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0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

Titel: 0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus
Autoren: Der Tod spielt auf im Treppenhaus
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muss nur dich und, zur Gesellschaft, mich mit aus der Welt befördern, muss dafür sorgen, dass es für diesen Doppelmord keine Zeugen gibt, und man könnte ihm nicht mehr anhängen als die Beteiligung an einer läppischen Schmuggelangelegenheit.«
    Ich nickte.
    »Ja, heute noch, aber morgen schon wird er sich nicht mehr retten können, wenn er uns beseitigt. — Sobald sie sicher sind, dass Juan Rallaro verschwunden ist, werden die Menschen diesem Haus und im Bezirk zu reden anfangen. Sobald Gewissheit besteht, dass kein Mitglied der Gangster mehr in den Straßen auf taucht und mit dem Tod jeden möglichen Zeugen bedroht, werden die Zeugen kommen. Zeugen für alles, was Rallaro verbrochen hat, für die Erpressungen, die Überfälle um auch für den Mord an Antonio Alrosso.«
    Jetzt lächelte ich. »Dann, Phil, war es nicht mehr wichtig, ob es Rallaro in letzten Augenblick gelänge, dir und mir eins auszuwischen. So oder so würde er auf dem elektrischen Stuhl enden.«
    Vielleicht schlief Phil schon halb. Jedenfalls murmelte er undeutlich: »Aus der Zwickmühle hilft ihm nur ein Alrosso-Mord.«
    »Was meinst du damit?«
    »Mit dem Mord an uns muss er alle möglichen Zeugen so einschüchtern, dass sie den Mund halten«, sagte er faul »Das ist doch klar.«
    »Ich weiß verdammt nicht, wie er das anstellen sollte«, antwortete ich.
    Phil reagierte nicht mehr. Sein Atem ging regelmäßig. Er war eingeschlafen.
    ***
    Ich wurde davon geweckt, dass irgendjemand gegen die Wohnungstür hämmerte. Ich rappelte mich hoch.
    Das Licht, das durch die Fenster fiel, war grau geworden. Es ging auf den Abend zu.
    Ich fuhr mir durch das Haar und stand auf. Das Halfter mit meiner Pistole hing über dem Stuhl, und im Griff der Waffe steckte wieder ein gefülltes Magazin. Ich ging in die kleine Diele und traf mit Phil zusammen.
    Ich musste lächeln. In diesem Augenblick sahen wir uns geradezu ähnlich, beide mit verwirrtem Haar, verschlafenen Gesichtern, nicht mehr ganz frischen Hemden, verbeulten Hosen, und jeder mit einer Pistole in der Hand.
    »Wer ist da?«, fragte ich.
    »Juana, Sir«, wurde geantwortet. »Bitte, kann ich Sie sprechen.«
    Ich öffnete. Das Mädchen huschte herein. Es trug einen blauen Regenmantel. Sein Gesicht zeigte einen verzweifelten Ausdruck.
    »In den Zeitungen steht so viel von Schießereien zwischen Ihnen und den Rallaro-Leuten«, sprudelte sie hervor. »Hat Rino etwas damit zu tun? Ich habe den ganzen Vormittag auf Sie gewartet, um Sie zu fragen, aber Sie kamen nicht, und ich musste weg, sonst hätte ich meine Stellung verloren.«
    Ich fasste Juanas Arm. »Kommen Sie herein«, sagte ich freundlich.
    »Ich habe wenig Zeit. Gleich beginnen die Abendessen. Ich muss bis dahin zurück sein.« Sie ließ sich dennoch in mein Zimmer führen und sich auf einen Stuhl drücken.
    »Wollen Sie einen Drink?«
    Sie schüttelte den Kopf und hob flehend die Hände.
    »Bitte, sagen Sie mir, was mit Rino geschehen ist.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Es existiert ein Haftbefehl gegen ihn, Juana, aber wir haben ihn nicht in seiner Wohnung gefunden.«
    »Eine Zeitung schrieb, Rallaro und alle seine Leute seien verhaftet worden.«
    »Nein, die Meldung ist falsch. Es liegen für alle Haftbefehle vor, aber bis heute Mittag konnte keiner von ihnen gefunden werden. Rallaro muss sie alle in ein vorbereitetes Versteck geführt haben. Wahrscheinlich kannte nur er selbst diesen Ort.«
    »Was geschieht mit Rino, wenn Sie ihn finden?«
    »Er wird festgenommen.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte sie ungeduldig. »Was geschieht danach mit ihm?«
    »Das ist nicht mehr unsere Sache, Juana. Es wird darauf ankommen, an welchen Verbrechen er sich beteiligt hat. Rallaros Bande hat viele Verbrechen begangen, von der Erpressung bis zum Mord. Das wissen Sie so gut wie wir. Die Richter werden Ihren Bruder nach dem Maß seiner Beteiligung an diesen Verbrechen bestrafen.«
    Sie ließ die Hände sinken und starrte an mir vorbei ins Leere.
    »Für den Mord wird man zum Tode verurteilt, nicht wahr?«, flüsterte sie tonlos. Es war keine Frage. Sie sprach ihre eigenen Gedanken aus.
    »Hat Ihr Bruder einen Mord begangen?«, fragte ich.
    »Nein«, rief sie mit überkippender Stimme. »Das habe ich nicht gesagt. Sie können nicht behaupten, ich hätte meinen Bruder eines Mordes bezichtigt.«
    Ich blieb ruhig. »Ich behaupte das nicht, Juana, aber wenn Ihr Bruder an einem so schweren Verbrechen beteiligt ist, wird ihn nichts vor der Bestrafung retten können, und
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