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0223 - In den Krallen der roten Vampire

0223 - In den Krallen der roten Vampire

Titel: 0223 - In den Krallen der roten Vampire
Autoren: Jason Dark
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nur zu schwenken brauchte, um mich von den Beinen zu holen.
    Meine Schwäche hatte ich überwunden. Ich dachte nicht mehr daran und ließ mich mit einem artistischen Sprung hinter einen Felsbrocken fallen.
    Den Boden hatte ich noch nicht richtig berührt, als ich die hellen, singenden Geräusche vernahm. Die Kugeln hämmerten gegen das harte Gestein und sirrten als Querschläger davon.
    Dann verstummten die Schüsse, und nur die Echos rollten noch nach. Ich hörte die Stimme der Scott. »Keine Angst, Geisterjäger, dich packe ich noch. Lupina habe ich erledigt, dich kriege ich auch.«
    Aber ich war nicht Lupina. Zudem stand die Untote nicht in meinem Rücken, und ich konnte mich wehren, denn ich besaß Waffen, vor denen Lady X einen furchtbaren Horror hatte.
    Vorerst blieb alles ruhig, denn auch die Echos waren mittlerweile verstummt.
    Wir belauerten uns.
    Lady X war ebenfalls eine gewiefte Taktikerin. Sie wußte schließlich, daß auch ich nicht waffenlos war, und verhielt sich dementsprechend vorsichtig.
    Bisher hatte ich noch keinen Blick riskiert. Jetzt schien es mir an der Zeit zu sein, einmal nachzuschauen.
    Ich drückte mich so hoch, daß ich seitlich an dem Felsen vorbeischauen konnte. Zunächst einmal sah ich Beate Eickburger. Sie lag noch immer am Ufer, und wie ich erkannte, war sie nicht von einer verirrten Kugel getroffen worden, so daß mir ein Stein vom Herzen fiel.
    Wo steckte Lady X?
    Ich sah sie nicht. Zudem gab es innerhalb dieses gewaltigen Naturgewölbes auch zahlreiche Versteckmöglichkeiten, denn die langen Jahre hatten das Innere der Höhle fast schon zu einem Kunstwerk gemacht.
    Die Steingebilde der Stalaktiten und Stalakmiten schimmerten in zahlreichen Farben. Angefangen vom hellen Weiß und Rosa bis zum Violett.
    Eine Farbvielfalt, an der sich der Forscher erfreuen konnte. Ich hätte die Riesenhöhle auch gern näher in Augenschein genommen, aber ich war nicht als Forscher oder zum Vergnügen hier.
    Für mich und meine Freunde ging es ums Überleben.
    Dann geschah doch etwas.
    Allerdings zerfetzte keine Schußgarbe die Stille, sondern ein Schrei. Der Stimme nach zu urteilen, mußte es Suko gewesen sein.
    Ich drehte mich hinter meiner Deckung um, glaubte, Suko als Schemen auf dem Weg zu erkennen, aber das war im Moment nicht wichtig.
    Etwas anderes zählte.
    Die Riesenfledermaus, die hoch über mir schwebte und an Größe die anderen roten Vampire völlig in den Schatten stellte.
    Mein Gott, war das ein Koloß!
    Gewaltige Schwingen, die an Hausdachhälften erinnerten und dabei blutrot funkelten.
    Zwischen ihnen jedoch erkannte ich eine Gestalt. Einen meiner Erzfeinde und Mitglied der Mordliga, nämlich Vampiro-del-mar. Er war die Metamorphose eingegangen, hatte sich zum Teil in die gewaltige Fledermaus verwandelt und in dieser Höhle vielleicht seine Urgestalt angenommen, die er auch vor Tausenden von Jahren schon besessen hatte.
    Ich lag da und staunte.
    Obwohl Vampiro-del-mar zu meinen ärgsten Feinden gehörte, konnte ich mich der Faszination, die von seiner Gestalt ausging, nicht entziehen. Sie war einfach da, und ich merkte wieder einmal, mit welchen Fällen wir uns zu beschäftigen hatten.
    Davon wußten und ahnten die Menschen nichts, die über uns in den Häusern schliefen. Es gab schreckliche Dinge, wie wir immer wieder bestätigt bekamen.
    Nur – was hatte er vor?
    Noch rührte sich auch Lady X nicht. Wahrscheinlich beobachtete sie ihn ebenso wie ich, und er hielt sich so weit oben auf, daß meine Silberkugeln ihn nicht erreichten. Vielleicht taten sie ihm auch in dieser Gestalt ebenfalls nichts. In der ersten, in der wir ihn kannten, zeigte er sich gegen die geweihten Kugeln immun.
    Sekunden später durchschaute ich seinen Plan. Vampiro-del-mar sammelte seine noch übriggebliebenen Diener. Immer mehr Schatten huschten über uns durch die Höhle, versammelten sich dicht unterhalb der Decke und schienen einen Plan fassen zu wollen, wie man uns am besten erledigte.
    Ich bewegte mich ein wenig nach rechts und geriet damit weiter vom Felsen weg. Dabei berührte meine Hand etwas Langes, Kaltes.
    Erschreckt zuckte ich zurück, als ich erkannte, was ich da angefaßt hatte.
    Einen Knochen! Wahrscheinlich gehörte er zu einem Menschen, der vor langer Zeit in der Höhle umgekommen war.
    Noch andere Knochen sah ich sowie einen zersplitterten Schädel.
    Ein grausiger Fund, um den ich mich allerdings nicht näher kümmern konnte, denn die roten Vampire waren mit ihrer Beratung fertig. Sie
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