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0233 - Geheimsatellit Troja

Titel: 0233 - Geheimsatellit Troja
Autoren: Unbekannt
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Haluter beruhigt hatte. Dabei konnte ich mir vorstellen, woran er dachte und was er empfand.
    Die Terraner, „seine Kinder", hatten ihm durch meine Darstellung erneut bewiesen, welche Teufelskerle sie schon immer gewesen waren.
    „Großartig", meinte der Haluter. „Ist das eine Sage, oder entspricht es der Wirklichkeit? Ich bin mit meinen Forschungen nicht so weit in die terranische Geschichte vorgedrungen."
    Ich wollte mir über den Mund wischen. Als meine Hand den Helm berührte, bemerkte ich wieder, wo ich mich befand.
    Troja - was wußten sie alle von dieser Stadt! Was wußten sie von den Göttern, die damals mitgekämpft haben sollten. Es wäre Stoff für einen langen Roman gewesen.
    „Hallo - wachen Sie auf, Arkonide", erreichte mich Tolots Stimme. Er betrachtete mich forschend.
    „Mir scheint, als hätten Sie bei dieser Geschichte eine bestimmte Rolle gespielt. Darf man darüber etwas hören?"
    Ich winkte ab und räusperte mich.
    „Vielleicht. Ich habe damals meinen Tiefschlaf unterbrochen. Das ist richtig. Da ich aber die terranische Geschichte nicht durcheinanderbringen möchte, werde ich nun schweigen. Sollen unsere Freunde ihre sagenhaften Götter und Halbgötter behalten. Mich berührte es nur eigenartig, daß Rhodan diesen ausgehöhlten Felsbrocken ausgerechnet Troja nannte. Tolot - ich habe das Gefühl, Sie muten uns diesmal zuviel zu. Warum haben Sie Ihre mathematischen Unterlagen nicht etwas ungenauer abgefaßt? Dann wäre es nie zu diesem dreisten Unternehmen gekommen. Oder haben Sie etwas dagegen wenn ich Ihr Vorhaben dreist nenne?"
    Er richtete sich wieder auf, und ich mußte den Kopf in den Nacken legen.
    Es war deprimierend, neben Icho Tolot zu stehen. Man kam sich immer so klein und nichtig vor.
    „Dreist? Vielleicht! Warum sollte ich es nicht zugeben. Wie alt sind Sie Arkonide? Zehntausend Jahre Standardzeit?"
    Ich war davon überzeugt, daß Tolot nun auf seine Art grinste. Man konnte es nicht sehen. Jedenfalls hatte er mich an meiner empfindlichsten Stelle getroffen. Ich fühlte, daß ich rot wurde.
    „Ganz richtig, zehntausend Jahre", entgegnete ich aufgebracht. „Wenn Sie jedoch damit ausdrücken wollen, ich wäre für ein Unternehmen dieser Art zu alt, oder ich könnte nicht mehr das Feuer der Begeisterung aufbringen, so irren Sie sich. Mein Alterungsprozeß wurde durch den Zellaktivator in den besten Mannesjahren aufgehalten. Meine Zurückhaltung beruht ausschließlich auf meiner zehntausendjährigen Erfahrung. Sie haben Rhodan durch Ihre ausgefeilte Planung in ein Abenteuer gehetzt, das nicht nur ihn, sondern die gesamte Menschheit Kopf und Kragen kosten kann."
    Tolot unterbrach mich auf seltsame Art. Er drückte mir eine Pranke gegen den Rücken und schob mich herum.
    „Man soll nicht in das Düsenfeuer eines Impulstriebwerkes sehen" erklärte er sanft. „Wohin fliegt dieser Transporter?"
    Ich blinzelte vorsichtig zum Hafenrand hinüber. Ein schwerer Nachschubfrachter glitt lautlos in die kosmische Finsternis hinauf und verschmolz mit ihr. Unter meinen Füßen erbebte der Boden. Die Spezialroboter hatten den alten Hafen mit einer fünf Meter starken Panzerplastschicht ausgegossen.
    Darauf konnten sogar Superschlachtschiffe landen, ohne mit den Auflagetellern einzubrechen.
    Der Feuerball verschwand zwischen dem Flirren und Gleißen zahlloser Materieteilchen. Sie wurden jedem Schiff gefährlich.
    Kurz nach dem Start zuckte in dem von den Sonnen angestrahlten Planetoidenring eine blauweiße Glutbahn auf. Da wußte ich wieder, wo das Schiff zur Zeit stand. Es wehrte mit seinen Schutzschirmen die aufprallenden Partikel ab und verglühte sie.
    Melbar Kasoms Stimme klang in meinem Helmlautsprecher auf. Er wartete in der Space Jet.
    „Wenn die so weitermachen, ist in wenigen Jahren von dem Staubring nichts mehr vorhanden. Die verglühen ja alles. Hallo Zwerg, wie geht es Ihnen? Willkommen auf Kalif."
    Tolot winkte begeistert. Kasom, der starke Ertruser, war sein besonderer Freund.
    „Der Raumer ist für das Sonnensechseck bestimmt", erklärte Kasom an meiner Stelle. „Kennen Sie schon unseren Empfangsrhythmus? Die neuentdeckte Sperrschaltung des galaktozentrischen Großtransmitters wird in vierundzwanzig Stunden fünfmal für den Zeitraum von zehn Sekunden aufgehoben, damit wir heimkehren können. Fremden dürfte es schwerfallen, die willkürlich aufgestellten und an keinerlei Schema gebundenen Intervalle herauszufinden. Sie ändern sich ununterbrochen in der verrücktesten
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