauber genannt.
    Über das Deck der »Germania« hallten Schreckensrufe. Die Passagiere erkannten, daß aus dem Rheinfelsen in seiner ganzen Höhe die Körper von Riesen herauswuchsen. Und daß diese Riesen mächtige Steine schwangen, die sie in weitem Schwung in Richtung des Schiffes warfen.
    Auf der Kommandobrücke brüllte der Kapitän der »Germania« seine Befehle. Das Speichenrad wirbelte unter der Hand des Rudergängers nach Backbord. Die Maschine wurde von halber Fahrt auf »Äußerste Kraft voraus« getrieben.
    Platschend stürzten dicht neben der Reling die ersten scharfkantigen Felsbrocken in den Rhein. Und dann kamen die ersten Treffer an Bord.
    »Weg da!« hörte Carsten Möbius seinen Freund brüllen. Bevor er die Schrecksekunde überwunden hatte, riß ihn Michael Ullich zur Seite. Fürchterliches Krachen, dann senkte sich die Kommandobrücke, von einem Felsen in der Größe eines Lastwagens getroffen, herab.
    »Von Bord!« hörte man überall Rufe. »Rette sich, wer kann!«
    Michael Ullich wußte, daß es nichts zu retten gab. Gegen Wesen, die solche Gesteinsmassen zu schleudern vermochten, war Menschenkraft vergebens.
    Die Kommandobrücke hatte einen Volltreffer erlitten und es war kaum anzunehmen, daß es hier Überlebende gegeben hatte. Der Stein war durch die Decksplanken gebrochen und hatte ein großes Leck in den Schiffsrumpf gerissen. Von unten war das Gurgeln zu hören, mit dem das Wasser des Rheins in die Bunker der »Germania« schoß.
    »Ich muß unsere Leute hier wegbringen!« ächzte Carsten Möbius. »Die ganzen Frauen…!«
    »Die retten sich schon selbst!« wies Michael Ullich auf die Wellen, in denen die komplette Belegschaft des Möbius-Hausdienstes schwamm. »Sie tun genau das, was wir auch tun müssen. Das Schiff ist verloren … daran ist nichts zu ändern. Da … dieser Treffer auf dem Vorschiff … das hat uns fast den ganzen Bug weggerissen. Siehst du nicht, wie deine Leute an Land schwimmen. Die kommen schon durch. Und die Männer auf der Kommandobrücke kannst du nicht zum Leben erwecken. Über Bord mit dir. Hier den Helden auf dem sinkenden Schiff zu spielen, bringt überhaupt nichts!«
    »Ich glaube, du hast recht!« sagte Möbius leise. »Doch wenn ich an Land bin, verständige ich den einzigen Mann, der hier helfen kann. Und wenn Professor Zamorra hier ist, dann wird der bezahlen, der für das Erwachen der Riesen verantwortlich ist. Ich werde…!«
    Seine Worte wurden durch eine helle Mädchenstimme unterbrochen, die um Hilfe schrie.
    »Sandra … das ist Sandra!« stieß Michael Ullich hervor. »Sind die beiden Girls denn noch nicht von Bord?«
    »Hilfe!« schrillte es über das Deck der sinkenden »Germania«. Im gleichen Moment erreichte das Wasser den Maschinenraum. Ein Gurgeln und Zischen wie aus dem Schlund eines der Geysire auf den Felsen von Island, dann verstummten die wummernden Geräusche des Schiffsantriebes. Nur das Gurgeln des eindringenden Wassers und das Schreien der im Wasser dem Ufer zuschwimmenden Menschen war zu hören.
    Aus den Luken zischte eine Fontäne mit heißem Wasserdampf empor.
    »Sandra! Bist du es? Melde dich!« brüllte Carsten Möbius wild. Ullich sah, daß der Freund noch eine Nuance bleicher geworden war. Er wußte, daß Carsten im Grunde seines Herzens für Sandra Jamis so etwas wie Liebe empfand.
    »Tina liegt hier!« war die Stimme des Girls zu
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