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0238 - Belphégors Rückkehr

0238 - Belphégors Rückkehr

Titel: 0238 - Belphégors Rückkehr
Autoren: Jason Dark
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zusammenrief, dann müßten sie meiner Ansicht nach bald erscheinen, und man würde uns sicherlich telefonisch Bescheid geben, falls das Alarmnetz noch stand und nicht zusammengebrochen war.
    Wieder verrann Zeit.
    Ein paarmal telefonierte auch der Kommissar mit irgendwelchen Außenstellen. Er bekam jedesmal eine negative Antwort.
    Es war wirklich nicht unser Fall, hier untätig herumzusitzen und nichts zu tun. Warten war für uns eine grausame Tortur. Selbst Suko, der sonst so Gelassene, zeigte eine Spur von Nervosität. Wenn ich an die vielleicht 600 Menschen dachte, die sich unter Kontrolle des Dämons befanden, konnte man schon verzweifeln.
    Und wie ein drohendes Schwert hing ein Name über unseren Köpfen.
    Izzi!
    Ich hatte ihn erlebt, kannte seine Grausamkeit, und ich wußte nicht, wie ich ihn besiegen konnte. Vielleicht hätte ich es mit dem Schwert geschafft, das einmal Destero gehört hatte, das jedoch existierte nicht mehr, und auch wußte ich nicht, wo sich das magische Pendel befand, um das sich im Prinzip alles drehte.
    Izzi wollte es haben, um noch mehr Macht zu erringen. Aber auch der Eiserne Engel war hinter ihm her. Bis jetzt hatte es keiner der beiden gefunden.
    Bei dem Gedanken an den Eisernen Engel wurde ich wieder an die Fehde zwischen ihm und Izzi erinnert. Der Engel stand auf unserer Seite, er haßte noch aus frühatlantischen Tagen alles Dämonische und hatte mir bewiesen, daß er auch ein Gegner der Großen Alten war. Mit einer nahezu mörderischen Wut war er gegen Kalifato, den Todesboten, vorgegangen und hatte mich gerettet.
    Wieder einmal meldete sich das Telefon. Hatte Kommissar Fleuvee zuerst wie ein Geier nach dem Hörer geschnappt, so war er in letzter Zeit doch langsamer geworden. Beinahe müde nahm er den Hörer auf und hielt ihn gegen sein Ohr. Mit der anderen Hand zündete er sich eine seiner Zigaretten an.
    »Was?« Er schrie das eine Wort, nachdem er einige Sekunden gelauscht hatte. Fast wäre er wie eine Rakete von seinem Stuhl in die Höhe gesaust, doch im letzten Augenblick konnte er sich bremsen und hörte nur zu.
    »Wo ist es?« Gespannte Pause. »Aha, Parc du Champs de Mars. Also direkt am Eiffelturm. Und es sind mehrere Leute.« Wieder eine Pause. »Wie sagen Sie? Ungefähr 100 und noch mehr? Merde, merde… Ja, ja, merci, ich werde alles in die Wege leiten.«
    Er schleuderte den Hörer zurück auf die Gabel und schaute uns grimmig an. »Sie haben gehört?«
    Wir standen schon. »Klar«, sagte ich. »Den Eiffelturm wollte ich schon immer mal besichtigen.«
    »Nur unter anderen Umständen«, gab Suko seinen Senf dazu.
    Aber da waren wir schon an der Tür.
    ***
    Die kalten Augen starrten die ebenfalls ganz in Schwarz gekleidete Lady an. Dann wanderte der Blick und saugte sich an der Mündung der Maschinenpistole fest. »Damit willst du mich umbringen?«
    Die ehemalige Terroristin entblößte ihre Vampirzähne. »Ja, das kann ich schaffen. Du wirst es kaum glauben, in dieser Waffe befinden sich geweihte Silberkugeln.«
    »Na und? Die schluckt mein Panzer, den ich aus einer anderen Welt mitgebracht habe.«
    »Das weiß ich«, erklärte Lady X im Konterton. »Ich habe auch nicht gesagt, daß ich auf dich schießen werde, sondern auf deine Flammenpeitsche. Die Kugeln werden sie zerhämmern und ihr die Kraft nehmen. Ich sollte es jetzt schon tun, das bin ich Vampiro-del-mar schuldig.«
    Belphégor breitete seine Arme aus. »Wer ist schon Vampiro-del-mar? Ich habe von ihm gehört. Ich weiß, daß er lange auf dem Meeresboden gelegen hat. In uralten Zeiten hat er sich einen Namen gemacht, aber heute ist er nur ein Wrack. Herr der roten Vampire nennt er sich. Wo sind sie denn?«
    »In der Nähe.«
    »Aber ich kann sie vernichten, wenn ich will.«
    »Das habe ich gesehen, und deshalb will ich mit dir reden.«
    »Ich nicht mit dir. Verschwinde, oder ich bringe dich um!«
    Bisher hatte Lady X ihren letzten Trumpf nicht ausgespielt. Die MPi hatte sie lässig in der rechten Hand gehalten, die linke war auf dem Rücken versteckt.
    Nun zeigte sie diese Hand offen. Und auf der Fläche lag etwas Bestimmtes.
    »Der Würfel des Unheils!« stieß Belphégor dumpf hervor. Seine Stimme klang so, als hätte er Angst davor.
    »Du kennst ihn?«
    Eine Antwort bekam Lady X nicht. Der Dämon starrte den Würfel nur an. Er sah nicht einmal besonders aus, und es fiel nicht auf, welch eine Kraft in ihm steckte. Die Seiten schimmerten milchig weiß, so daß einem Betrachter kein Durchblick gestattet war.
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