Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha

Titel: 0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht", sagte Sörlund. „Wir wissen nichts über die Herren von Andromeda und die anderen Völker unserer Nachbargalaxis."
    „Glaubst du, daß die Methans mit den Meistern der Insel identisch sind?" fragte Son-Hao.
    „Nein", sagte Sörlund sofort. „Wir wissen ziemlich viel über die Transmitterfallen. Nach dem Krieg gegen die Arkoniden können die Methans sich nicht so schnell erholt haben, um derartige Anlagen zu schaffen."
    „Dieser Krieg liegt immerhin schon Jahrtausende zurück", gab Arcus zu bedenken.
    Sörlund schnippte mit seinen dürren Fingern. „Was Sind Jahrtausende für die Entwicklung eines Volkes innerhalb des Universums? Wahrscheinlich benötigten die Methans mehrere Jahrhunderte, um sich überhaupt von der Niederlage zu erholen."
    Er erhob sich und ging zum Hyperkomsender.
    „Wir sollen einen kurzen Impuls ausstrahlen", schlug er vor.
    „Vielleicht löst das eine Reaktion der Maahk-Kommandanten aus."
    Hoffentlich bestand diese Reaktion nicht in einer Vernichtung der ALTAI. Aber wir konnten schließlich nicht bis ans Ende aller Zeiten warten, daß die Maahks sich zum Handeln entschlossen. In der Milchstraße wartete man auf unseren Bericht.
    Zwar wußten wir jetzt, daß die Methans hier unzählige Schiffe zusammenzogen, doch wir hatten noch keinen Anhaltspunkt, ob tatsächlich eine Invasion der Milchstraße geplant war.
    Sörlund strahlte einen kurzen Impuls aus, den er in Abständen von je zehn Sekunden wiederholte. Dann lehnte er sich abwartend zurück.
    Die fünf Maahks in der Spezialkabine verfolgten unser Vorgehen mit wachsendem Interesse. Sie klopften gegen die Scheibe, um unsere Aufmerksamkeit zu erwecken. Sörlund schaltete den Symboltransformer ein.
    „Was ist los?" fragte er barsch. „Sie dürfen keinen Funkspruch ausstrahlen", warnte der Maahk-Sprecher. „Das kann zu Komplikationen führen."
    Sörlunds Blauaugen verschwanden hinter den Lidern. Einen Augenblick bot der Major ein Bild höchster Konzentration.
    „Komplikationen?" knurrte er bissig. „Was kann in unserer Lage noch viel passieren?"
    „Sie können sterben", meinte der Maahk.
    Sörlund lachte schauerlich. „Sterben?" wiederholte er ironisch. „Was, glauben Sie, bedeutet dieses Wort für meine Freunde und mich?"
    „Die Terraner sind gefühlsbetonte Wesen. Sie fürchten den Tod mehr als alles andere."
    Zum erstenmal seit Verlassen des Lazarettschiffes drängte die Erinnerung an unsere schreckliche Krankheit sich wieder voll in mein Bewußtsein. Es dauerte jedoch nur einen kurzen Moment, dann hatte ich es überwunden.
    „Wir", sagte Sörlund gelassen, „fürchten den Tod nicht."
    „Der Tod ist unlogisch für ein vernunftbegabtes Wesen. Es muß mit allen Mitteln dagegen ankämpfen, bis zum letzten Augenblick", sagte der Maahk. „Das tun wir", entgegnete Sörlund. „Wir kämpfen." Ich begann zu befürchten, das Gespräch könnte in philosophische Bahnen abgleiten, doch Sörlund schaltete den Symboltransformer wieder aus. Die Maahks tasteten mit ihren Tentakelarmen über die Transparentscheibe. Im Augenblick waren sie genauso gefährdet wie wir. Das schienen sie zu spüren. Sie mußten einen bestimmten Grund haben, uns immer wieder zu drängen, die Kommandogewalt über das Schiff an sie abzutreten.
    Wohin, so fragte ich mich, würden sie die ALTAI bringen?
    Sörlund sah gedankenvoll auf das Funkgerät.
    „Nichts", sagte Captain Harper. „Man könnte glauben, sie hätten uns noch nicht entdeckt."
    „Ich glaube, daß die Flottenkommandanten zunächst einmal in ihrem Hauptquartier nachfragen, was mit uns geschehen soll", sagte Imar Arcus.
    „Das ist sehr wahrscheinlich", stimmte Sörlund zu.
    Die Maahks in den Superschiffen rund um Horror mußten jetzt wissen, daß an Bord des kleinen Flugkörpers, der aus dem Transmitter gekommen war, fünf Angehörige ihres Volkes unter unwürdigen Verhältnissen lebten. Warum unternahmen sie nichts um den fünf Gefangenen zu helfen? Die Methans konnten uns Terraner unmöglich für so verrückt halten, daß wir nur mit einem lächerlichen Raumschiff erschienen, um sie anzugreifen oder Spionage zu treiben. In beiden Fällen durfte es am Schicksal des Schiffes keinen Zweifel geben. Die Methans mußten daraus folgern, daß es einen besonderen Grund für unser Hiersein gab.
    Warum interessierten sie sich nicht dafür?
    Waren sie ihrer Sache so sicher, daß sie es für unnötig hielten, sich mit uns in Verbindung zu setzen? Lief die Invasion bereits auf Hoch' teuren? Auf keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher