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0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

Titel: 0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
Autoren: Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
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Begeisterung an. Als wir dann den Jaguar vom Parkplatz holten, entschlüpfte ihr ein Ausruf der Bewunderung. Sie kuschelte sich in die Polster des Beifahrersitzes und fühlte sich offenbar schon wie ein Star.
    Wir landeten im Village Barn in der 52. Straße, und ich sorgte dafür, dass weder von Giuletto noch von dem Fernsehfilm die .Rede war.
    Um zwölf Uhr erklärte mir Gina verschämt, sie müsse jetzt nach Hause. Ihr Vater könne sehr unangenehm werden, wenn sie zu lange ausblieb. Ich fuhr sie also zurück bis Broom Street. Ihre Adresse wollte sie nicht verraten, aber wenigstens erfuhr ich ihren Nachnamen: Loreno. Ich musste nochmals versprechen, am nächsten Abend pünktlich zu sein.
    Ich nahm unterwegs noch einen Schlaftrunk und lag eine Stunde später im Bett.
    ***
    Phil war am nächsten Morgen sehr erstaunt, als er hörte, was sich zugetragen hatte. Wir kamen überein, uns mit dem Manager des WDAC, Mister Looke, in Verbindung zu setzen. Vorsichtshalber rief ich an, und es gelang mir nach einigen Schwierigkeiten den hohen Herren an die Strippe zu bekommen.
    »FBI, Cotton. Ich möchte Sie wegen des Mordes an Ihrem Star Camino sprechen.«
    »Haben sie schon etwas herausbekommen?«, fragte er eifrig.
    »Ich bin auf dem besten Weg, und gerade darum brauche ich Sie. Wann können wir uns treffen?«
    »Einen Augenblick.« Es dauerte eine Minute, dann sagte er: »Ich habe Ihretwegen eine Konferenz abgesagt. Kommen Sie bitte sofort.«
    »Okay.«
    Mister Looke hatte ausnahmsweise Zeit, und das bewies, wie sehr ihm die Sache am Herzen lag. Eine Viertelstunde später stoppten wir in der 44. Straße, gleich hinter der Central Station vor Nummer 165.
    Die Büros und Studios von WDAC liegen in den beiden obersten Stockwerken des Wolkenkratzers, auf dessen Dach sich die Sendeantennen in den Himmel recken. Wir fuhren hinauf zur 10 43. Etage und fragten uns durch bis zu der Tür mit der Auf schrift: Anmeldung, General Manager.
    Der Raum enthielt einen Tisch mit Zeitungen und Aschenbechern, eine Reihe von Sesseln und einen Schreibtisch, hinter dem eine Frau residierte. Ich sagte absichtlich residierte. Sie saß dort wie der Premierminister von Großbritannien, und musterte uns durch ihre Brille, als ob wir vorlaute Bettler seien.
    »Wir möchten zu Mister Looke«, sagte ich und legte ihr eine Karte auf den Tisch, auf der nichts anderes als mein Name stand.
    »Sie sind angemeldet?«, fragte sie und zog die tadellos rasierten Augenbrauen hoch. Sie überflog eine Liste zu ihrer Rechten.
    »Ja, Mister Looke erwartet uns«, sagte ich.
    »Mister Looke will zurzeit nicht gestört werden. Es tut mir leid, aber Sie müssen sich schriftlich anmelden und den Zweck Ihres Besuches angeben.«
    »Geben Sie mir einen Briefumschlag«, forderte ich, und sie tat dies mit der Beteuerung, es sei zwecklos.
    Ich nahm meine Karte zurück, ging hinüber zum Tisch und schrieb die drei Buchstaben FBI unter meinen Namen. Dann steckte ich die Karte in den Umschlag, gab ihn der bebrillten Dame und forderte sie sehr energisch auf, den Umschlag ohne Verzug abzuliefern. Sie sträubte sich etwas, verschwand aber dann achselzuckend hinter einer ledergepolsterten Tür.
    Es dauerte nicht länger als dreißig Sekunden, bis sie wieder zum Vorschein kam.
    »Mister Looke lässt bitten«, sagte sie mit erstaunlicher Liebenswürdigkeit.
    Mister Looke war genauso, wie man sich einen Fernsehmanager vorstellt. Er war behäbig, mit auswattierten Schultern, einer weißen Mähne und scharfen blauen Augen hinter einer mächtigen Brille. Seine Nase erinnerte mich an den Papagei, den ich kürzlich im Bronx-Zoo bewundert hatte. Looke hatte einen vollen Mund und ein Doppelkinn.
    Als wir eintraten, erhob er sich mit einem würdigen Lächeln und schüttelte uns ausgiebig die Hand.
    »Bitte nehmen Sie Platz, meine Herren. Ich freue mich außerordentlich, dass Sie mich aufsuchen. Sie können sich denken, dass ich in größter Verlegenheit bin. Gar nicht zu sprechen davon, dass man mich und meinen Regisseur, Mister Roy, durch mehrere Telefonanrufe bedroht hat, falls wir einen Film über Lucio Giuletto nicht von unserm Programm absetzen. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich nicht gewöhnt bin, mich bedrohen oder erpressen zu lassen. Trotzdem schätze ich Ihre Unterstützung und werde alles tun, um Ihnen behilflich zu sein.«
    »Selbstverständlich werden wir unser Möglichstes tun«, meinte Phil. »Es handelt sich ja wohl in erster Linie darum, den Mörder von Pietro Camino zu
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