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0236 - Höllischer Regen

0236 - Höllischer Regen

Titel: 0236 - Höllischer Regen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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haben?
    Genug für euch alle, informierte der Meegh. Es wird ein interessantes Experiment. Vielleicht dämonisiert der Kristall dein schwarzes Blut wieder. Vielleicht arbeitet beides auch gegeneinander und zerstört dich. Ich kann mich nicht erinnern, daß wir jemals ein solches Experiment wagten. Ich bin der erste. Ich bin ein Pionier!
    Er ist eitel, dachte Nicole. Wer hätte das gedacht! Darin also zeigt sich seine Entartung! Aber sind das wirklich Gefühle, die er empfindet? Oder ist es nur eine ins Maßlose gesteuerte Arroganz?
    Welche Art Wesen sind die Meeghs wirklich?
    Du brauchst dich nicht zu fürchten, teilte er ihr mit. Es wird sehr schnell und schmerzlos gehen.
    »Ich pfeif drauf«, schrie sie ihn an. »Schnall mich hier los! Ich will nicht! Ich verbiete dir…«
    Du hast keinen Einfluß auf das, was geschieht, erwiderte er.
    Sie dachte an Zamorra und sein Amulett. Ob er noch lebte? Aber das nützte ihr jetzt nichts mehr. Nur wenn das Amulett direkt hier bei ihr wäre, bestünde eine geringe Chance, daß sich das FLAMMENSCHWERT bildete, jene fürchterliche Vernichtungswaffe, die nur Nicole entstehen lassen konnte.
    Aber sie war hier allein und waffenlos.
    Der Meegh tat etwas. Das flache Brett drehte sich um die Längsachse. Nicole lag mit dem Gesicht nach unten. Ihr Hinterkopf lag frei. Der Meegh konnte beginnen.
    Sie stemmte sich noch einmal gegen die Fesselung, doch es half nichts. Alles war endgültig zu spät.
    In ein paar Minuten war sie eine willenlose Sklavin des Meegh. Vielmehr nicht sie, denn ihr Bewußtsein, ihr Geist, würde nicht mehr existieren. Nur noch ihr Körper, der von dem Programmkristall gesteuert wurde. Ein Roboter in Menschengestalt.
    Sie fühlte, wie die Schattenhand des Meegh ihren Kopf berührte.
    ***
    Zamorra und Jay tauchten oben auf der Galerie wieder auf, aber an der gegenüberliegenden Seite. Der unfertige Spider lag zwischen ihnen, so daß sie nicht hinüber schauen konnten.
    »Leise«, sagte Sir Jay. »Wir sind in die Zeit zurückgekehrt, in der wir drüben ankamen. Wir dürfen nicht bemerkt werden. Es würde alles ändern oder die Welt zum Einsturz bringen.«
    Zamorra nickte. Er wußte, was das bedeutete. Er hatte sich selbst vorhin nicht bemerkt, denn sonst müßte er sich daran erinnern können. Also durften sie sich jetzt nicht bemerken lassen.
    »Was nun?«
    »Der Spider wird in die Luft fliegen«, sagte Zamorra. »Wir können es nicht verhindern. Aber wir müssen Gregor in Sicherheit bringen. Sobald wir also gleich drüben im Spider verschwunden sind, holen wir ihn.«
    Sir Jay nickte.
    Dann sahen sie, was sich vorhin abspielte: die Gnom-Teufel, Zamorras Schuß und Sprung. Es war ein befremdlicher Anblick, fand Zamorra. Nicht jedermann hat die Gelegenheit, sich selbst zu beobachten. Es war wie ein Film.
    »Jetzt, los!«
    Sie sprangen nach unten und eilten zur Rampe. Dann nahmen sie Gregor auf.
    »Wohin jetzt?«
    »Entweder springen wir wieder, oder wir suchen einen Ausgang. Denke daran, daß wir nicht sehr viel Zeit haben«, sagte Jay.
    Da wuchs neben ihnen ein Schatten aus dem Nichts.
    Thali, die Löwin!
    Zamorras Hand griff zur Waffe, blieb aber auf halbem Weg in der Luft hängen. Thalis Strahler war direkt auf Zamorra gerichtet.
    Er begriff. Sie war die ganze Zeit über unsichtbar in der Nähe gewesen. Jetzt gab sie sich zu erkennen. Der bewußtlose Gregor mußte ihr in die Arme gelaufen sein wie jetzt auch Zamorra und Jay.
    »Dort hinüber«, befahl sie. »Ihr nehmt ihn mit. Nein, ihr tragt ihn zu zweit, nicht Jay allein.«
    Sir Jay stieß ein wütendes Schnauben aus. Er hatte Zamorra eine Chance geben wollen. Doch Thali durchschaute seinen Plan.
    »Der Spider wird explodieren«, sagte Zamorra.
    »Ich weiß«, erwiderte Thali. »Das macht nichts. Wir werden gemeinsam einen anderen bauen, in kürzerer Zeit, denn bald werden wir mehr sein.«
    Zamorra schüttelte nur den Kopf. Dann aber faßte er zu und setzte sich in Bewegung. Gemeinsam trugen sie Gregor auf eine Tunnelöffnung zu. Thali folgte ihnen mit angeschlagener Waffe.
    Der Durchgang schloß sich hinter ihnen.
    »Wir müssen die Gehörnte aufhalten«, sagte Zamorra. »Sie wird deinen Herrn entführen, Thali.«
    »Es wird ihr nicht gelingen«, erwiderte sie. »Der Meegh ist unbesiegbar.«
    »Er wurde schon einmal besiegt«, erinnerte Zamorra sie. »Als Asmodis ihn mit deiner und Thors unfreiwilliger Hilfe entführte.«
    »Das war eine andere Zeit.«
    Sie bewegten sich weiter.
    Plötzlich ging ein Dröhnen
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