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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor
Autoren: Jason Dark
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sind schließlich nicht zum Spaß hergekommen.«
    »Dann gehört Ihnen der Schlitten?«
    »Wenn Sie den Bentley meinen, haben Sie recht.«
    Cordtland zog die Augenbrauen zusammen. Sein Mund wurde schmal. »Was wollen Sie bei uns? Land kaufen? Versuchen, hier Weekend-Häuser hinzusetzen? Nein, mein Lieber, damit werden Sie hier kein Glück haben. Wenn Sie deswegen mit mir sprechen wollten…«
    »Das ist nicht der Grund«, unterbrach ich ihn.
    Jetzt war er konsterniert. »Welcher dann, zum Teufel?«
    »Um den Teufel kann es gehen. Wir möchten mit Ihnen über einen gewissen Mason Cordtland und über Hexen sowie deren Verfolgung reden. Das ist alles.«
    Der Mann vor uns zuckte zusammen. »Mason Cordtland?« flüsterte er. »Verdammt, was soll das?«
    »Polizei«, sagte ich und zeigte ihm gleichzeitig meine Marke. Suko wies sich ebenfalls aus.
    Cordtland starrte auf die Legitimationen und nickte. »Scotland Yard sogar«, sagte er. »Sieh einmal an, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.«
    »So kann man sich irren«, entgegnete Suko. »Dürfen wir jetzt reinkommen, Mr. Cordtland?«
    Der Mann überlegte noch. Mir schien es, als hätte er irgend etwas zu verbergen. Schließlich hob er die Schultern.
    »Ja«, sagte er, »kommen Sie rein. Aber ich sage Ihnen gleich, viel Zeit kann ich für Sie nicht aufbringen.«
    »Müssen Sie weg?«
    »Ja.«
    In der Diele sahen wir die Köpfe ausgestopfter Tiere an den Wänden. Ein Hirsch mit prächtigem Geweih glotzte uns aus großen Augen an. Ebenso ein Wildschwein und auch der ausgestopfte Kopf eines Rehs.
    Rechts ging es zu den offiziellen Räumen, links in die Privatwohnung.
    Wir aber blieben in der Diele, denn es gab dort einige Sitzmöbel, wo wir Platz nahmen.
    »Was kann ich also für Sie tun?« fragte Cordtland und schaute uns der Reihe nach an.
    »Erzählen Sie mir etwas über Ihren Ahnherrn, Mason Cordtland.«
    »Ist der so wichtig?«
    »Für uns schon.«
    »Nun, was soll ich da sagen? Die Geschichte oder der Stammbaum der Familie reicht weit zurück. Mason Cordtland war ein berühmter Mann. Ein Arzt, ein Wissenschaftler, der in seiner Burg Experimente durchgeführt hat. Er hat zahlreiche Menschen geheilt, die Leute schauten mit Ehrfurcht zu ihm auf.«
    »Hat er auch getötet?« fragte ich.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Vielleicht Hexen!«
    Als ich das Wort erwähnte, zuckten die Augen des Mannes vor uns. »Können Sie das genauer erklären?«
    »Sicher. Ich habe gehört, daß Ihr Ahnherr ein Hexenjäger gewesen sein soll. Er war zudem mit einer dreischwänzigen Peitsche bewaffnet. Mit dieser Waffe jagte er die Hexen und brachte sie um. Ist es so gewesen?«
    »Sie sind gut informiert.«
    »Wir haben nur geraten«, erklärte Suko.
    »Trotzdem, alle Achtung. Ja, er hat Hexen gejagt und dabei große Erfolge erzielt.«
    »In der Vergangenheit?«
    »Sicher.«
    Ich lächelte. »Und wie steht es mit der Gegenwart?«
    »Wieso?«
    »Jagt er da auch noch Hexen?«
    Cordtland öffnete den Mund und ließ ein meckerndes Lachen hören. »Sie sind lustig. Wie kommen Sie denn darauf? Mein Ahnherr ist längst gestorben.« Wieder lachte er. Es klang ebenso unecht wie beim erstenmal.
    »Genau das, Mr. Cordtland, bezweifeln wir.«
    Er spielte den Erstaunten. »Wieso denn? Ich kann Ihnen versichern, daß Mason Cordtland im Sumpf versunken ist. Er kann gar nicht mehr leben. Oder haben Sie schon erlebt, daß die Toten aus einem Sumpf zurückgekehrt sind?«
    »Das haben wir in der Tat.« Ich dachte dabei an die schrecklichen Wesen aus den Pesthügeln von Shanghai. [3]
    Cordtland schüttelte den Kopf. Sein Gesicht nahm einen ungläubigen Ausdruck an. Ihm war anzumerken, daß ihn meine Antwort irritiert hatte. »Sie meinen das im Scherz, nicht?«
    »Nein, im Ernst.«
    »Tut mir leid, aber das begreife ich nicht. Ich wohne seit meiner Geburt hier und bin mit dem Sumpf aufgewachsen, aber das, was Sie behaupten, habe ich noch nicht erlebt.«
    »War Ihr Ahnherr ein hochgewachsener Mann mit blondgrauen Haaren, oder war er es nicht?«
    »Er war es.«
    »Dann habe ich ihn gesehen«, erklärte ich. »Und ich sah noch mehr. Er jagte eine Hexe.«
    »Wo haben Sie es denn gesehen?«
    »Im Sumpf.«
    »Sie irren sich, Mr. Sinclair.« Er schüttelte den Kopf. »Mason Cordtland ist tot. Begreifen Sie das endlich. Und jetzt müssen Sie mich entschuldigen, ich habe noch zu tun.«
    »Darf man fragen was?«
    Der Mann schaute Suko an. »Nein, das darf man nicht. Ich gebe Ihnen einen guten Rat. Verschwinden Sie! Auch
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