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0239 - Der Höllenwurm

0239 - Der Höllenwurm

Titel: 0239 - Der Höllenwurm
Autoren: Jason Dark
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mehr so wie damals. Er hatte ein anderes Aussehen angenommen.
    Es war so schrecklich, daß er sich hinter einer Ledermaske verbarg und auch eine ähnliche Kleidung trug. Nur die kalten, grausamen Augen waren geblieben. Ein markantes Zeichen für den Hexer mit der Flammenpeitsche. Der Eiserne Engel erfuhr vieles. In der Schlucht der stummen Götter, wo die uralten Gesichter der Weisen im Gestein der spitz zulaufenden Berge zu sehen waren, dort befand sich seine eigentliche Heimat. Die stummen Götter waren die Gegenspieler der Großen Alten. Der Kampf gegen sie war unbeschreiblich gewesen damals, noch weit vor der Zeitrechnung.
    Die Großen Alten hatten die Auseinandersetzung für sich entscheiden können, aber es war ihnen nicht gelungen, die Götter völlig zu vernichten. In ein Refugium der Weißen Magie – in die Schlucht der stummen Götter – hatten sie die Gegner hineintreiben können. Dort würden sie weiter existieren können, bis ans Ende aller Zeiten, ohne allerdings eine Chance zu haben, irgendwann einmal befreit zu werden. Sie konnten nur Botschaften verteilen, Warnungen ausgeben, und sie hatten ihren Sohn, den Eisernen Engel, gewarnt. Völlig allein stand er gegen die Großen Alten. Im Karussell der Dimensionen trieb er sich herum und griff hin und wieder auch in der normalen Welt ein, wenn die alte Voratlantische Magie zu stark wurde.
    Wieder bahnte sich etwas an. Die Signale, die der Eiserne Engel aufgefangen hatte, waren Warnung genug gewesen. Eine ihm unbekannte Frau hatte Kontakt zu ihm gefunden, und sie hatte ihn vor Belphégor und Izzi gewarnt. Der Eiserne mußte sich entscheiden. Um Belphégor sollte sich John Sinclair kümmern, der Eiserne Engel jedoch wollte einzig und allein Izzi und damit auch das magische Pendel.
    Glaubten auch viele daran, daß Izzi in Paris dem Ruf des Belphégor folgen würde, so war das ein Irrtum. Der Eiserne Engel wußte es besser. Dämonen hatten seit jeher geschickt falsche Spuren gelegt. So auch hier.
    Izzi würde nicht in Paris erscheinen. Das war nur als ein mörderisches Ablenkungsmanöver gedacht. Er hatte sich einen anderen Ort ausgesucht. Die Alpen!
    ***
    Und noch jemand wußte Bescheid. Lady X, der weibliche Vampir.
    Nach wie vor hockte sie in der versteckten Höhle inmitten der Anden. Diesmal hielt sie nicht ihre Maschinenpistole fest, sondern den Würfel des Unheils.
    Wie die Kugel der Tanith, so zeigte auch der Würfel Bilder. Er reagierte wie ein Seismograph. Gab es irgendwo auf der Welt eine starke magische Strömung, so konnte sie von dem Würfel genau erfaßt werden, wenn man sich auf ihn konzentrierte.
    Und das tat Lady X.
    Sie hatte es in der letzten Zeit sehr gut verstanden, diesen Würfel zu beherrschen, sie konnte in ihn hineinschauen wie in ein Fenster, und sie sah auch, was sich in Paris abspielte. »Belphégor und Sinclair!« flüsterte sie. »Hoffentlich bringt ihr euch gegenseitig um!«
    Dir finsteres Lachen hallte durch die Höhle und ließ Vampiro-del-mar herumfahren. »Was ist mit Izzi?« fragte er.
    Da lachte Lady X. »Er und das magische Pendel erscheinen woanders. Aber ich sage euch, wir werden dabeisein, nicht wahr, Xorron!«
    Die Horrorgestalt nickte und entblößte ihr mörderisches Stahlgebiß…
    ***
    Die Strickleiter war trocken, das Feuer fraß sich rasend schnell voran, und ich fragte mich, ob ich einen Sturz aus dieser Höhe unverletzt überstehen würde.
    Nie!
    Was blieb mir?
    Die Kufen? Himmel, die Kufen. Ich mußte versuchen, sie zu erreichen. Wenn mir das gelang, war alles in Butter, denn noch hielt die Leiter.
    Ich gab mir selbst Schwung, sah Sukos entsetztes Gesicht und wuchtete meinen Körper dann vor. Dabei betete ich, daß der Pilot die Maschine ruhig hielt und sie nicht ausgerechnet jetzt zur Seite wegkippen ließ.
    Ich hatte mir ein wenig zuviel Schwung gegeben. Nicht nur meine Arme hieben gegen die Kufe, auch mein gesamter Körper prallte gegen sie, und sofort rutschte ich ab.
    Mit allen Fingern packte ich nach. Ein verzweifeltes Hangeln nach Halt, den ich dann fand, und ich spürte den Ruck, der durch meinen Körper fuhr. Geschafft!
    Für den Moment war ich gerettet. Ich hing an der Kufe wie ein Turner am Reck. Das Gewicht meines Körpers zog mich nach unten, die Beine schwangen noch aus, mir gelang es, den Kopf zu drehen, und ich bekam deshalb etwas Schauriges mit.
    Das Feuer hatte mich nicht erfaßt, dafür aber einen meinen Verfolger. Seine Schreie waren schrecklich. Er stand in Flammen und segelte mit dem
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