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0246 - Fähre aus dem Jenseits

0246 - Fähre aus dem Jenseits

Titel: 0246 - Fähre aus dem Jenseits
Autoren: Rolf Michael
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traurig, als er die Reste auf seinem Teller sah, die ihm die Matrosen gelassen hatten. Vom Teilen hatte die Mannschaft der ›Hamlet‹ eine ganz eigene Auffassung.
    Es blieb kaum genug übrig, um das nagende Hungergefühl zu bekämpfen.
    Alle beneideten Ralf Töpfer, der sich schon während des Kampfes vollgestopft hatte.
    »Wenigstens haben wir nicht die Jacke voll gekriegt!« zog Manfred Riegel den Schluß. »Das hätte auch noch gefehlt. Was hätten die Leute in London bei dem großen Horror-Treffen gestaunt, wenn die Gäste aus Deutschland verpflastert wie die wandelnden Mumien angereist wären?«
    »Hunger!« brummelte der Grürie Ghoul.
    »Wenn ich die Herren zum Essen einladen dürfte?« hörten sie hinter sich eine Stimme.
    »Wenn wir da noch mal reingehen, setzt es Hiebe!« wies Florian auf das Restaurant und sah erstaunt auf den hochgewachsenen Mann mit dem dunklen Mantel, unter dem eine braune Kutte hervorlugte. Dichtes Haar ließ eine angedeutete kahle Stelle am Hinterkopf fast völlig verschwinden.
    »Wir essen dort, wo uns niemand sieht!« erklärte der Mann. »Mein Name ist Pater Aurelian. Wie ich gehört habe, beschäftigen Sie sich etwas mit den Grenzwissenschaften. Nun, das ist auch mein Fachbereich. Vielleicht können wir einige interessante Gespräche führen. Kommen Sie!«
    »Wohin?« wollte Volker Kummer wissen.
    Pater Aurelian antwortete nicht, sondern ging voran. Befremdet bemerkte Manfred Riegel, daß dieser Mann sie zu einem der Fahrzeugdecks führte. Zwischen festgezurrten Autos hielt Aurelian an.
    Und dann erlebten sie alle die Macht der Weißen Magie.
    Die Kinnlade des Grünen Ghouls klappte herab und Hexen-Hermann pfiff durch die Zähne, als Pater Aurelian einige Worte murmelte und aus dem Nichts ein gedeckter Tisch mit Speisen aller Art entstand.
    »Mensch, Manfred! Jetzt glaube ich alles, was du da erzählt hast. Auch die Sache mit John Sinclair und dem Zyclop!« brach es aus Volker Kummer hervor.
    »Magie! Es gibt sie tatsächlich - die Magie!« staunte Florian.
    »Daran habe ich nie gezweifelt!« erklärte Hexen-Hermann und griff zu…
    ***
    Die Augen des Dämons brannten sich in das Innere des Mädchens.
    »Du hast keinen eigenen Willen mehr!« flüsterte es leise von den Lippen des blonden Dänen, durch die Urgastrias, der Dämon, sprach.
    »Du bist in meiner Gewalt! Du mußt mir gehorchen. Du hast dich meinem Willen zu unterordnen!«
    Zu spät bemerkte Regina Stubbe den Para-Angriff. Wie eine unsichtbare Schlinge zog sich etwas um ihren eigenen Willen zu.
    »Nein!« schrie alles in ihr. »Nein! Ich will nicht!«
    »Du mußt, kleines Närrchen! Du mußt mir gehorchen! Denn ich bin stark! Zu stark für dich…« kam es wieder. Niemand der Umstehenden bemerkte etwas von diesem Kampf geistiger Kräfte. Alle sahen nur das hübsche Mädchen mit dem rötlichen Schimmer im Haar und den schmucken Mann im weißen Hemd, dessen Schulterstücke ihn als Offizier des Schiffes auswiesen. Eine Romanze, wie sie zu solchen Fahrten gehört. Niemand dachte sich etwas dabei…
    »In mir ist die Macht Satans! Du kannst ihr nicht widerstehen!« hörte Regina Stubbe die Stimme des Dämons in ihrem Innersten. Sie hatte schon einmal die Macht des Bösen gespürt. Nur dem Eingreifen Professor Zamorras war es zu verdanken, daß sie noch lebte. [4]
    Aber was sich hier über den Geist des Mädchens senkte, war viel stärker und mächtiger. Verzweifelt versuchte sie, dagegen anzukämpfen.
    Vergeblich. In immer neuen Wellen brandete die gewaltige Geisteskraft des Urgastrias heran.
    »Laß dich gehen, Mädchen! Laß dich treiben!« säuselte es jetzt. »Du schläfst. Du schläfst ganz tief!«
    »Ich… ich schlafe!« flüsterte es fast unhörbar von Regina Stubbes Lippen.
    »Du hast nun keinen eigenen Willen mehr!« kam es einschmeichelnd und beschwörend. »Ich will, daß du dich umwendest und gehst!«
    Traumwandlerisch drehte sich Regina Stubbe um und ging auf die Treppe zu, die zu den Luxuskabinen führte.
    Die Gestalt Sörensens ging zu einem Tisch und setzte sich. Doch der Geist des Dämons folgte dem Mädchen auf seinem Weg. Er lenkte ihre Schritte. Und er sah durch ihre Augen. Aufmerksam achtete er auf die Kabinennummem, an denen Regina Stubbe vorbei schritt.
    In einer dieser Kabinen war er jetzt. Professor Zamorra!
    Für Urgastrias war der Parapsychologe bis jetzt noch unangreifbar. Denn die Macht des Amuletts schützte ihn. Aber damit war es gleich vorbei.
    Der Plan des Urgastrias stand fest. Regina
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