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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen
Autoren: Mary Balogh
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wenigen Minuten gesagt? Dass
Jane ihre Arbeit behalten könnte, wenn sie einen vom Duke unterzeichneten Brief
beibrächte, der ihre Geschichte bestätigte?
    Nun
denn, sie sollte ihren Brief bekommen.
    Und er
würde ihn unterzeichnen.
    Jane
wusste, wo er lebte. Am Grosvenor Square. Sie wusste auch, wo das war. Während
ihrer ersten Tage in London, bevor sie begriffen hatte, wie erschreckend allein
sie war, bevor die Angst sie erfasst und sie wie die Flüchtige, die sie jetzt
war, eilig hatte nach Schutz suchen lassen, war sie durch ganz Mayfair
gewandert. Er lebte im Dudleyhaus am Grosvenor Square.
    Jane
schritt über den Bürgersteig davon.

Kapitel 2
    Der Earl of Durbury
hatte sich im Pulteney Hotel eingemietet. Er kam selten nach London und besaß
kein Stadthaus. Er hätte ein weitaus weniger teures Hotel vorgezogen, aber es
galt, den erforderlichen Schein zu wahren. Er hoffte, dass er nicht lange
bleiben müsste, sondern sich bald wieder auf dem Weg zurück nach Candleford in
Cornwall befände.
    Der
Mann, der in seinem Privatsalon stand, den Hut in der Hand, in ehrerbietiger,
aber nicht unterwürfiger Haltung, würde etwas mit der Dauer des Aufenthalts des
Earl zu tun haben. Er war eine kleiner, geschniegelter Mann mit geöltem Haar.
Er entsprach absolut nicht der Vorstellung seiner Lordschaft von einem
Kriminalbeamten, aber genau das war er.
    »Ich
erwarte, dass alle Polizisten unterwegs sind und sie suchen«, sagte der Earl.
»Sie sollte nicht schwer zu finden sein. Sie ist immerhin nur ein unerfahrenes
Mädchen 'vom Lande und hat hier in der Stadt außer Lady Webb, die außerhalb
weilt, keine Bekannten.«
    »Verzeihung,
Sir«, erwiderte der Kriminalbeamte, »aber wir arbeiten auch noch an anderen
Fällen. Ich werde einen oder zwei weitere Männer zur Verfügung haben. Absolut
fähige Männer, das versichere ich Ihnen.«
    »Das
will ich hoffen«, grollte der Earl, »wenn man bedenkt, was ich Ihnen zahle.«
    Der
Kriminalbeamte neigte nur höflich den Kopf. »Nun, wenn Sie mir dann eine
Beschreibung der jungen Lady geben würden«, schlug er vor.
    »Groß
und dünn«, sagte seine Lordschaft. »Blond. Zu ihrem Nachteil zu hübsch.«
    »Ihr
Alter, Sir?«
    »Zwanzig.«
    »Sie
ist also einfach davongelaufen?« Der Kriminalbeamte suchte festeren Stand. »Ich
hatte den Eindruck, dass noch mehr dahintersteckt, Sir.«
    »Gewiss
steckt noch mehr dahinter.« Der Earl runzelte die Stirn. »Die Frau ist eine
Verbrecherin der gefährlichsten Art. Sie ist eine Mörderin. Sie hat meinen Sohn
getötet oder so gut wie getötet. Er liegt im Koma und wird vermutlich
nicht überleben. Und sie ist eine Diebin. Sie ist mit einem Vermögen an Geld
und Schmuck davongelaufen. Sie muss gefunden werden.«
    »Und
vor Gericht gebracht werden«, stimmte ihm der Kriminalbeamte zu. »Und nun, Sir,
werde ich Sie, wenn ich darf, näher zu der jungen Dame befragen nach
irgendwelchen Besonderheiten in ihrem Erscheinungsbild, ihrem Verhalten, ihren
Vorlieben, bevorzugten Plätzen und Tätigkeiten. Solche Dinge. Alles, was uns
helfen könnte, unsere Suche rasch abzuschließen.«
    »Sie
sollten vermutlich besser Platz nehmen«, sagte seine Lordschaft widerwillig.
»Wie heißen Sie?«
    »Boden,
Sir«, erwiderte der Kriminalbeamte. »Mick Boden.«
    Jocelyn
fühlte sich recht zufriedenstellend berauscht. Zufriedenstellend bis auf die
Tatsache, dass er flach auf seinem Bett lag, obwohl er die aufrechte Position bevorzugte,
wenn er berauscht war der Raum neigte dann weniger dazu, um ihn herum
zu schwanken, sich zu neigen und hin und herzupendeln.
    »Es
reicht!« Er hob eine Hand oder zumindest glaubte er es zu tun ,
als Sir Conan ihm ein weiteres Glas Brandy anbot. »Wenn ich noch mehr trinke
wird mir dieser alte >Bauchaufschneider< das Bein abgenommen haben, bevor
ich auch nur protestieren kann.« Lippen und Zunge fühlten sich an, als gehörten
sie nicht vollständig zu ihm. Wie auch sein Gehirn.
    »Ich
habe Ihnen bereits mein Wort gegeben, dass
    ich
nicht ohne Ihr Einverständnis amputieren werde, Euer Gnaden«, sagte Dr. Timothy
Raikes steif, zweifellos betrübt darüber, als >Bauchaufschneider<
bezeichnet zu werden. »Aber es sieht so aus, als wäre die Kugel tief
eingedrungen. Wenn sie im Knochen steckt«
    »Horr
irr ...« Jocelyn konzentrierte sich stärker. Er
    verachtete
Betrunkene, die schleppend sprachen. »Dann holen Sie sie da raus.« Der Schmerz war
erfreulich gedämpft, aber selbst sein benebelter Geist begriff, dass der
Alkohol, den er
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