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02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett
Autoren: 2 Romane
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Körperverletzung ... ja, Vikar?“ Er brach ab und hörte Mr. Bunting zu. „Und Diebstahls menschlicher Gebeine. Diese Konstabler bringen Sie nach Aylesbury, wo Ihnen der Prozess gemacht wird.“
    „Ich verlange einen Anwalt.“ Sarah Nugent blieb hart und selbstsicher, während ihr Bruder an ihrer Seite in erbärmliches Schluchzen ausbrach.
    Noch ganz verwirrt, sah Hester sich nach Guy um, der in ein Gespräch mit Mr.
    Bunting vertieft war. Als er zu ihr kam, drückte seine Miene eisige Wut aus. „Warum hast du mir nichts von der Hand gesagt?“
    „Du hättest nichts mehr unternehmen können.“ Sie war zu müde, um sich gegen das vertraute Du zu sträuben, und zu müde, um zu erklären.
    „Sie lag auf deinem Bett?“
    Warum war er so böse auf sie? Sie hatte die Hand doch nicht selbst dort hingelegt.
    „Ja, auf dem Kopfkissen. Guy, bitte, verzeih mir, falls ich undankbar klinge, aber ich wünschte, du würdest jetzt einfach gehen und all diese Leute mitnehmen.“
    Es folgte langes Schweigen, dann erwiderte er mit kaum unterdrückter Wut: „Schön, Hester. Ich werde gehen und dich in Ruhe lassen.“ Zu ihrer Überraschung tat er genau das und nahm Sir Jeremy und Mr. Earle mit sich.
    Sie sank auf einen Stuhl, weil die Knie unter ihr nachzugeben drohten. Susan zündete wieder die Kerzen an, und Maria, die sehr viel größere Entschlossenheit an den Tag legte als gewöhnlich, führte die Gäste hinaus und wies Jethro und Guys Diener an, ihnen Mäntel und Hüte zu bringen. „Es war ein so großer Schock. Ich bin sicher, Sie werden verstehen, wenn wir den Abend auf so abrupte Weise abbrechen.“
    Hester lehnte sich zurück und schaute blicklos ins Feuer. Jetzt war also alles vorüber.
    Der Geist als Ammenmärchen entlarvt, die Nugents in sicherem Gewahrsam und Guy endlich bereit, das Dorf zu verlassen und sie zu vergessen. Sie senkte seufzend die Lider. Wie dumm von ihr, in die Flammen zu schauen. Jetzt hatte sie Tränen in den Augen.
    Sie öffnete sie und sah sich dem Geist von Diana Parrish gegenüber.
    „Hallo“, sagte der Geist müde, der niemand anders als Georgiana Broome war. „Ist mein Bruder schon gegangen?“
    „Ja.“ Hester wies auf den Stuhl neben ihrem. „Er ist böse auf mich.“ Sie erzählte ihr von der Hand.
    Lady Broome seufzte und zog ihren Stuhl dichter zum Feuer. „Im Schrank war es eiskalt. Wann wohl der Rosenduft wieder verschwinden wird? Wir haben eine ganze Flasche Rosenessenz auf das Feuer geschüttet. Oh, lassen Sie mich ihnen das zurückgeben.“ Sie nahm die Perlenkette ab und reichte sie Hester.
    „Das kann ich unmöglich annehmen. Sie gehören in jedem Fall eher Ihnen. Sie sind doch ihre Enkelin, nicht wahr?“
    „Ja, doch ich bestehe darauf. Sie hätte sich gefreut, wenn Sie sie bekommen. Sie besitzen den gleichen Mut wie sie.“
    „Was ist aus ihr und ihrem Kind geworden?“ Hester nahm die Kette zögernd an und strich versonnen über die vollkommenen Perlen. Wie seltsam, dass sie so friedlich und freundschaftlich mit der Frau plauderte, die mit wenigen Worten ihr Glück zerstört hatte.
    „Das Kind war unsere Mutter Allegra. Diana versuchte, in London zu überleben.
    Mama erinnerte sich nicht an viel, nur dass ihr immer kalt war und sie Hunger hatte.
    Doch als sie acht war, fand Diana eine Stellung im Haushalt von Lady Theodora Westrope. Bald stieg sie zu ihrer Vertrauten auf, und Allegra wurde gemeinsam mit Theodoras Lieblingsneffen großgezogen, unserem Vater. Er wurde später der Earl of Buckland und heiratete seine Spielgefährtin aus Kindheitstagen.“
    Georgiana holte tief Luft, bevor sie fortfuhr: „Von all dem erfuhren wir erst, als unsere Mutter im Sterben lag. Damals erzählte sie uns alles. Ich selbst wollte nicht akzeptieren, dass meine Großmutter eine Schauspielerin gewesen war und meine Mutter unehelich geboren wurde. Doch Guy wollte Moon House erstehen. Ich glaube, als eine Art Entschädigung für alles, was Diana zugestoßen war, und um es ihr in gewisser Weise zurückzuerstatten.“
    „Und er konnte mir nicht sagen, was seine Absichten waren, weil Sie nicht damit einverstanden gewesen wären.“
    Georgiana nickte, und nach kurzem Zögern stieß sie erregt hervor: „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie leid es mir tut, was ich getan habe. Miss Prudhome hat mir die Wahrheit verraten.“
    „Was? Wie konnte sie es wagen?“, rief Hester.
    „Sie hat es gewagt, weil sie Sie liebt“, unterbrach Georgiana sie. „Aber sie ließ mich schwören, nicht mit Guy
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