Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0225 - Rendezvous im Weltall

Titel: 0225 - Rendezvous im Weltall
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verlor kein Wort über Cole Harper, registrierte Imar verwundert. „In jedem Augenblick kann ein feindliches Schiff auftauchen. Wir müssen ein Täuschungsmanöver einleiten. Ich schicke euch eine Rotte Kampfroboter. Sie werden euch angreifen. Wehrt euch gegen sie!"
    Imar bestätigte den Empfang des Befehls. Dann schaltete er das Gerät ab und drehte sich um. Halgor, Son-Hao und Hegete sahen ihn verwundert an.
    „Was soll das heißen?" fragte Halgor dumpf.
    „Das soll heißen", antwortete Imar, „daß wir eine gute Erklärung dafür haben werden, warum die Besatzung der KITARA verschwunden ist und wir nichts von uns hören ließen. Anstatt uns durch eine Kernexplosion zu vernichten, entschloß sich der Maahk-Kommandant dazu, das Schiff so heil wie möglich in seine Hände zu bekommen. Er schickte einen Trupp Roboter an Bord, um die Besatzung auszuschalten. Mit den unerfahrenen Terranern hatten die Kampfmaschinen leichtes Spiel. Sie töteten sie alle und warfen sie über Bord. Wir dagegen kennen die Maahks und konnten uns der Robots stundenlang erwehren." Plötzlich kam ihm eine Idee. „Wir können sogar ..."
    „Einen Augenblick", unterbrach ihn Halgor, stand auf und ging zum Schott.
    Die schwere Metallfüllung glitt zur Seite, und ein Schwall von Rauch und Lärm drang herein. Imar wich bestürzt zur Seite und warf einen vorsichtigen Blick hinaus.
    Fünf Meter weiter lagen die reglosen Körper zweier Maahks.
    Ihre Schutzanzüge waren beschädigt. Es stank nach Ammoniak und verbranntem Plastik. Der Lärm kam von weiter unterhalb, wo ein Seitengang in den Hauptladestollen mündete.
    Der Gang war von dickem Qualm erfüllt. Imar kam zurück. „Ich weiß nicht, was da vorgeht", keuchte er, „aber ihr macht euch besser auf die Beine. Wir verbarrikadieren uns in einem der kleineren Laderäume. Nehmt an Waffen und Proviant mit, was ihr tragen könnt."
    Seine Impulsivität riß sie mit. Sie sprangen auf und versorgten sich mit zusätzlichen Waffen. Als sie den Kommandoraum verließen, war es unten im Seitengang ruhig geworden. Der Qualm begann sich zu verziehen. Imar sah drei weitere Maahks am Boden liegen, ebenfalls tot.
    Einer nach dem andern sprangen sie in den Antigravschacht, der zum obersten Deck hinaufführte. Ohne Zögern entschied sich Imar für einen der sechs Laderäume, die den Mittelpunkt des Decks sektorenförmig umgaben. Waffen und Proviant wurden in der Mitte des leeren Raumes aufgehäuft. Imar machte eine kurze Bestandsaufnahme und stellte fest, daß sie genug Munition und Proviant hatten, um ein paar Tage lang auszuhalten.
    Im Grunde genommen war es ihm egal, ob sie damit auskämen oder nicht. Sie waren dazu geschaffen, einen bestimmten Auftrag auszuführen. Hatten sie das getan, dann müßten sie darauf gefaßt sein, eliminiert zu werden. Das war das Schicksal eines Hominiden, in wenigen Worten ausgedrückt.
    Trotzdem erwischte er sich dabei, wie er voller Inbrunst hoffte, ein terranisches Suchschiff würde so bald wie möglich in der Nähe auftauchen.
    Pol saß steif und sinnierte vor sich hin. Er hatte sich angehört, was der Mann vor ihm zu sagen hatte, aber er begriff es nicht. Es gab Dinge, die waren so groß und so fürchterlich oder so fremdartig, daß der Verstand sie nicht verarbeitete. Er registrierte sie und legte sie beiseite.
    „Sie sind...", begann Pol verwirrt, „... du bist nicht Cole Harper."
    „Du könntest mich nicht von dem richtigen Harper unterscheiden - du nicht, und kein anderer", entgegnete der Hominide. Pol nickte niedergeschlagen. „Ja, aber ..."
    „Ich weiß, was du empfindest", unterbrach ihn Cole. „Aber denk mal an mich. Ich laufe die ganze Zeit mit dem Gefühl herum, ich wäre nicht wirklich ich!"
    Ein paar Sekunden lang schaute Pol ihn an, und Cole hatte das Gefühl, er sähe geradeaus durch ihn hindurch. Dann erhob er sich mit einem Ruck, als hätte er endlich einen Entschluß gefaßt, und ging auf das Schott zu.
    „Hat keinen Zweck", sagte er laut und klar, „sich über metaphysische Probleme den Kopf zu zerbrechen. Du bist Cole Harper ausreichend ähnlich. Wir beide kommen miteinander aus.
    Und im Augenblick kommt es nur darauf an, den Hals zu retten, deinen und meinen. Du kennst die Maahks besser als ich. Was werden sie als nächstes tun?"
    Cole versuchte, mit den Schultern zu zucken, und verzog das Gesicht, als der brennende Schmerz ihn an seine Verwundung erinnerte. Pol hatte die Wunde verarztet, so gut er das mit den wenigen Medikamenten, die er bei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher