Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0223 - Die Fünfte Kolonne

Titel: 0223 - Die Fünfte Kolonne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Aktion noch einmal von vorn zu beginnen? Man würde wissen, daß wir nur Duplos sind. Folglich wäre es unlogisch, uns erneut zu reproduzieren." Hegha grinste zynisch. „Deine Logik hat etwas Bestechendes, Son. Wenn die Chance der Maahks, eine Impulsweiche nach Kahalo zu bringen, so einmalig ist, werden sie sich hüten, uns völlig zusammenzuschießen."
    „Da wäre ich nicht so sicher", entgegnete Son-Hao. „Sieh dir den armen Imar an. Ja, wende den Kopf nach links!"
    Hegha tat, wie ihm geheißen und erschrak. Auf dem heruntergeklappten Konturlager neben ihm lag, in eine durchsichtige Folie gehüllt, Sergeant Imar Arcus. Er atmete flach, mit geschlossenen Augen. Sein rechter Arm war mit Bioplasma besprüht. Dennoch erkannte Hegha unter der hauchdünnen Kunsthaut das gerötete Fleisch und die in Fetzen sich abschälende verschmorte Haut.
    „Ich habe ihn aus seinem Raumanzug schneiden müssen", sagte Son-Hao. „Glücklicherweise wurde er bewußtlos, bevor ich damit fertig war. Hier in der Zentrale brannte es, und ich konnte vorübergehend nicht an den Medikamentenschrank heran. Ein Glück, daß die schmerzstillenden Mittel feuersicher untergebracht waren..."
    Hegha schaute an sich herab. „Ich spüre keinen Schmerz, Son.
    Hast du mir etwa auch Injektionen gegeben? Was ist mit meinen Beinen? Ich kann sie nicht bewegen."
    „Beruhige dich", sagte Son-Hao und strich Hegha über das Haar. „Du. wirst wieder so gut laufen können wie vorher, wenn wir das überstanden haben."
    „Ich werde mir kaum die nächste Goldmedaille im Langstreckenlauf holen können, Son. Wir werden nämlich dafür sorgen, daß es im Solaren Imperium keine Olympiade mehr gibt - weil es keine Terraner mehr geben wird!"
    Hegete Heghas Stimme klang haßerfüllt. Son-Hao wunderte sich nicht darüber, denn auch sein Wille kannte nur ein einziges Ziel: den Maahks das Tor in die von der Menschheit bewohnte Galaxis zu öffnen.
    Oberst Pawel Kotranow saß mit undurchdringlicher Miene vor dem Schirm der Spezialortung. Er wußte, daß neunundvierzig Mann auf den erlösenden Befehl warteten, auf den Befehl, der vom Kommandanten zu kommen hatte.
    Aber Kotranow gab den Befehl nicht.
    Noch erschien ihm der Zeitpunkt verfrüht, Meisterhaft verstand er seine eigene Erregung zu verbergen. Nachdem die ALTAI nach dem vorletzten Linearmanöver eine Funkmeldung im Klartext ausgestrahlt hatte, die besagte, daß die vorhergehende Kodemeldung mit dem Schiffssender geben worden war, gab es keine Zweifel mehr an der Identität der fünf Agenten Mercants.
    Immer wieder jedoch wurde Kotranow zwischen Begeisterung über die tollkühnen Manöver der ALTAI-Besatzung und Furcht hin und hergerissen. Er bangte nicht in erster Linie um die für das Imperium wertvollen Agenten, sondern vor allem um die Menschen, die sie waren.
    In diesen Minuten dachte er nicht daran, daß die Agenten so oder so zum Tode verurteilt waren, weil es kein Heilmittel gegen die Zentrumspest gab. Er sah nur, daß jedes neuerliche Zurückfallen in den Normalraum der ALTAI einen oder mehrere neue Treffer einbrachte. Und Kotranow wünschte, den Männern helfen zu können.
    Er wußte aber auch, daß die einzige Hilfe darin bestand, selbst so lange wie möglich unbemerkt zu bleiben. Nur dann würde die Bergung gelingen.
    Wieder tauchte die ALTAI aus dem Zwischenraum auf.
    Von Hattinger kam ein unterdrückter Wutschrei.
    Kotranow preßte die Lippen fest aufeinander.
    Die ALTAI hatte an Fahrt verloren. Wie hungrige Wolfsrudel glitten die schwarzen Schiffe der Maahks heran. Diesmal fanden mehrere Strahlenbündel gleichzeitig ihr Ziel. Die Terkonithülle der ALTAI wölbte sich auf und begann weißblau zu strahlen. Einzelne Explosionen rissen Teile der Außenhaut in den Raum.
    „Wie lange warten wir noch?" kam Hattingers beschwörende Stimme. „Wir müssen ihnen entgegenfliegen ."
    Kotranow biß die Zähne zusammen, bis ihn die Kiefer schmerzten. Er schüttelte den Kopf, „Nein!"
    Bevor wir sie erreichen, haben die Maahks sie endgültig eingeholt, setzte er in Gedanken hinzu. Sie müssen entweder noch einmal in den Zwischenraum – oder sie sind verloren Und das Wunder geschah. Ein letzter, furchtbarer Treffer wirbelte die ALTAI weit aus ihrem Kurs. Dann begannen ihre Konturen zu verblassen.
    Sie war noch einmal in den Linearraum entkommen.
    Neben ihm begann Ez Hattinger seinen Pultrechner zu bearbeiten. Kotranow wußte, was der Major wollte. Er versuchte, den nächsten Eintauchpunkt der ALTAI zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher