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020 - Die Geliebte des Teufels

020 - Die Geliebte des Teufels

Titel: 020 - Die Geliebte des Teufels
Autoren: Dämonenkiller
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Wahnsinniger auf. Er zerriß ihr Nachthemd und wollte sie erwürgen. Schaum stand vor seinem Mund, und er beschimpfte sie mit den unflätigsten Worten, die man sich nur vorstellen kann. Es waren Schimpfwörter, die normalerweise nicht zu Eltons Wortschatz gehören. Miriam wußte sich nicht anders zu helfen: Sie packte das Nachttischlämpchen und schlug es ihrem Mann über den Kopf. Er brach ohnmächtig zusammen. Als er wieder erwachte, konnte er sich an nichts erinnern.«
    »Das Kruzifix war verbogen?« fragte ich.
    »Ja«, sagte Tim. »Ich habe es selbst gesehen. Es ist aus Gußeisen. Eigentlich hätte es zerbrechen müssen. Ich zeige dir nachher Fotos davon. Am nächsten Tag kam es zu einem weiteren Zwischenfall. Miriam sah sich eine Live-Fernsehshow an, für die Elton verantwortlich war. Ohne ersichtlichen Grund rannte Elton plötzlich während der Vorstellung in den Zuschauerraum und zerrte seine Frau ungestüm aus der Reihe. In einem Nebenraum fing er zu toben an und beschimpfte sie wieder auf das gemeinste. Doch der Anfall war nach wenigen Minuten vorüber. Elton konnte sich wieder an nichts erinnern. Und gestern kam er nach Hause und legte schweigend eine Todesanzeige auf den Tisch. Die Todesanzeige lautete auf seinen Namen, und der Todestag ist genau in einer Woche. Auf Miriams Fragen gab er keine Antwort. Er saß den ganzen Abend völlig bewegungslos im Zimmer und starrte die Wand an. Sie glaubt, daß er besessen ist.«
    »Das hört sich allerdings alles recht seltsam an«, sagte ich zustimmend.
    »Es kommt noch besser. Vor zwei Tagen beobachtete Miriam, wie Elton eine Leiche aus der Galerie schaffte. Der Tote war ein junger Künstler, Harry Gregory. Elton schaffte den Toten in seinen Wagen. Miriam folgte ihm, doch er konnte sie abschütteln. Sie wollte nicht die Polizei verständigen. Sie hat jetzt fürchterliche Angst und weiß nicht, was sie tun soll. Vielleicht kannst du ihr helfen, Dorian.«
    Ich schloß die Augen halb und überlegte. Miriam konnte recht haben. Vielleicht war Elton tatsächlich von einem Dämon besessen. Aber es war auch durchaus möglich, daß er einfach wahnsinnig war. Das würde sich leicht herausstellen lassen. »Ich muß Elton sehen.«
    »Ich habe Miriam und ihn eingeladen. Sie müssen in wenigen Minuten eintreffen.«

    Tim war hinausgegangen, um die Tür zu öffnen. Ich blieb im Atelier sitzen. Aus dem Vorzimmer drangen Stimmen herüber. Schritte kamen näher.
    Ich stand auf, als Miriam eintrat. Sie hatte den gehetzten Blick eines Tieres, das in der Falle sitzt. Mühsam versuchte sie zu lächeln, was ihr aber kläglich mißlang. Sie war hübsch, aber nicht mein Typ. Sie trug einen hochgeschlossenen, dunkelgrünen Hosenanzug, der die gefälligen Rundungen ihres Körpers unterstrich.
    »Sie sind Dorian Hunter«, stellte sie fest, und ich nickte.
    Sie reichte mir ihre rechte Hand. Ihre Handfläche war feucht.
    Tim und Elton Dillon traten ins Atelier. Eltons Gesicht war mager. Die grauen Augen lagen tief in den Höhlen. Dunkle Ringe zeichneten sich unter den trüben Augen ab. Den Mund hatte er zusammengepreßt und die Stirn gerunzelt. Sein langes Haar war zerrauft. Er verbeugte sich knapp, als mich Tim vorstellte, reichte mir aber nicht die Hand; er mied meinen Blick und musterte statt dessen die Umgebung. Miriam setzte sich. Sie spielte nervös mit ihrem Armband herum.
    »Setz dich, Elton!« sagte Tim.
    »Sofort. Ich sehe mir nur kurz die Bilder an.« Seine Stimme klang heiser. Er räusperte sich, dann hustete er und wandte mir den Rücken zu. Den Oberkörper hatte er leicht vorgebeugt und die Hände auf dem Rücken verschränkt. Sein grauer Flanellanzug schlotterte um seine hagere Gestalt.
    Miriam nahm einen Martini, Elton wollte nichts trinken. Ich schenkte mir einen Bourbon mit viel Eis und Wasser ein.
    »Ich möchte mich gern mit dir unterhalten, Elton«, sagte Tim schließlich, als Dillon noch immer keine Anstalten machte, sich zu setzen.
    Elton drehte sich um. »Ich bin nur wegen Miriam mitgekommen«, sagte er gereizt. »Ich bin nicht in der Stimmung, irgendwelche Fragen zu beantworten. Ich will meine Ruhe.«
    »Laß uns bitte allein, Miriam!« bat Tim sanft.
    »Sie bleibt!« sagte Elton heftig.
    »Wir meinen es nur gut mit dir«, sagte Tim.
    »Sie hat dir die verrückten Geschichten erzählt, was?« fragte Elton wütend und warf seiner Frau einen bösen Blick zu. »Sie spinnt. Sie lügt. Sie erfindet Geschichten. Nicht ein Wort ist wahr.«
    Miriam senkte den Kopf und drückte
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