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0226 - Die Parasprinter

Titel: 0226 - Die Parasprinter
Autoren: Unbekannt
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Der Duploraum war eine hermetisch abgeriegelte Einheit, solange darin eine Kopie entstand. Die Kameras erfaßten ihn nicht, und das wurde wiederum nicht von Rakal bemerkt. Er stöhnte, bezwang seine Schmerzempfindungen und überließ sich dann den Wogen des Hasses. Seine Rechte fuhr zum Gürtelhalfter und riß die Strahlwaffe heraus. In dem Augenblick gab der Duplo die ersten Lebenszeichen von sich. Sein Gehirn erwachte.
    Rakal zögerte. Er empfing einen bekannten Impuls. Der Gefühlskontakt beruhigte sein aufgewühltes Innenleben so rasch, daß er plötzlich wieder logisch denken konnte.
    Jetzt erst bemerkte er, daß er noch immer ein Teil einer Energieeinheit war. Er hätte nicht schießen können, selbst wenn er es gewollt hätte. Dennoch konnte er sehen, hören und denken. Nur war jedes Gefühl in ihm erloschen.
    Das Summen unbekannter Maschinen verstummte. Das blaue Flimmern verging. Rakal wurde unvermittelt aus dem energetischen Bann entlassen und verstofflicht.
    Er fiel aus einem Meter Höhe auf den Boden hinab. Dort blieb er liegen und sah grauengeschüttelt zu dem Wesen hinauf, das einen Teil von Tronars Gefühlsstrom ausstrahlte. Mehr als ein Teil war es aber nicht. Rakal vermißte das typische Fluidum des paranormalen Gehirnteils. Daran stellte er fest, daß dem Duplo etwas fehlte. Er überwand seinen fast wahnwitzigen Zerstörungstrieb, der ihn zwingen wollte, dieses Monstrum mit einer Flut von Thermoschüssen einzudecken. Es war nicht sein Verstand oder seine Logik, die ihn an diesem brutalen Feuerüberfall hinderte, sondern nur der kleine Gefühlsfunke, der von dem Unbekannten ausging.
    Minuten später hatte Rakal Woolver erfaßt, was geschehen war.
    In der Seitenwand öffnete sich ein Fenster. Der Durchblick zu dem Abtastraum wurde frei. Er vernahm auch die Stimmen einiger Maahks, die sich über den Mißerfolg während der Arbeit unterhielten. So erfuhr Rakal, was sich ereignet hatte. Die Technik der Duplizierung wurde ihm ebenfalls klar.
    Der in einem Fesselfeld hängende Duplo öffnete die Augen. Den Kopf konnte er bewegen.
    Er sah sich um, murmelte unverständliche Worte und kniff dann überlegend die Augen zusammen. Sein Geist - Tronars Geist erwachte. „Hallo!" rief er mit Tronars Stimme.
    Rakal unterdrückte einen Aufschrei: Es gab keinen Zweifel mehr daran, daß die Maahks die Kunst beherrschten, Leben aus anderem Leben nachzubilden.
    Zehn Minuten später hatte sich Rakal soweit erholt, daß er wieder stehen konnte. Er fühlte sich leer und ausgehöhlt. Er brauchte Ruhe. Der Duplo rief wieder, diesmal lauter und fordernder. Ein strahlungssicheres Schott schwang auf. Rötliches Licht überflutete den grünhäutigen Körper.
    Rakal zog sich lautlos hinter eine der zahlreichen Maschinen zurück. Er war bereit, sofort die Flucht zu ergreifen. Außerdem glaubte er, das Geheimnis der Maahks entdeckt zu haben.
    Es wäre abwegig gewesen, wenn er jetzt noch nach einem bedeutungsvolleren Geheimnis gesucht hätte. Er war auch nicht mehr in der Verfassung, länger das Schiff zu durcheilen und unter Mißachtung seiner körperlichen und seelischen Not nach Dingen zu suchen, die er hinsichtlich der Umstände nicht einmal vermutete. Rakal Woolver glaubte, die Lösung gefunden zu haben.
    Atlans Konterplan war mit der Entdeckung des Multiduplikators erfolgreich gewesen. Man wußte nun, wer die heimgekehrten Agenten gewesen waren und wie man sie erzeugt hatte. Damit hielt Rakal seine Aufgabe für gelöst, Die beiden Maahks trugen Raumanzüge. Rakal Woolver bemerkte jetzt erst, daß dieser große Raum unter irdischem Luftdruck stand und eine atembare Sauerstoffatmosphäre enthielt.
    Man ließ den Duplo vorsichtig aus dem Fesselfeld absinken und setzte ihn auf einen dafür vorgesehenen Gliedersessel, Der Maahk benutzte das terranische Interkosmo. Es war Grek-1.
    Rakals Körper verkrampfte sich erneut; diesmal unter den Impulsen glühenden Hasses. Er wußte, daß er den Mörder seines Bruders vor sich hatte. Der Duplo wurde unvermittelt aktiv. Es war, als hätte der echte Tronar Woolver nur zwei Stunden lang geschlafen, um jetzt - nach dem Erwachen - sofort auf alle Fragen einzugehen. „Wie fühlen Sie sich?" begann Grek-1 die Befragung.
    „Danke, ausgezeichnet, Sir", antwortete das Monstrum mit Tronars Stimme. „Sind Sie darüber informiert, wer Sie sind und wie Sie entstanden?"
    „Ja, Sir. Es wurde mir als Informationsimpuls mitgegeben. In meinem tiefsten Innern bin ich ein Maahk."
    „Das sollen Sie auch
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