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0219 - Lupinas Sohn

0219 - Lupinas Sohn

Titel: 0219 - Lupinas Sohn
Autoren: Jason Dark
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geschossen, Mister.«
    »Das kann ich immer noch.«
    »Sicher, nur würde ich auch schnell sein. Und schießen hat man mir beigebracht. Es würde wohl keinem von uns nützen, wenn wir jetzt aufeinander feuern würden.« Die Antwort verunsicherte ihn, denn er senkte die Mündung um eine Idee.
    Mein Mißtrauen blieb. Ich mißtraute diesem Typ wirklich, obwohl seine Waffe mit Silberkugeln geladen war, aber mein Gefühl sagte mir, daß irgend etwas nicht stimmte. Die Waffe paßte nicht zu ihm. Die Maschinenpistole war ein seltenes Exemplar. Keine bei uns gebräuchliche, sondern eine tschechische Skorpion, eine sehr handliche Maschinenpistole. Mein Bluff stand natürlich auf tönernem Füßen. Er konnte mich mit einer Garbe immer schneller erwischen als ich ihn. Deshalb hoffte ich, daß er es nicht auf einen Ernstfall ankommen lassen würde.
    Noch war es besser zu verhandeln, zudem wollte ich Zeit gewinnen, denn Suko würde mißtrauisch werden, wenn ich nicht zurückkam. »Was suchen Sie hier?« fragte ich.
    »Das gleiche kann ich Sie fragen.«
    Erst jetzt fiel mir der etwas schleppende Dialekt auf, den er sprach. So redete kein Engländer. Ich tippte auf Amerikaner.
    »Ich bin Polizeibeamter.«
    Er grinste geringschätzig, bevor er fragte: »Ein Bulle?«
    »So kann man es auch nennen«, erwiderte ich gelassen. »Ich frage mich nur, was Sie hier suchen.«
    »Das geht dich nichts an, Bulle.«
    »Vielleicht Lupina oder deren Sohn Orapul?«
    An dem Zucken der Haut dicht unter den Augenlidern konnte ich erkennen, daß ich ins Schwarze getroffen hatte. Also doch. Er machte ebenfalls Jagd auf die Werwölfin.
    Nur - welchen Grund hatte er dafür? Was veranlaßte ihn, sich so um Lupina oder deren Sohn zu kümmern?
    »Haben Sie eine Grund?«
    »Ja«, sagte er mit einer monotonen Stimme. »Ich werde sie töten.«
    »Nur so?« Unser Gespräch gefiel mir nicht. Es kam wenig Konkretes dabei heraus, und ich wurde das Gefühl nicht los, daß mein Gegenüber auf irgendein Ereignis wartete. War er nicht allein?
    Diese Möglichkeit konnte ich nicht von der Hand weisen, denn Lupina allein war schon stark. Wenn sie ihren Sohn als Unterstützung dabeihatte, wurde sie noch stärker, und als einzelner gegen beide anzukämpfen, war eine haarige Sache. Bevor ich allerdings eine Antwort erhielt, griff ein anderer ein. Ich sah ihn nicht, aber ich hörte ihn. In meinem Rücken.
    »Leg ihn um, Trent!« Diese Stimme kannte ich. Sie gehörte Lady X!
    ***
    Suko wußte, wie man mit einen Schwerverletzten umzugehen hatte. So vorsichtig und behutsam wie möglich schaffte er den Förster auf den wartenden Bentley zu. Er schleifte ihn über den Boden, vermied hastige Bewegungen, denn auch er konnte nicht erkennen, wie schwer die Verletzungen tatsächlich waren.
    Immer wieder ließ der Chinese seine Blicke über den Körper des Mannes gleiten. Manchmal sah er ein Zucken im Gesicht, und er sah das Blut, das aus den beiden Schußwunden sickerte. Suko geriet ins Schwitzen. Er war froh, als er den Wagen dicht vor sich sah und die Tür öffnen konnte. Der Verletzte lag noch neben ihm. Suko mußte ihn anhieven, um ihn in den Wagen zu legen. Sehr behutsam ging er dabei zu Werke, die Tür an der Beifahrerseite zum Fond hatte er geöffnet. Aus dem Kofferraum holte Suko eine Decke. Dabei warf er auch einen Blick nach vorn und sah seinen Partner John Sinclair schon an der Ruine. Soeben tauchte er durch einen Eingang in das Gemäuer und war verschwunden. Suko nahm die Decke, breitete sie über der Sitzbank aus und kümmerte sich wieder um den verletzten Förster. Behutsam hievte er ihn in die Höhe. Nur keine falsche Bewegung, die dem Verletzten schaden konnte.
    Der Chinese schaffte es, den Förster in den Fond zu legen. Er winkelte dessen Beine ein wenig an und drehte sie, so daß der Mann ganz in den Wagen paßte.
    Über Funk wollte Suko einen Arzt herbeiholen und hatte vor, aus dem Wagen zu tauchen, als der Schwerverletzte die Augen aufschlug. Das geschah schnell, quasi mit einem Ruck, und sein trüber Blick richtete sich auf den Inspektor. Suko lächelte. Er hoffte, daß der andere ihn erkennen würde und nicht erschrak.
    »Was - was ist geschehen?« flüsterte Mason. Er wollte sich noch aufrichten, Suko konnte diese Bewegung nicht rechtzeitig stoppen, und er sah, wie Mason das Gesicht verzog, denn in seinem Körper explodierten jetzt die Schmerzen. Er atmete röchelnd, öffnete den Mund und begann zu stöhnen.
    »Bleiben Sie um Himmels willen ruhig liegen«, sagte
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