Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0223 - Die Fünfte Kolonne

Titel: 0223 - Die Fünfte Kolonne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Signal. Hegha ergriff den aus dem Ausgabesektor schnellenden Plastikstreifen, stand auf und legte ihn auf Harpers Navigatorpult.
    „Hier hast du deinen Kurs, Cole. Übersetze ihn in deine Navigatorsprache und werde selig damit!'' Harper riß den Streifen an sich und begann mit seiner Pultmaschine zu rechnen.
    Hegete Hegha hinkte zu seinem Platz an der Positronik zurück, Eine neue Erschütterung warf ihn zu Boden. Auf dem Rücken liegend, sah er, wie der Stahl der Zentraledecke sich plötzlich nach innen wölbte und gleichzeitig zu glühen begann.
    Mit einem erstickten Schrei rollte Hegha sich beiseite. Hinter ihm schlugen Klumpen zerschmolzenen Metalls auf. Zischend verdampfte der Weichplastikbelag des Bodens. Flammen züngelten empor. Mitten in das Bersten, Knattern und Zischen mischte sich das Heulen der Warnautomatik. Irgendwo im Schiff schlugen Schotte zu.
    Hegete Hegha richtete sich auf. Er wich vor dem Gluthauch des Brandes zurück, die Hände vor die Augen geschlagen.
    Dann stieß er mit dem Rücken gegen Harpers Sessel.
    Die Glut drohte ihn einzuholen. Es schien, als würde eine Hälfte der Zentrale in Flammen gebadet. Hegha wurde von Panik ergriffen. Er drückte sich, fest gegen die Sessellehne Harpers gepreßt, zur Seite und bewegte sich dabei auf die zum Mitteldeck führende Treppe zu. Nur fort von dem Feuer!
    Plötzlich quollen ihm die Augen fast aus den Höhlen. Entsetzt schaute er auf Harper und Sörlund, die mit den Rücken zum Feuer, scheinbar unbeteiligt ihre Berechnungen durchführten und die Schaltungen vornahmen, die zur Steuerung des Schiffes nötig waren. Bemerkten sie den Tod nicht, der mit roten, heißen Armen nach ihnen griff?
    Jäh kehrte die Vernunft in Heghas Geist zurück. Er begriff, daß er dabei gewesen war, die Kameraden im Stich zu lassen, die auf ihrem Platz ausharrten.
    Die Löschautomatik...? Warum hatte die Löschautomatik nicht sofort nach Ausbruch des Brandes eingesetzt ?
    Hegete Hegha erbleichte. Er wußte, daß es jetzt an ihm allein lag, ob die Kameraden und damit die ALTAI gerettet wurden.
    Eigentlich hatte er nichts weiter zu tun, als die Löschautomatik von Hand einzuschalten. Nur lag der Schalter hinter der Flammenwand. Entschlossen klappte Hegha seinen Druckhelm zu.
    Mit einem gellenden Schrei reagierte er seine Todesangst ab. Dann stürzte er sich in die Flammen. Gluthitze umschloß ihn. Er rannte, und dennoch erschien ihm der Weg zur anderen Seite der Zentrale unendlich weit. Hustend und würgend prallte er gegen die Wandung. Der Druckhelm füllte sich mit beißendem Rauch. Anscheinend hatte das Feuer sich durch den Raumanzug gefressen.
    Wie ein Zyklopenauge leuchtete ihm die rote Schaltplatte der Löschautomatik entgegen. Mit letzter Kraft schlug er zu. Dann sank er in sich zusammen.
    Hegete Hegha erwachte, als Leutnant Son-Hao ihn auf ein herabgeklapptes Konturlager bettete. Er wollte sich aufrichten.
    „Bleib liegen!" befahl der Leutnant streng.
    Zornig gehorchte Hegha. Er fühlte allerdings, daß er viel zu kraftlos war, um ohne Hilfe sitzen oder gar stehen zu können. So wandte er nur den Kopf.
    Die Zentrale der ALTAI wies weniger Beschädigungen auf, als Hegha erwartet hatte. Erkaltete Metallschmelze, Trümmerstücke und die geschwärzte Säule des Polschachtes waren alles, was von einer Katastrophe zeugte, die beinahe zum Untergang des Schiffes geführt hätte.
    Halgor Sörlund wandte sich einmal um. „Vielen Dank, Hegete!"
    Der Sergeant grinste verzerrt. „Eigentlich kann uns ja nicht viel passieren. Der Duplikator auf Alpha-Zentra hat unsere Daten gespeichert. Wenn wir umkommen, kann er uns so wiederherstellen, wie wir vor dem Start waren," Sörlund hatte sich bereits wieder umgedreht. Über die Schulter gab er zurück: „Kopien der Duplikate, was?
    Ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist, Hegete. Und wenn es möglich sein sollte, würde ich wahrscheinlich verzichten."
    Hegha lachte.
    „Du willst verzichten?" seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
    „Wenn du tot bist, kannst du keinen Willen mehr äußern, Halgor!
    Dazu müßtest du erst warten, bis der Duplikator dich wiedergebiert."
    Sörlund winkte ab und widmete sich wieder seiner Arbeit.
    Leutnant Son-Hao lächelte. „Ich glaube kaum, daß jemand Wert darauf legt, uns ewig am Leben zu erhalten."
    „Und warum nicht, Son?"
    „Wenn wir sterben, bevor wir unseren Auftrag ausgeführt haben, wird unser Tod von den Leuten der ANDROTEST III registriert werden. Welchen Sinn hätte es, die ganze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher