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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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es noch fertig, mit der Rechten einen ungeschickt gezielten Konterschlag anzubringen, der statt Phils Brustgrube mitten auf die oberen Rippen traf.
    Sie wankten beide einen Schritt zurück und blieben ein paar Atemzüge lang auf Distanz.
    »Jetzt mache ich Büchsenfleisch aus dir!«, schnaufte Mr. Texas und rollte wieder vor.
    Phil duckte sich weg, schlug mit der rechten Handkante die linke Faust des Gegners nach oben, tauchte blitzschnell wieder hoch und setzte seine Linke präzise und knallhart auf den Punkt seines Gegners. Der Texaner wurde durchgeschüttelt und ging vom sportlichen zum unfairen Stil über. Er traf Phil mit dem unverhofft hochgerissenen Knie.
    Mein Freund krümmte sich zusammen, behielt aber so viel Übersicht, dass er nach hinten wegtaumelte und sich außerhalb der Reichweite des angeschlagenen Gegners begab. Der Texaner hatte sichtlich Mühe, klarzusehen. Er fuhr sich mit fahrigen Gesten zweimal über die Augen, bevor er wieder vorwalzte.
    Phil stand leicht vorgeneigt. Im letzten Augenblick sprang er selber vor. Eine Linke täuschte den harten Burschen. Die Rechte fuhr mit aller Wucht ins Dreieck zwischen den kurzen Rippen. Der Texaner wollte den Trick mit dem Knie wiederholen, aber Phil trat ihm kräftig gegen das Schienbein, als er das Knie hochziehen wollte. Der Bulle röhrte dumpf vor Schmerzen.
    Innerhalb von fünf oder sechs Sekunden drehte ihn Phil durch die Mangel, dass sogar die Gäste im Lokal vor Begeisterung schrien. Der Widerstand des Mannes wurde mit jedem neuen Schlag von Phil schwächer, und als mein Freund seinen Fangschlag anbrachte, verdrehte der Gegner die Augen und ging mit glasigem Blick zu Boden. Als seine zweihundert Pfund unten ankamen, hörte es sich an, als wäre ein schwerer, praller Mehlsack vom zehnten Stockwerk auf den Boden gestürzt.
    Phil rieb sich die Knöchel seiner Fäuste und grinste bedauernd. Dann ging er zur Bar, legte eine Münze auf die Theke und ließ sich zwei doppelte Whisky geben. Den ersten kippte er selbst, mit dem zweiten ging er zu dem Geschlagenen, hob dessen Kopf an und flößte ihm tropfenweise den Whisky ein.
    Phil half ihm auf die Beine. Sie schüttelten sich die Hand und waren ein Herz und eine Seele.
    »Also, wie steht’s Freunde? Kennt jemand unseren Jack Morton? Oder sollen wir das Gespräch von den Vernehmungsbeamten im Distriktgebäude des FBI fortsetzen lassen?«
    Das Männchen mit den Verfassungskenntnissen räusperte sich, während es ängstliche Blicke in die Runde sandte. Ich winkte ihm. »Kommen Sie bitte zu mir!«
    Er stand auf und tat es. Schüchtern und mit gesenktem Kopf schritt er quer durch die Tischreihen auf mich zu. Als er neben mir stand, erhob sich plötzlich ein anderer Mann in dem Lokal. Er war an die dreißig und hatte das verschlagene Gesicht einer Ratte.
    »Okay, ersparen Sie sich die Mühe«, sagte er wütend. »Ich bin Jack Ralph Morton, G-man. Wer ist der Lump, der mich verpfiffen hat?«
    »Sie selbst, Morton«, erwiderte Phil, während er an den Mann herantrat. »Ihre eigenen Fingerabdrücke waren es.«
    Morton stutzte. Schneller als sich’s schreiben lässt, hatte Phil ihm ein paar solide, stählerne Armbänder angelegt. Wir hatten uns wieder einmal einen kleinen Fisch geangelt in der Hoffnung, durch ihn an einen größeren, vielleicht an einen ganz großen heranzukommen…
    ***
    Das Klingeln zerschnitt das dumpfe Brausen des Verkehrs. Fast zehn Sekunden lang ratterten die Glocken vom Schulgelände her. Als ihr Lärm endlich abbrach, erschien das Brausen des Verkehrs wie eine wohltuende Stille.
    Johnny stieg aus. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er in einem schwarzen Cadillac gesessen hatte. Als er die Wagentür zuschlug, rollte beinahe lautlos ein schwarzer Buick an ihnen vorbei und stoppte direkt vor dem Cadillac. Ein grau uniformierter Mann in den mittleren Jahren stieg aus. Er schlenderte auf das Schultor zu.
    Johnny hatte den Mann nur mit einem flüchtigen Blick gemustert. Jetzt wandte auch er sich dem Tor im Gitterzaun der Schule zu. Dabei war er sichtlich bemüht, dem grau Uniformierten nichts von seinem Gesicht zu zeigen.
    Der Mann in der grauen Uniform ging ein paar Schritte auf und ab. Er tat es mit der Gleichmütigkeit eines Mannes, der eine ihm übertragene Arbeit ausführt, für die er kein persönliches Interesse empfindet. Sein kurzer Weg begann auf der Höhe des Tores, führte über den breiten Gehsteig zur Bordsteinkante und wieder zurück bis zu der Linie, die das geschlossene Tor
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