Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
026 - Ich jagte das rote Skelett

026 - Ich jagte das rote Skelett

Titel: 026 - Ich jagte das rote Skelett
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
niemanden.
    Trotzdem sagte jemand zu mir »Hallo, Tony!«
    Ich senkte meinen Blick – und dann sah ich Cruv, den häßlichen Gnom, der in der Prä-Welt Coor sein Leben mit einem Dreizack verteidigt hatte. Gnome sind auf Coor das Letzte. Kaum einer von ihnen stirbt eines natürlichen Todes. Sie werden gefressen, erschlagen, zerrissen… Damit ihn nicht auch so ein grauenvolles Schicksal ereilte, hatten wir ihn mit auf die Erde genommen, und er hatte sich dem »Weißen Kreis« angeschlossen. Den Dreizack, dessen Spitzen sich im Tunnel der Kraft magisch aufgeladen hatten, gab es in seiner ursprünglichen Form nicht mehr. Er war zu einem Spazierstock mit Silberknauf umgebaut worden. Drehte man den Knopf, dann schnellten unten die drei magischen Spitzen heraus, und Cruv konnte sich gegen Attacken der schwarzen Macht zur Wehr setzen.
    »Hallo, Kleiner«, sagte ich und lächelte den Gnom freundlich an.
    Der Bursche war mir sehr ans Herz gewachsen. Er trug einen Maßanzug mit rasiermesserscharfen Bügelfalten. Ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle. Diese Distanz war allerdings sehr gering.
    »Du siehst großartig aus.«
    »Komm rein«, forderte mich der Knirps auf.
    »Geht es dir gut?«
    »Es geht mir großartig.«
    »Das hört man gern. Was macht Fystanat?«
    »Es ändert sich nichts an seinem Zustand. Du kannst dich gleich selbst davon überzeugen.«
    »Verrätst du mir, was für Überraschungen Pakka-dee für mich hat?«
    Cruv grinste. »Mit Sicherheit nicht.«
    »Hör mal, wir sind doch Freunde.«
    Cruv schüttelte den Kopf. »Ich falle Pakka-dee nicht in den Rücken.«
    »Mach wenigstens eine Andeutung, nun komm schon, Cruv.«
    »Du wirst Augen machen«, kündigte der Gnom an. Zu mehr war er nicht zu verleiten. Er führte mich in den Living-room. Auf einer Ledercouch lag Mason Marchand alias Fystanat, und mir krampfte es bei seinem Anblick das Herz zusammen. Wir wollten ihm alle helfen, keiner wußte aber, wie. Ich begab mich zu ihm und sprach kurz mit ihm, während Cruv den Hausherrn holte.
    Daryl Crenna kam und streckte mir beide Hände entgegen. »Sei mir nicht böse, daß ich dich um diese Zeit noch aus deinem bequemen Sessel hochscheuchte, Tony, aber ich konnte einfach nicht bis morgen warten.«
    Ich schmunzelte. »Ich bin sicher, die Fahrt lohnt sich für mich.«
    »Auf jeden Fall«, sagte Daryl, und seine Augen strahlten, als wäre es ihm geglückt, die gesamte schwarze Macht zu vernichten.
    »Ich möchte dich noch im nachhinein zu deinem Erfolg über Rufus beglückwünschen.«
    »War ja auch an der Zeit, daß wir ihn kriegten«, erwiderte ich.
    Er bot mir Platz an.
    Ich blieb stehen und fragte: »Was ist mit den versprochenen Überraschungen? Spann mich nicht auf die Folter, Daryl.«
    »Besser, du setzt dich zuerst.«
    »Wieso? Denkst du, die Überraschung haut mich um?«
    »Das könnte passieren.«
    »Nun komm schon. Spiel nicht Alfred Hitchcock. Mach’s nicht so spannend, Daryl«, drängte ich ihn.
    »Du weißt, daß ich Kräfte besitze, die kein Mensch hat«, sagte Pakka-dee.
    »Kunststück«, gab ich zurück. »Du siehst zwar aus wie ein Mensch, bist aber keiner.«
    »Richtig, und ich habe mich dieser Kräfte bedient, um ein weiteres Mitglied in den ›Weißen Kreis‹ zu holen. Es befindet sich in diesem Haus und brennt darauf, dir vorgestellt zu werden.«
    »Okay«, sagte ich und spürte ein heißes Prickeln unter meiner Kopfhaut. »Ich bin bereit.«
    Daryl Crenna nickte dem Gnom zu. »Hol ihn herein.«
    Cruv ging, und als er wiederkam, war er in Begleitung eines muskulösen Mannes, dessen Oberkörper nackt war. Er trug eine blutrote Gesichtsmaske und eine eng anliegende Hose in derselben Farbe. Ein breiter Ledergürtel mit riesiger Schnalle war um die Taille geschlungen.
    Daryl Crenna sagte stolz: »Darf ich vorstellen? Das ist Anthony Ballard, der Hexenhenker… Dein Ahne, Tony.«
    Das war echt stark. Daryl Crenna hatte recht. Es war besser, das sitzend zu verdauen.
    ***
    Arma ließ von dem Polizisten ab. Es hatte ihr gefallen, ihn zu töten.
    Sie bedauerte nur, daß sie nichts von ihm brauchen konnte, deshalb ließ sie ihn achtlos liegen und schritt ohne Eile durch die Dunkelheit.
    Unheimlich, grauenerregend sah sie aus. Sie wußte, daß sie mit ihrem Anblick die Menschen zu Tode erschrecken konnte. Wo sie auftauchte, würde man so geschockt sein, daß sie mit ihren Opfern leichtes Spiel hatte.
    Zielstrebig durchquerte die Zauberin die finstere Ruine. Wenig später trat sie auf die Straße. Weit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher