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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab
Autoren: Jason Dark
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Seyring in der Ecke des Fahrerhauses saß und sein Körper inzwischen mit einer wahren Spinnenflut überdeckt war, so daß man von ihm kaum etwas sah.
    Vollgas!
    Die breiten Lichtspeere schnitten helle Streifen in die Dunkelheit der Nacht, und sie trafen auch die ersten Grabsteine, die geisterhaft fahl aufleuchteten.
    Und Lukas lachte wieder. »Das Ziel!« schrie er. »Das herrliche Ziel! Endlich ...«
    Und er jagte den Wagen mit Vollgas auf den alten Friedhof zu…
    ***
    Das Geistergrab war vergessen!
    Wenigstens für den Moment, denn im Augenblick interessierten uns nur die Skelette.
    Neben mir stöhnte Dieter Hoven auf. Der Unteroffizier hatte die letzten Minuten über geschwiegen. Er war fassungslos gewesen. Zuviel strömte auf ihn zu, ohne daß er es richtig verkraften konnte. Er zitterte so sehr, daß er mit den Zähnen klapperte.
    Die drei Skelette hatten ihren Platz gut gewählt. Sie standen auf der halb eingerissenen Mauer der Burg und konnten von dort aus zu uns hinabschauen.
    Es waren schaurige Gestalten, und wir sahen auch, daß sich ihre Umrisse bewegten. Ein Hinweis auf die zahlreichen Spinnen, die über ihre Körper liefen.
    »Ausgerechnet jetzt ist die Dämonenpeitsche weg!« zischte Suko. Der Ärger, die Enttäuschung und die Wut waren aus seiner Stimme herauszuhören.
    »Bleib ruhig«, erwiderte ich und griff unter meine warme Jacke.
    »Willst du die Be…«
    Der Chinese sprach nicht mehr weiter. Er sah selbst, daß ich nicht die Beretta gezogen hatte, sondern meinen magischen Bumerang. Ich hatte ihn zuerst im Koffer lassen wollen, zum Glück war ich von diesem Vorhaben abgekommen und trug ihn bei mir. Er sollte mir helfen.
    »Bleibt ihr zurück!« wies ich die anderen an. »Ich werde versuchen, sie der Reihe nach zu köpfen.«
    »John, das schaffst du nie«, sagte Will Mallmann.
    »Abwarten.«
    Meine Schritte waren auf dem weichen Boden nicht zu hören, als ich quer über den Friedhof ging und in einer direkten Linie die Skelette ansteuerte.
    Dabei fragte ich mich, ob sie auf der Mauer stehenbleiben würden oder hinabsprangen.
    Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie stehengeblieben wären. Den Gefallen taten sie mir nicht. Zur gleichen Zeit knickten sie in ihren knöchernen Knien ein und stießen sich ab.
    Es gab einen dumpfen Laut, als sie auf dem weichen Friedhofsboden landeten. Ich konnte sie jetzt genauer sehen und stellte fest, daß sie nicht bewaffnet waren. Sie verließen sich einzig und allein auf ihre höllischen Kräfte.
    Kaum hatten sie Kontakt mit dem Erdboden, als sie sich auch schon trennten.
    In drei verschiedenen Richtungen bewegten sich die bläulich schimmernden Knochenmänner mit den Spinnen auf ihrem Gerippe weiter. Die Mauer hatten sie jetzt im Rücken. Sie bauten einen Halbkreis, und ich sollte dessen Mittelpunkt sein.
    Ich ließ sie kommen und konzentrierte mich. Federnd bewegte ich mich, der Bumerang lag dabei fest und sicher in meiner rechten Hand. Aus dem Buch der grausamen Träume war er extra für mich erschaffen worden, deshalb hatte ich diese hervorragende Waffe auch von Beginn an beherrschen können.
    Welches Skelett sollte ich zuerst aufs Korn nehmen?
    Ich schaute sie der Reihe nach an. Das Skelett ganz rechts von mir war am weitesten vorgegangen. Es bewegte seine Knochenarme und kam mir dabei vor, als wollte es sich in die Luft erheben.
    Fliegende Skelette! Das hätte mir gerade noch gefehlt. Was sie alles konnten und welche Tricks sie noch auf Lager hatten, wußte ich nicht, deshalb wollte ich auch nicht zuviel Zeit verlieren.
    Ich holte nicht einmal weit aus, sondern drehte nur den Arm, so daß der Handteller oben lag, und schickte den magischen Bumerang auf die Reise.
    Er wurde unheimlich schnell, glich einem Blitz. Mir kam es vor, als würde er von dem Skelett regelrecht angezogen wie die Bienen von einem Honigstock.
    Treffer!
    Ich sah es nicht direkt, sondern merkte es nur an der Reaktion. Wo Bumerang und Skelett zusammentrafen, entstand ein grellweißer Blitz. Er zuckte auch sofort wieder zusammen, und in seinem letzten Widerschein erkannte ich zwei Teile.
    Einen Knochenschädel und den Rest des Gerippes. Schlagartig fielen beide zu Boden.
    Das blaue Licht verschwand, für mich ein Zeichen, daß ich es nur noch mit zwei Gegnern zu tun hatte.
    Ich hatte den rechten Arm ausgestreckt, die Hand geöffnet und von selbst kehrte der Bumerang zu mir zurück.
    Er hatte seine Geschwindigkeit auf den letzten Metern des Wegs verringert. Beinahe weich landete er in der
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