Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0223 - In den Krallen der roten Vampire

0223 - In den Krallen der roten Vampire

Titel: 0223 - In den Krallen der roten Vampire
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Außerdem wollte sie wirklich nichts provozieren und sich erst einmal zurückhalten.
    Wieder einmal blieb sie vor dem Einstieg stehen und schaute in die Tiefe. Sehen konnte sie nichts. Die Dunkelheit verschluckte alles.
    Wie ein Tunnel führte der Weg in die Tiefe, in ein Labyrinth, von dem sie nicht wußte, ob es überhaupt erforscht war. In diesem Teil Deutschlands gab es zahlreiche Höhlen, die immer wieder Überraschungen boten, wenn sie von Forschern betreten wurden. Die Höhlen bildeten ein gewaltiges Netzwerk unter der Erde. Es war weit verzweigt und so verschlungen, daß sich ein Mensch sehr leicht verirren konnte.
    Eine Stätte aus der Urzeit der Erde, ein letzter Rest einer unzivilisierten Zeit, der erst allmählich erforscht wurde. Dabei war es durchaus möglich, daß sich noch Überreste gehalten hatten und auch die roten Vampire lebten.
    Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sie ein Geräusch aus dem Höhlentunnel hörte. Sie trat bis dicht an den Rand, kniete sich hin und schaute in die Tiefe.
    Lady X glaubte, ein triumphierendes Lachen zu hören, das im Innern des Berges rollte.
    »Was ist los?« fragte sie. Auch ihre Stimme hallte dumpf und wurde weitergetragen.
    »Ich habe sie!«
    »Die roten Vampire?«
    »Ja.« Die Stimme des gewaltigen Blutsaugers klang jetzt deutlicher, ein Zeichen, daß sich Vampiro-del-mar dem Ausstieg näherte.
    »Es sind viele, sehr viele…«
    Pamela Barbara Scott verzog das Gesicht. Dies paßte ihr wiederum überhaupt nicht, und sie schloß vor lauter Wut ihre Hände zu Fäusten. Vampiro-del-mar sollte keine große Macht bekommen, die wollte sie haben, aber sie hütete sich, ihre Gedanken auszusprechen.
    »Ich komme jetzt zurück!« vernahm sie wieder die dumpfe Stimme des Supervampirs.
    »Mit deiner Beute?«
    »Ja.«
    Lady X zuckte zusammen. Die Zunge fuhr über die vollen Lippen.
    Endlich war es soweit. Bald würde sie sehen, ob es Vampiro-del-mar tatsächlich gelungen war, einen seiner ehemaligen Diener zu finden, die seit unzähligen Jahren in der Tiefe des Höhlenlabyrinths lauerten oder einen todesähnlichen Schlaf schliefen.
    Sehr deutlich vernahm sie die Geräusche, als der Blutsauger sich abmühte, aus dem engen Schacht zu klettern. Der Rückweg war beschwerlicher, denn er brachte schließlich seine Beute mit.
    Schemenhaft erschien seine Gestalt, dann tauchte seine Hand auf, die sich am Rand des Einstiegs festklammerte.
    Der große Blutsauger besaß eine unheimliche Kraft. Auch mit einer Hand schaffte er es, sich in die Höhe zu ziehen. Schon bald erschien sein verzerrtes Gesicht über dem Rand, ein letzter Ruck noch, und er konnte sich aus der Höhle schieben. Dann stand er neben Lady X.
    Unter den rechten Arm hatte er sich seine Beute geklemmt. Es war ein roter Vampir.
    Lady X starrte das Wesen an. Zwei Beine oder Arme, wie die Vampire mit menschlichem Körper, besaß es nicht, sondern es sah aus wie eine Fledermaus.
    Ja, das war eine Fledermaus. Nicht schwarz wie die normalen, in die sich auch die alten Vampire verwandeln konnten, sondern von einem blutigen Rot.
    Vampiro-del-mar bückte sich und legte seine Beute vorsichtig auf den Boden, wobei er behutsam die Flügel ausbreitete und Lady X von deren Spannweite überrascht war.
    Das bemerkte auch der Supervampir. Er schaute auf. Seine Augen leuchteten kalt. »Es sind meine Diener«, flüsterte er. »Ich erinnere mich. Vor unzähligen Jahren kämpften sie an meiner Seite, als ich über eine Welt flog, in der es noch keine Menschen gab. Rote Vampire, einige haben überlebt.«
    »Sind sie nicht tot?«
    »Nein, sie schlafen nur. Ich kann sie erwecken. Und mit ihm mache ich den Anfang.«
    »Wie denn?«
    Da lachte der Supervampir. »Ganz einfach ist das, Lady X. Ich besorge ihm Blut.«
    »Und wann?«
    »Jetzt!«
    ***
    Markus Küppers, 20 Jahre jung, war das, was man einen frustrierten jungen Mann nennt. Frustriert aus dem Grund, weil er auf dem flachen Land lebte, wie er immer zu sagen pflegte. Zwischen Stuttgart und Ulm war einfach nichts los. Da konnte man sich als Jugendlicher kaum austoben, und über die Generation, die sich an den Schönheiten der Schwäbischen Alb erfreute, konnte er nur den Kopf schütteln. Urlaub zu machen, wie diese Leute, wäre ihm hier nie in den Sinn gekommen. Nein, für ihn mußte es Spanien sein, wo der Bär los war.
    Aber in dieser Landschaft kam er sich lebendig begraben vor. Es gab zwar einige Discotheken, doch die konnte man vergessen. Was sich da so herumtrieb, war junges Gemüse,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher