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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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Jahre eingebuchtet wurde.«
    »War sie irgendwann Tracys Freundin?«
    »Nein, jedenfalls nicht während der Zeit, da ich mit Tracy arbeitete.«
    »Jetzt jedenfalls scheint sie die Freundin dieses James Holway zu sein. Angeblich glüht zwischen den beiden ’ne ganz große Liebe!«
    Rush zeigte lächelnd seine Zahnlücken.
    »Paola - und die große Liebe? Ich wette einen Tausender, G-man, dass die beiden Begriffe einfach nicht zusammenpassen. Die Baker ist ein Girl, dass einen Mann immer nur als Lieferant für Kleider, Schuhe, Pelzmäntel und Geld betrachtet.«
    »James Holway scheint es ernst zu meinen.«
    »Wer ist der Mann?«
    »Anscheinend ein solider Bürger, kein Gangster. Er war nur zufällig in ›Lalys Saloon‹. Um seine Freundin dort zu treffen.«
    »Und brachte ’ne Kanone mit?«
    »Das Schießeisen trägt er beruflich. Er ist Kassierer einer Filiale der Chase National Bank.«
    Rush brach in lautes Gelächter aus.
    »Wunderbar, G-man! Wenn ich Direktor der Bank wäre, würde ich einen Kassierer, der mit Paola, Baker befreundet ist, keine Sekunde länger an meiner Kasse stehen lassen. Die Unterschlagung liegt geradezu in der Luft. Eine Freundschaft mit Paola führt zwangsläufig dazu.«
    Plötzlich brach er sein Gelächter ab.
    »Finden Sie es nicht merkwürdig, dass ein Bankbeamter sich in derselben Kneipe auf hält wie Tracy.«
    »Sie standen nicht zusammen, als wir hereinkamen.«
    Er ging auf den Einwand nicht ein.
    »Und ausgerechnet er erschießt den alten Jac? Hören Sie, G-man, was wollte der Bursche da?«
    »Ich sagte es Ihnen schon, ›Lord‹. Er traf seine Freundin. Jeder kann sich sein Girl suchen, wo er will.«
    Rush machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Unsinn, G-man. Das war kein Zufall. -Augenblick mal!« Er überlegte eine Sekunde lang. Seine Augen leuchteten. »Ja«, rief er, »so kann es gewesen sein. Die Dollars, die wir kassierten, sind heiß. Serienbuchstabe und Nummern sind bekannt. Für Tracy waren die Scheine nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt wurden. Aber ich glaube, ein Bankkassierer kann ’ne Menge damit anfangen. Er kann die heißen Scheine in kleineren und größeren Partien in seine Kasse mogeln und kann harmloses Geld dafür entnehmen. Er betrügt nicht einmal seine Bank. Die Scheine sind ja echt. Sein Laden erleidet keinen Verlust.«
    Phil und ich wechselten einen Blick.
    »Das mag stimmen«, sagte Phil langsam, »aber früher oder später würde es herauskommen, dass er das Geld angenommen hat, und jeder Mensch in New York, der mit Geld hantiert, kennt die Nummern.«
    »Hören Sie, G-man. Ich habe nur einmal in meinem Leben hinter einem Bankschalter gestanden, und das nur zwei Minuten lang. Ich weiß nicht, welche Tricks ’nem echten Kassierer bei normalem Betrieb möglich sind, aber ich stelle mir vor, dass er die heißen Scheine so zwischen anderes Geld schleusen kann, dass sie erst Wochen später und an einer ganz anderen Ecke der Staaten wieder zum Vorschein kommen. - Außerdem - selbst wenn er auffällt, was riskiert er? Einen Rüffel, weil er nicht aufgepasst hat. Sonst ist für ihn kein Risiko dabei.«
    »Lord«, sagte ich, »es ist ziemlich uninteressant, ob Sie recht haben oder nicht. Tracy kann das Geld nicht mehr wechseln. Er trug auch nur tausend Dollar in der Tasche.«
    Rush zuckte die Achseln.
    »Er hätte bei einem ersten Versuch sicherlich gleich die ganze Summe ins Spiel gebracht.«
    »Du nennst das richtige Stichwort, Rush. Nur tausend Dollar trug Jack Tracy bei sich, und niemand weiß, wo der Rest ist.«
    »Das weiß ich auch nicht«, sagte er.
    »Los, mein Junge, streng dein Gehirn noch einmal an. Wir haben festgestellt, dass Jack Tracy ›Lalys Saloon‹ erst eine halbe Stunde vor uns betreten hat. Er kam durch den Hintereingang, aber er muss von irgendwoher gekommen sein. Ich glaube nicht dass er in den letzten zwei Wochen in einem Hotel gehaust hat. Das war zu riskant für ihn. Er muss einen Unterschlupf gefunden haben in irgendeiner Wohnung, und in dieser Wohnung müsste auch jetzt noch der Koffer voller Dollars stehen.«
    »Ich habe Ihnen die Namen aller Leute genannt, die je mit Tracy in Berührung kamen«, antwortete er. »Ich kann ihnen nicht weiterhelfen.«
    Phil rutschte von der Tischkante herunter.
    »Denk ein bisschen nach, Lord«, sagte er. »Ich wette, dir fallen noch ein paar Tipps ein.« Er sah mich an. »Sonst noch etwas, Jerry?«
    Er nickte träge mit dem Kopf. Er schien an irgendetwas anderes zu denken. Erst, als wir
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