Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0246 - Der Spielhöllen-Dämon

0246 - Der Spielhöllen-Dämon

Titel: 0246 - Der Spielhöllen-Dämon
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
diesmal nicht. Es war mehr die innere Aufgewühltheit, die mich nicht zur Ruhe kommen ließ. Ich dachte an mein Kreuz und zermarterte mir den Kopf, weshalb es so reagiert hatte. Da mußte doch irgendein verdammter Grund vorliegen, zum Henker.
    Schließlich hielt ich es im Bett nicht mehr aus, drehte mich auf die rechte Seite und stand auf.
    In meinem Kopf hatte sich ein dumpfer Druck ausgebreitet. Hinter den Schläfen hämmerte und pochte es. Da wallte das Blut, es dröhnte auch gegen die Schädeldecke, und selbst die Augen schmerzten.
    Ich schlurfte in die Küche. Dort befand sich auch der Kühlschrank, wo ich etwas zu trinken fand.
    Saft wollte ich nicht trinken, Alkohol ebenfalls nicht. Deshalb nahm ich die Flasche mit dem Mineralwasser. Ich goß ein Glas fast voll und leerte es in langen Zügen.
    Das tat gut.
    Kaum hatte ich das Glas abgesetzt, da meldete sich das Telefon.
    Überlaut klang das Geräusch in der herrschenden Stille. Ich schaute auf die Uhr, als ich mich in Bewegung setzte.
    Knapp eins.
    Im Wohnraum hob ich ab und meldete mich ziemlich brummig.
    »Hier Garner«, hörte ich eine Männerstimme. »Kommen Sie mal sofort rüber, Mr. Sinclair?«
    »Garner?« erwiderte ich. »Welcher Garner?«
    »Dr. Garner. Schichtleiter der EDV-Zentrale von Scotland Yard. Wissen Sie jetzt Bescheid?« Seine Stimme klang ziemlich bissig.
    »Das reicht. Was ist denn los?«
    Garner lachte. »Der Teufel ist los. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wann kann ich Sie erwarten?«
    »Ich schnalle mir eben meine Flügel um und bin gleich bei Ihnen«, erwiderte ich und legte auf.
    Der Kerl hatte eine Laune, schrecklich. Andererseits mußte er wirklich vor einem schweren Problem stehen, wenn er mich mitten in der Nacht anrief.
    Da ich es mir zur Angewohnheit gemacht hatte, am Abend bereits die Kleidung für den nächsten Morgen bereitzulegen, brauchte ich nur hineinzuschlüpfen.
    Ich nahm auch meine Waffen mit, verließ die Wohnung und zögerte auf dem Flur.
    Sollte ich Suko mitnehmen? Nein, er hatte seinen Schlaf verdient, und die Welt würde schon nicht untergehen.
    Der Lift brachte mich in die Tiefgarage, die wegen ihrer Menschenleere gespenstisch wirkte. Die abgestellten Autos erinnerten mich an lauernde, sprungbereite Blechmonstren, die nur auf den Befehl zum Angriff warteten.
    Ein Bentley-Motor läuft normalerweise leise, doch diesmal schallte es von den Wänden zurück, als ich startete.
    Ich rollte auf die Rampe zu. Mit einem Schlüssel öffnete ich die Torsperre. Sie schob sich vor meinen Augen in die Höhe, ich bekam freie Fahrt.
    Es war herrlich, um diese Zeit durch London zu fahren. Kein Verkehrsstau, keine großen Ampelstopps, wenig Betrieb auf den Straßen. Zweimal wurde ich allerdings von Streifenwagen mit heulenden Sirenen überholt.
    Die Strecke zu meiner Arbeitsstelle schaffte ich in Rekordzeit, stellte den Wagen auf dem Parkplatz ab und fuhr sofort in den Keller, wo die technischen Räume liegen.
    Normalerweise ist es im Keller immer ziemlich ruhig, doch als ich ihn betrat, da hörte ich bereits den hektischen Stimmenwirrwarr. Die Türen standen offen, ein Zeichen dafür, daß die Klimaanlage wohl nicht eingeschaltet war, und schon sah ich den Schichtleiter Dr. Garner, der mit wehendem Kittel auf mich zugelaufen kam.
    Sein Gesicht zeigte die Röte des Ärgers und des Zorns. Hinter den Gläsern der Brille blitzten die Augen.
    Ich blieb stehen und hob sicherheitshalber die Hände. »Ich bin unschuldig, Mr. Garner.«
    »Ha«, sagte er und stoppte. »Das werden wir noch herausfinden. Mr. Sinclair.«
    »Bitte.«
    »Kommen Sie mit!«
    So aufgeregt kannte ich Garner nicht. Selbst sein sonst so sorgfältig gescheiteltes Haar war durcheinandergewühlt.
    Der ganze technische Kram war in den riesigen Kellerräumen untergebracht. Ich verstand nicht viel von diesen Fahndungsmethoden, obwohl ich darüber mal einen Kursus besucht hatte.
    Die einzelnen Räume waren durch Glastüren miteinander verbunden. Auch die Wände waren aus Glas; der Chef konnte bequem die Mitarbeiter beobachten, was aber keiner tragisch nahm.
    Und dann sah ich es auch.
    Alle Computer waren eingeschaltet, auch die zu den Terminals gehörenden Monitoren wurden mit elektrischem Strom versorgt.
    Doch auf den Sichtschirmen, wo normalerweise Zahlenkolonnen entlangliefen, sahen wir nur ein Bild.
    Die Fratze des Teufels!
    »Was sagen Sie jetzt, Sinclair?«
    Ich erwiderte erst einmal nichts, denn ich war sprachlos. Mit vielem hätte ich gerechnet, damit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher