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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra
Autoren: Werner Kurt Giesa
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es – ich bin Leonardo de Montagne!«
    ***
    Jetzt wurde Zamorra vieles klar.
    Nur Leonardo hatte es schaffen können, das Schloß wieder in seinen Besitz zu bringen. Aber wie kam der Schwarzmagier hierher? Er war doch schon lange tot, sühnte seine Missetaten im Feuer der Hölle …
    Der Montagne grinste höhnisch. Es machte ihm ein teuflisches Vergnügen, seinen Gefangenen von seiner Wiederkehr zu berichten, von seinen Eroberungen und ersten Terrorakten.
    »Was ist mit Raffael? Was hast du mit ihm gemacht, du Hund?« zischte Zamorra.
    Wieder lachte Leonardo.
    »Er ist tot«, sagte er. »Ich habe ihn hinrichten lassen. Er konnte mir keinen Nutzen mehr bringen. Ebenso zwei Mädchen aus deinem ach so schlagkräftigen Team. Wundertest du dich nicht, daß du keine Verbindung mit der Erde bekamst, während du in der Welt der Meeghs kämpftest? Ich erlaubte mir, die Telepathinnen gefangenzunehmen und ebenfalls zu töten.«
    Nicole wurde womöglich noch blasser. Zamorra ballte die Fäuste. Es zuckte ihm in den Fingern, vorzuspringen und Leonardo mit den bloßen Händen umzubringen. Aber die Skelett-Krieger hielten ihn fest. Er konnte sich nicht bewegen.
    Zamorra schwieg. Was sollte er noch sagen?
    »Ich freue mich«, fuhr Leonardo fort, »daß du es geschafft hast, lebend zurückzukommen. Und noch mehr freut es mich, daß du mir ein Geschenk mitgebracht hast.«
    Was für ein Geschenk? dachte Zamorra entsetzt. Nicole? Wollte diese Bestie in Menschengestalt sie für ihre abartigen Gelüste?
    Da streckte Leonardo die Hand aus.
    Und Zamorra vernahm den Ruf .
    Es war jener Ruf , mit dem er früher durch die Kraft seiner Gedanken und seines Willens das Amulett über größere Distanzen zu sich holen konnte – als es noch nicht erloschen war.
    Leonardo kannte diesen Ruf ? Er wandte ihn an! Wußte er nicht, daß das Amulett erloschen, wertlos war?
    Im nächsten Moment schrie Zamorra auf.
    Die Silberkette um seinen Hals riß.
    Das Amulett flammte jäh auf! Und dann jagte es blitzschnell in Leonardos ausgestreckte Hand.
    Wie der Schwarze lachte! Er reckte es empor! »Laßt ihn los!« schrie er. Die Skelett-Krieger lockerten ihren Griff. Leonardos Finger berührten einige der seltsamen Hieroglyphen an der Silberscheibe. Eine furchtbare Kraft packte Zamorra, schleuderte ihn durch den Saal und schmetterte ihn gegen die Wand. Der Aufprall preßte ihm die Luft aus den Lungen. Er stöhnte auf, sank zusammen. Da faßte die Kraft schon wieder zu. Strahlen lösten sich sternförmig aus dem Zentrum des Amuletts, jagten nach allen Richtungen. Die Luft knisterte. Feurige Wogen rasten durch den Thronsaal. Und Zamorra spürte die Stärke des Amuletts.
    Es war nicht tot!
    Die Kraft einer entarteten Sonne lebte wieder! Leonardo hatte sie geweckt, und Zamorra erkannte, daß das Amulett so stark wie noch niemals zuvor war. So stark und kraftvoll hatte er es selbst niemals erlebt. Es sprengte alle Dimensionen.
    Und es gehorchte ihm, Zamorra, nicht mehr ..
    Es gehorchte einem neuen Herrn. Leonardo de Montagne! In seinen Händen war es stark und mächtig, stark und mächtig, stark und mächtig, stark .
    Zamorra schwanden die Sinne. Die Kraft allein betäubte ihn. Er hörte Leonardos Stimme nur noch wie durch Watte, und sie wurde leiser und leiser, ohne an Eindringlichkeit zu verlieren.
    »In wenigen Stunden geht die Sonne auf. Dann werdet ihr sterben, Zamorra und Duval … bei Tagesanbruch erwartet euch der Tod. Der Galgen steht bereit …«
    Dann verlor Zamorra das Bewußtsein …
    ***
    Nicole war es, die noch etwas mehr sah. Denn im gleichen Moment, in welchem Leonardo das Amulett an sich nahm, ging eine Veränderung mit ihm vor.
    Sein Körper verformte sich.
    Aus der ehemals schlanken, hochgewachsenen Gestalt voller Kraft wurde etwas anderes. Ein weicher, schwammiger Körper, aufgedunsen, fett und untersetzt.
    Das – war Leonardo …
    Das war sein eigentliches Aussehen, an eine fette, häßliche Kröte gemahnend. Der Körper, den ihm Asmodis schenkte, paßte sich jetzt im Moment der endgültigen Machtübernahme an. Jetzt war Leonardo wieder das, was er einst gewesen war, bevor die Hölle ihn verschlang, um ihn neunhundert Jahre später wieder auszuspeien.
    Und er erkannte es selbst!
    Sein Gesicht verzerrte sich, versprühte Haß. Doch dann, ganz allmählich, begriff er.
    Dies – war der Preis, den er zahlen mußte. Der Preis der Macht ..
    Er schnipste mit den wurstförmigen, fetten Fingern. »Schafft sie hinfort, beide!« schrie er.
    Und
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