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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht
Autoren: Jason Dark
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ihnen?«
    »Meinst du die Bergdämonen?«
    »Ja, auch.«
    Wikka winkte ab. »Sie haben ihre Pflicht getan. Ihr Ruf ist stark, sie besitzen eine für uns kaum erklärbare Kraft. Die Hölle hat sie damit ausgestattet, und diese Kraft wirkt über eine lange Strecke. Sie wird auch John Sinclair erreichen.«
    »Kommt er?«
    »Ja, er muß der Spur nachgehen. Er ist der Geisterjäger. Die Magie dieser Dämonen hat ihn beeinflußt, glaub mir.«
    »Ich weiß nicht so recht. Du darfst nicht vergessen, daß er eine sehr starke Waffe besitzt.«
    »Denkst du an das Kreuz?«
    »Ja.«
    Wikka lachte nur. »Vergiß es, Jane! Das Kreuz ist zwar gefährlich für uns, aber es wird uns nichts tun. Vielleicht stellt es sich sogar auf unsere Seite.«
    Über die letzte Antwort erschrak Jane Collins. »Wie kannst du so etwas sagen?«
    »Ganz einfach. Durch das Kreuz wird er wissen, daß er zu uns kommen muß. Es ist gewissermaßen der Übermittler. Verstehst du?«
    »Fast«, gab Jane ehrlich zu.
    Wikka legte ihr die Hand auf die Schultern. »Keine Sorge, Kleine, wir werden es schon schaffen. Sinclair kann überhaupt nicht anders. Er muß einfach kommen.«
    »Hoffentlich«, flüsterte Jane. »Hoffentlich…« Ihr Gesicht verzog sich dabei. Es nahm einen haßerfüllten Ausdruck an, denn Jane wollte nur eins. Die Vernichtung des Geisterjägers …
    ***
    Eine Woche vor Weihnachten!
    Da wurde London immer von einer Menschenwelle überschwemmt. Die Leute, die vergessen hatten oder aus Zeitgründen nicht dazu gekommen waren, Geschenke zu kaufen, rasten noch einmal los, um die Dinge im letzten Augenblick zu besorgen.
    So kam es dann zu dem großen Gewühl, zu den Schlachten auf der Straße und dem Kampf in den Geschäften.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als mich ebenfalls in das Gewühl zu stürzen. Als ich meinen Mantel überstreifte, grinste Suko süffisant. »Ich wünsche dir viel Vergnügen, John.«
    »Deinen Spott kannst du dir sparen.«
    »Das war ehrlich gemeint.«
    »Ich kenne das.«
    »Und was schenkst du mir?« fragte Suko. Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück und spielte mit einem Bleistift.
    »Etwas ganz Besonderes.«
    »Was denn?«
    »Mein Vertrauen.«
    Suko verzog die Mundwinkel. »Darauf kann ich auch verzichten.«
    »Wieso? Ist das nichts?«
    »Und so etwas will ein Freund sein. Nein, John, von dir hätte ich etwas mehr Ernst erwartet. Weihnachten ist keine fröhliche Sache. Hast du das nicht bemerkt? Du bist hier geboren, müßtest es eigentlich wissen. Mir ist sogar aufgefallen, daß Weihnachten die Menschen immer sehr ernst, nervös und hektisch sind…«
    Er redete noch, als ich an der Tür war. Dabei hatte Suko recht. Das Weihnachtsfest war nicht mehr so wie früher. Aber das konnte man nicht ändern, und ich regte mich auch darüber nicht mehr auf.
    »Na, dann kauf mal schön«, sagte Glenda, als ich ihr Vorzimmer durchschritt.
    Auch sie wußte Bescheid. Eigentlich alle meine Bekannten. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Die taten ja, als wäre es ein Weltwunder, daß ich mal lostigerte, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Fehlte nur noch, daß Sir James antanzte und ebenfalls seinen Kommentar dazu gab.
    Kaum hatte ich diesen Gedanken formuliert, als die Tür geöffnet wurde und Sir James auf der Schwelle stand. Die Augen hinter seinen dicken Brillengläsern wurden noch größer. »Sie sind noch da, John?« fragte er erstaunt.
    »Ja, Sir. Ich wollte gerade…«
    »Beeilen Sie sich. Nachher ist alles weggekauft.«
    »Bei meinem Gehalt kann ich mir nur kleine Geschenke erlauben.«
    »Das reicht ja auch. Viel Spaß wünsche ich Ihnen. Und lassen Sie sich nicht von Dämonen überraschen.«
    »Da werde ich achtgeben.« Kopfschüttelnd stahl ich mich hinaus.
    Jeder interessierte sich plötzlich für meine Weihnachtseinkäufe. Als ob das so etwas Besonderes wäre.
    Fehlte nur noch, daß mich der Mann vom Empfang darauf ansprach, doch der hielt sich zum Glück zurück und winkte mir nur zu, als ich das Yard Building verließ und hinaustrat in einen naßkalten Vormittag.
    Es schneite nicht, aber es war trotzdem kalt und vor allen Dingen stürmisch. Dieser Sturm hatte sich über der Insel ausgetobt und das Meer zu einer kochenden Hölle gemacht. Mit Schrecken dachte ich an die Opfer, die der Zusammenstoß zweier Schiffe im Kanal gefordert hatte. An diesem Morgen waren die Zeitungen voll mit Berichten über die Katastrophe.
    Ich stellte den Kragen in die Höhe und machte mich auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Haltestelle. Zum St. James
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