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0262 - Leonardos Knochenhorde

0262 - Leonardos Knochenhorde

Titel: 0262 - Leonardos Knochenhorde
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Ich hörte da unlängst etwas über jemanden munkeln, der sich ›Patriarch‹ nennen läßt. Aber nun überlegte ich mir, daß ihr diesen Wagen ebensogut gebrauchen und einsetzen könnt. Wenn er sich bewährt, wird es vielleicht mehr davon geben.«
    »Raffiniert«, stellte Nicole fest. »Der Wagen ist ein älteres Modell, kein Aas kommt also auf die Idee, daß das ein Spezialfahrzeug sein kann. Sonst werden ja immer nur Neuwagen umgebaut. - Was sagen denn die französischen Polizei- und Sicherheitsbehörden zu dieser Waffe auf Rädern?«
    Stephan hob die Schultern. »Nichts«, sagte er. »Der Wagen ist ordnungsgemäß zugelassen, wie man sieht.«
    »Schön. Und was fangen wir jetzt mit dem Monstrum an?«
    Möbius beugte sich leicht vor. Seine Augen glänzten. »Greift Château Montagne an«, verlangte er. »Jagt Leonardo bis ans Ende der Welt!«
    ***
    »Hm«, machte Zamorra nach einer Weile. »Wie kommst du ausgerechnet heute darauf? Der Wagen ist doch schon fast einen Monat lang zugelassen.«
    »Ich sagte doch, es ist Weihnachten. Lauter Überraschungen«, sagte Möbius. »Mademoiselle Nicole, drüben im Wandschrank stehen eine Flasche Wein und vier Gläser. Es gibt einen Grund zum Feiern.«
    »Vier?«
    »Wir erhalten gleich Besuch.«
    Zamorra hob die Brauen, während Nicole Wein und Gläser auf den niedrigen Marmortisch zauberte. Wen meinte Stephan? Carsten und Micha konnten es nicht sein; erstens traten sie immer nur stereo auf und zweitens waren sie gerade irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs, um in irgendeiner Tochterfirma mit dem stählernen Besen auszukehren, wie der Alte es vor ein paar Tagen genannt hatte.
    »Bitte, Gryf…«
    Wie auf Kommando trat der Druide ein. Gryf ap Llandrysgryf, wie üblich im legeren Jeansanzug und mit blondem Haar, das noch nie einen Kamm gesehen zu haben schien. Grüßend hob der Achttausendjährige, der wie ein Twen aussah, die Hand. »Lange nicht gesehen, so etwa zehn Tage«, sagte er. »Zamorra, halte dich an Nicole fest. Wir haben telepathische Verbindung ins Château.«
    Das war in der Tat eine Überraschung!
    »Existiert der magische Schirm nicht mehr?« fuhr Zamorra hoch.
    »Der schon… aber Fenrir kann sich jetzt endlich frei bewegen. Er hat eine Meldung abgesetzt und wartet nun zu bestimmten Zeiten auf Anweisungen.«
    »Er lebt also noch«, sagte Nicole erleichtert. »Ich hatte befürchtet, Leonardo könnte ihn durchschauen und töten.«
    »Es geht ihm vergleichsweise gut«, sagte Gryf und zog sich einen freien Sessel heran. »So gut, daß er ein sofortiges Zuschlägen empfiehlt. Und ich bin der gleichen Ansicht. Wir haben nämlich jetzt ein Mittelchen, mit dem wir Leonardos magisches Schutzfeld knacken können wie eine Nuß.« Er nickte Möbius zu.
    Zamorra sprang auf. »Ich werde wahnsinnig«, keuchte er. »Was habt ihr zwei da ausgebrütet?«
    Möbius hob die Hand. »Du erinnerst dich doch bestimmt an dieses Zeugs, das du letztens mitbrachtest - Blut des Dämonensaugers! Unsere Labors haben es analysiert und sind zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen.«
    »Das wäre?«
    »Der Dämonensauger war ein Vampir, der sich nur von Dämonenblut ernährte und normalmenschliches Blut verschmähte, nicht wahr? [2] Nun, aus seinem Blut wurde ein Mittelchen synthetisiert, das zersetzend auf schwarzmagische Kräfte wirkt. Eine Art Zauberpulver, könnte man sagen. Damit legst du nicht nur Leonardos Schirm lahm, sondern vielleicht auch ihn selbst.«
    Zamorra konnte nur noch den Kopf schütteln. »Unfaßbar«, murmelte er.
    »Und da ist noch etwas«, fuhr Gryf fort. »Ich vergaß vorhin, es zu sagen. Fenrir berichtet, daß sich sowohl Raffael als auch die Peters-Zwillinge bester Gesundheit erfreuen!«
    Zamorra schloß die Augen. Das waren Nachrichten, die er kaum noch zu erwarten gehofft hatte. Daß die beiden Mädchen noch lebten, damit hatte er längst nicht mehr gerechnet. Er wie alle anderen hatten sie für tot gehalten.
    »Das ist ja nicht nur wie Weihnachten, sondern wie Weihnachten, Neujahr, Ostern und Pfingsten auf einen Tag«, sagte er leise. »So viele Geschenke an einem Tag, das ist ja kaum zu glauben. Erzähle, Gryf. Schnell. Was weißt du noch alles? Was ist geschehen?«
    Und Gryf und Stephan Möbius begannen abwechselnd zu berichten, aus Château Montagne und den Möbius-Labors.
    Zamorra und Nicole hörten stumm zu…
    ***
    »Er hat einen Wolf«, knurrte Michel Lasalle. »Und das verdammte Vieh lege ich um!«
    Er klappte das doppelläufige Jagdgewehr auf und
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