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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sachen«, erbot sich die blonde Teena und streckte die Hand aus. »Kann ich die Wagenschlüssel haben?«
    Skagen schob sich neben den Weißhaarigen. »Sagen Sie ihm, daß wir hier Fotos machen wollen und dazu ein paar Statisten benötigen, die die Kannibalen spielen.«
    Craft winkte ab. »Langsam. Wir müssen erst einmal miteinander warm werden.«
    Er redete wieder auf den Häuptling ein, dann ließ dieser einen Redeschwall los. Schließlich nickte Craft.
    »Es wird ein großes Palaver geben. Das ganze Dorf soll darüber entscheiden, ob sie mitmachen. Es gibt ein kleines Fest.«
    Er senkte die Stimme etwas.
    »Aber dieser Golosse gefällt mir nicht«, fügte er hinzu. »Wir sollten weiterfahren. Es gibt noch mehr Dörfer in der Nähe.«
    »Warum?« fragte Skagen. »Ich kann nichts erkennen, was ihn mir unsympathisch macht.«
    »Ich kenne die Leute in diesem Land besser«, sagte Craft. »Vertrauen Sie meiner Menschenkenntnis. Wir sollten wirklich weiterfahren.«
    »Dieser Pfahl ist zu schön«, widersprach Skagen. »Wir müssen ihn ins Bild bekommen. Er muß so etwas wie der Zentralgegenstand der Bilderstory werden.«
    »Es gibt viele Pfähle«, murmelte Craft.
    »Ich will diesen«, beharrte der Fotograf.
    Craft hob die Schultern. »All right. Sie sind der Kapitän, Joern. Aber ich habe Sie gewarnt. Der Häuptling gefällt mir nicht. Der ist ein schmieriger Filz…«
    Golosse sagte etwas. Craft grinste und antwortete. »Er wollte wissen, was wir besprechen«, erklärte er dann.
    »Und was haben Sie gesagt?« fragte Skagen.
    »Daß er ein netter Bursche sei und wir seine Einladung zum Palaver und zum Fest gern annehmen«, erwiderte Craft.
    »Also gut«, brummte Skagen. »Hoffentlich hat er kaltes Bier im Kühlschrank.«
    ***
    Sie wurden abermals gestört. Jemand klopfte mit zäher Ausdauer an die Tür des Hotelzimmers.
    »Nimmt das denn kein Ende?« knurrte Professor Zamorra. »Diesmal hast du doch gar nicht geschrien.«
    Nicole lachte leise und entglitt seinen Händen. »Das wird Bill sein«, sagte sie. »Wir sollten uns ein wenig anziehen.« Dabei griff sie nach einem weißen Kurzoverall, schlüpfte hinein und stieg in ebenfalls weiße Stiefel. Zamorra begnügte sich vorerst mit seinem Morgenmantel. Dann öffnete er die Zimmertür.
    Es war in der Tat Bill Fleming, der treue alte Kampfgefährte gegen die Dämonen und andere Bestien der Nacht.
    »Hoffentlich habe ich euch nicht gestört«, sagte er.
    Zamorra sah den blonden Amerikaner giftig an.
    »Und ob du störst«, sagte er. »Hoffentlich lohnt es sich für dich, daß ich dir gleich den Hals umdrehe.«
    »Er meint es nicht so«, beschwichtigte Nicole und vergaß, den tief reichenden Reißverschluß des Kurzoveralls zu schließen. Bill gewann einige tiefe Einblicke in die Schönheiten des Lebens.
    Sie kannten sich schon seit vielen Jahren und hatten schon so manche Schlacht miteinander geschlagen. Ganz zu Anfang war Bill Fleming ziemlich verliebt in Nicole gewesen, aber dann kapitulierte er, weil sie ihr Herz Zamorra öffnete. Aber inzwischen hatte auch er seine Liebe gefunden.
    »Während ihr euch hier faul herumdrückt und mir nicht mal etwas zu trinken anbietet, habe ich fundamentale Erkenntnisse gewonnen«, verkündete er.
    Zamorra hob die Brauen. »Laß hören«, sagte er.
    »Ich dachte, du wolltest mir wirklich einen Drink anbieten«, beschwerte sich der Historiker.
    Zamorra warf ihm die Colaflasche zu. Bill schüttelte den Kopf. »Was anderes hast du nicht da?«
    »Erzähl endlich. Was für Erkenntnisse?« hakte Nicole nach. Sie saß wieder auf der Bettkante und schlug die langen Beine übereinander. Bill Fleming ließ sich im Sessel nieder.
    »Ich weiß jetzt, wer der Wer-Löwe nicht ist«, verkündete er.
    »Das ist ja mal interessant«, behauptete Nicole. »Du bist dabei auf uns drei gekommen.«
    »Zuzüglich sämtlicher Einwohner dieser Stadt. Der Wer-Löwe kommt von irgendwo außerhalb, vielleicht aus einem der Steppendörfer.«
    »Und woher willst du das wissen?«
    Bill schnipste mit den Fingern. »Das hat das Polizeilabor herausgefunden. Man hat die Opfer noch einmal sehr genau untersucht und fand Erdspuren, die es hier in unmittelbarer Umgebung nicht gibt. Unser Raubkätzchen muß also von außerhalb kommen und eine gehörige Strecke zu Fuß marschieren, bis er die Stadt erreicht. Die Sandart weist eindeutig…«
    »Sand?« Nicole sprang auf. »Man hat Sand gefunden?«
    »Vermutlich zwischen Krallen und Zehen hängend. Genug jedenfalls, um eine grobe
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