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0244 - Der Seelen-Vampir

0244 - Der Seelen-Vampir

Titel: 0244 - Der Seelen-Vampir
Autoren: Jason Dark
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was er zu tun hatte.
    Er hob beide Schultern. Sie wirkten wie zwei Striche. Dann winkelte er die Arme an, spreizte die Hände, so daß Spinnenfinger daraus wurden und stieß sie wuchtig vor.
    Die Finger gruben sich in den Körper des Mädchens, begannen plötzlich zu glühen und aus dem leblosen Mund der Lilian Lancaster drang ein helles Schemen.
    Die Seele!
    Nun begann Tarrascos Arbeit…
    ***
    Als mein Fuß das Pedal der Bremse festnagelte, da geriet der Bentley auf dem feuchten Untergrund ein wenig ins Rutschen. Ich bekam ihn jedoch gut unter Kontrolle und fing ihn sicher ab.
    Wir hatten unser Ziel erreicht.
    Suko war schon früher aus dem Wagen als ich. Beim Aussteigen erfaßte mich der Wind, schüttelte mich durch und wühlte meine Haare durcheinander.
    Hier am Rand der Klippe hatte er freie Bahn, da konnte er wehen, wie er wollte, denn kein Hindernis stellte sich ihm in den Weg. Es war eine regelrechte Bilderbuchnacht mit einem fahlen Mond am Himmel, der umrahmt wurde vom Glitzern der zahlreichen Sterne.
    Dazu die Finsternis, die hohen Felsen, das Wüten der Brandung unten bei den Klippen, die menschenleere Weite.
    Suko lief vor zum Einstieg. Er hatte seinen Blick gesenkt, suchte nach Spuren und fand auch welche.
    »Hier ist er hergelaufen, John!« meldete der Chinese.
    Ich beeilte mich, zu ihm zu kommen. Tatsächlich, auch ich sah die Spuren im Gras.
    Wir fanden das Versteck. Der Seelensauger mußte es eilig gehabt haben, denn einige Zweige des den Einstieg schützenden Buschwerks zeigten frische Bruchstellen.
    »Den holen wir uns!« knurrte Suko und verschwand vor meinen Augen in dem Schacht.
    Zum Glück waren wir den Weg schon gegangen und kannten uns einigermaßen aus. Wir landeten abermals in dem Gewölbe, wo wir auch das ausgetrocknete unterirdische Flußbett sahen. Als die Steine vom Schein unserer Lampen getroffen wurden, blitzten sie an einigen Stellen auf, wo sie silbrige Metalleinschüsse zeigten.
    Diesmal war ich vorgegangen. Es war natürlich riskant, die Lampen eingeschaltet zu lassen, aber noch gefährlicher wäre es für uns gewesen, im Dunkeln zu laufen, so schirmten wir die beiden hellen Kreise mit den Händen ab. Allerdings gab es noch ausreichend Licht, daß wir uns orientieren konnten.
    Die Treppe lag nicht weit entfernt. Abermals standen wir davor, und wiederum überkam uns dieses seltsame, leicht beklemmende Gefühl. Die Treppe führte in das Verlies, wo sich unser Gegner aller Wahrscheinlichkeit nach aufhielt.
    »Er ist da«, wisperte Suko.
    Er hatte es an dem rötlichen Schein erkannt, der am Ende der Treppe aufzuckte.
    Man mußte schon sehr genau hinsehen, um ihn zu erkennen, aber er war vorhanden.
    Beim ersten Hinabsteigen war die Treppe schon gefährlich gewesen. Diesmal mußten wir uns nicht nur vorsichtig bewegen, sondern auch noch lautlos.
    Und das war gar nicht einfach.
    Es vergingen Minuten. Wir lauschten, hatten unsere Ohren gespitzt und wollten mitbekommen, was in diesem schrecklichen Verlies, in dem es so nach Verwesung stank, passierte.
    Stimmen hörten wir nicht, dafür Geräusche, die mich an einen Ghoul erinnerten.
    Da war ein widerliches, sattes Stöhnen, begleitet von einem langen, unheimlich klingendem Schlürfen, das uns eine Gänsehaut über den Rücken jagte…
    ***
    Er stand da wie ein Sieger.
    Und das war er auch. Er hatte den Tod besiegt, die Seele konnte nicht mehr entweichen, denn sie war durch seine magischen Kräfte gefangen.
    Noch immer hielt er die Arme ausgestreckt und seine Hände gegen den Leib der Toten gedrückt. Tarrasco schaute zwar nach unten, doch er schielte in das bleiche Gesicht und sah nur den offenen Mund, aus dem eine weiße Wolke quoll.
    Die Seele!
    Oder der Zweitkörper des Mädchens, denn was sonst unsichtbar war, wurde durch die Kräfte des Seelenfressers sichtbar gemacht.
    Die Wolke blieb nicht so, wie sie aus dem offenen Mund strömte. Sie nahm immer mehr an Größe zu, verformte und streckte sich dabei, als würden unsichtbare Hände nicht nur an ihr ziehen, sondern sie auch mit geschickten Fingern modellieren.
    Ein Körper entstand.
    Der Körper eines Mädchens.
    Je mehr Plasma aus dem Mund kroch, um so klarer konnte der Körper die Konturen annehmen.
    Es war so wie immer.
    Die Doppelgestalt der Lilian Lancaster entstand, nur diesmal als feinstoffliches Wesen.
    Die echte und tote Lilian lag auf dem alten Feldbett und konnte sich nicht mehr rühren. Ihr feinstofflicher Körper jedoch zitterte, als stünde er unter Strom.
    Ein genaues
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