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024 - Die Rebellen von Moran Dur

024 - Die Rebellen von Moran Dur

Titel: 024 - Die Rebellen von Moran Dur
Autoren: STAR GATE - das Original
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perfekt auswärts, aber ich verstehe leider nur englisch und russisch«, sagte sie sarkastisch. Ihre Mutter war Amerikanerin, ihr Vater Russe.
    »Wer sind Sie?«, erklang es in akzentfreiem Englisch aus einem faustgroßen Kristall vor der Brust des Mannes. »Identifizieren Sie sich. Wie kommt es, dass Sie keine Identitätsplakette tragen?«
    »Weil ich nie eine besessen habe«, entgegnete Cat Groskowsky patzig. Sie erinnerte sich daran, dass Ken Randall ihr von solchen Kristallen erzählt hatte. Es handelte sich um Translatoren, die auf einer telepathischen Ebene arbeiteten und deshalb bereits nach wenigen Worten eine Sprache vollständig analysieren und wiedergeben konnten. »Meinen Namen verrate ich Ihnen aber auch so. Ich heiße Cat Groskowsky.«
    Ihr Gegenüber starrte sie einen Moment lang fassungslos an. Sein Gesicht war nichtssagend, bürokratisch. Sein Haar war bereits ergraut und Falten hatten sich in sein Gesicht gegraben. Er wechselte einige Worte mit den Umstehenden, die der Translator nicht übersetzte.
    »Von wo kommen Sie?«, wandte er sich dann wieder an sie.
    Gleichzeitig spürte Cat einen starken geistigen Druck. Es war, als würde ein unsichtbarer Finger durch ihr Gehirn tasten, der es ihr unmöglich machte, die Unwahrheit zu sagen. Auch von dieser suggestiven Wirkung der Kristalle hatte sie schon gehört. Obwohl sie gegen den fremden Einfluss ankämpfte, war sie ihm unterlegen.
    »Von Phönix«, antwortete sie. Als sie das Unverständnis auf dem Gesicht ihres Gegenübers sah, begriff sie, dass dieser mit dem Namen nichts anfangen konnte. Die Menschen hatten den Planeten so genannt; für die Fremden musste er einen ganz anderen Namen haben.
    »Wie sind Sie hierher gekommen?«
    Wieder konnte sie nicht lügen, aber immerhin war es ihr möglich, die Frage so zu beantworten, dass der Mann nichts davon hatte.
    »Ich bin in den Gitterkäfig des Star Gates getreten und hier wieder materialisiert.«
    Einen Moment lang sah es so aus, als ob der Fremde sie vor Wut schlagen würde, aber dann wandte er sich ab und trat an ein Pult, auf dem ein Gerät stand, das starke Ähnlichkeit mit einem terranischen Interkom besaß. Es gab einen Bildschirm und ein Zahlenfeld.
    Nach kurzer Zeit trat er wieder zu ihr und gab ihren Bewachern einen Wink.
    »Bringt sie nach Sektion H 23«, befahl er.
     
    *
     
    »Es ist Wahnsinn, was wir hier tun«, beschwor Del Shannon seine Mitgefangenen zum wiederholten Male. »Das einzig Sinnvolle wäre es, uns sofort zu ergeben, dann könnten wir das Schlimmste vielleicht noch abwenden.«
    Genauso gut hätte er gegen eine Wand sprechen können. Niemand hörte wirklich auf seine Worte, wie ihm ein Blick in die Gesichter zeigte. In dieser von vornherein zum Scheitern verurteilten Rebellion entlud sich all der in vielen Jahren des Sklavendaseins aufgestaute Hass.
    »Du kannst ja gehen, wenn du zu feige bist«, rief Kawilas ihm zu. Er war ein Hüne, der Del und auch die meisten anderen um einen halben Kopf überragte. Bei jeder Bewegung war das Spiel seiner mächtigen Muskeln durch den Stoff des Hemdes zu erkennen.
    »Das hat nichts mit Feigheit zu tun, sondern nur mit nüchterner Überlegung«, antwortete Del Shannon bitter. Er wusste, dass er die Gefangenen nicht von der Sinnlosigkeit ihres Tuns überzeugen konnte, aber er wollte es wenigstens versuchen. Zu viel stand auf dem Spiel, von dem sie nicht einmal etwas ahnten.
    Nool-Trantu war der Einzige, der ihm durch ein fast unmerkliches Nicken zustimmte.
    Ausgerechnet Nool. Er war es gewesen, der mit seinem unbedachten Angriff auf einen Wächter den ganzen Aufruhr erst ausgelöst hatte. Del wusste nicht, warum man den Mann nach Moran-Dur verbannt hatte. Nool war schweigsam und in sich gekehrt, er hatte nie über seine Vergangenheit gesprochen und immer ein unterwürfiges Außenseiterdasein geführt.
    Wahrscheinlich war ihm auch gar nichts anderes übrig geblieben. Er passte nicht in diese Gruppe. Die meisten Männer und Frauen von H 23 waren Schwerverbrecher, viele Mörder oder zumindest Totschläger. Es gab auch einige politische Rebellen in dieser Sektion, aber die hatten sich dem Aufstand von Anfang an nicht angeschlossen. Sie hatten rechtzeitig erkannt, dass es nicht die geringste Chance für einen Erfolg gab.
    Auch Del Shannon hatte dies erkannt und er war den rund dreißig Aufständischen nur deshalb gefolgt, weil er gehofft hatte, sie von ihrem selbstmörderischen Unternehmen abbringen zu können. Je länger dieser Aufruhr andauerte,
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