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0259 - Messalinas Höllentrank

0259 - Messalinas Höllentrank

Titel: 0259 - Messalinas Höllentrank
Autoren: Rolf Michael
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Beaminster-Cottage, wo er wohnte, seit Leonardo de Montagne aus der Hölle zurückgekehrt war. Gestützt auf die Macht der Hölle hatte Leonardo nicht nur Château Montagne im lieblichen Loire-Tal, sondern auch das Amulett erobert.
    Beaminster-Cottage, das alte Herrenhaus in der südenglischen Grafschaft Dorset gewährte ihm Asyl. Ihm und Stephan Möbius, dem eigentlichen Hausherrn, der nur hier in Sicherheit war, da er auf der Geister-Party einen Pakt mit Asmodis unterschrieben hatte. Der Teufel war auf dieser Party in der Tarnung eines einflußreichen Bankiers erschienen und der alte Möbius, Herrscher über einen weltumspannenden Konzern, nahm an, daß es sich um diverse Kapitalabschlüsse handelte.
    Professor Zamorra, den Freund und Feind den »Meister des Übersinnlichen« nannten, hatte das mächtige Herrenhaus aus dem vorigen Jahrhundert samt der umliegenden parkartigen Anlage an der Straße von Brideport nach Beaminster so präpariert, daß die Macht der Finsternis nicht eindringen konnte. Daher war dies für Möbius der einzige, sichere Ort in der Welt. Außerhalb dieser Bannzone konnten die Kräfte der Hölle aufgrund des abgeschlossenen Vertrages seine Seele fordern.
    Professor Zamorra, der weltbekannte Parapsychologe mit dem französischen Paß und Stephan Möbius waren in den letzten Zeiten gute Freunde gewordén. Während Professor Zamorra mit Nicole Duval, seiner Sekretärin, die unteren Räume des Cottage bewohnte, hatte Möbius das Obergeschoß belegt. Von hier aus regierte er seinen Riesenkonzern und daher waren die Räume nüchtern und praktisch umgestaltet worden. Eine EDV-Anlage war genau so installiert worden wie eine Telefonzentrale, die an das internationale Kabelnetz angeschlossen war. Dazu kam das Funkgerät, das es dem Konzernchef ermöglichte, sich per Sprechfunk rund um den Globus zu verständigen.
    Dieses Sprechfunkgerät hatte Möbius alarmiert. Aus den Gewässern der Karibik kam ein verzweifelter Hilferuf von Kapitän Emerson Porter. Der alte Seebär schwor bei Neptun und allen Meermädchen, daß er den Klabautermann an Bord hatte.
    Stephan Möbius hämmerte mit der Faust auf die Taste der Sprechanlage. Seine Stimme wurde im ganzen Haus gehört. Diesmal rief er weder seine Sekretärinnen, noch seinen Sohn Carsten oder dessen Freund Michael Ullich. Der Klabautermann gehörte in die Welt des Aberglaubens - da mußte der Spezialist ran.
    »Rot-Alarm! Rot-Alarm!« hörte Professor Zamorra die Stimme des Konzernchefs. »Zamorra, komm bitte sofort nach oben!«
    Professor Zamorra rannte so schnell er konnte die Treppe hinauf. Er verzichtete auf das Anklopfen und riß die Tür auf.
    Aus dem Funkgerät kam eine aufgeregte Stimme, zeitweilig unterbrochen durch atmosphärische Störungen.
    Stephan Möbius winkte Professor Zamorra zum Gerät. Sein Gesicht hatte einen kämpferischen Zug angenommen.
    »Die ULYSSES meldet, daß sie den Teufel an Bord hat!« klärte er den Parapsychologen mit wenigen Worten auf. Vor den geistigen Augen Zamorras entstand das Bild der mächtigen Dreimast-Brigantine, die hauptsächlich für Forschungsaufgaben eingesetzt wurde. Zamorra kannte Emerson Porter, den grauhaarigen Kapitän sehr gut. Wenn der um Hilfe rief, dann hatte er sie auch nötig.
    »Sie kreuzt augenblicklich in der Karibik!« erklärte Möbius. »Porter meldet, daß an der Spitze des Mastes plötzlich ein grünliches Licht zu leuchten beginnt!«
    »Elmsfeuer!« sagte Zamorra knapp. »Eine ganz natürliche Erscheinung!«
    »…das Licht vergrößert sich!« schnarrte es aus dem Lautsprecher des Funkgerätes. »Jetzt… es ist zu erkennen… eine Kreatur des Entsetzens… der Teufel ist an Bord… !«
    »Porter!« rief Professor Zamorra, dem Konzernchef das Mikrofon aus der Hand nehmend. »Kapitän Porter, was immer es ist - sprechen sie es an! Reden sie mit ihm. Und geben Sie durch, wenn es etwas sagt. Versuchen Sie…!«
    »Es redet schon!« unterbrach die Stimme Emerson Porter. »Ich höre seine Stimme, die wie ein Reibeisen klingt.«
    »Können Sie verstehen, was die Erscheinung sagt?« fragte Zamorra gespannt.
    »Ja… ich kann es verstehen!« hörten die beiden Männer den Kapitän der ULYSSES ächzen. »Es wiederholt immer einen Satz!«
    »Wie lautet der?« schaltete sich Stephan Möbius ein. »Antworten Sie, Porter!« Dann überwogen wieder die rauschenden Störungen im Gerät.
    »… wo ist Zamorra?« kam es eine Weile später wieder verhältnismäßig klar aus dem Lautsprecher. »Wo ist Zamorra -
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