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0199 - Arkons Ende

Titel: 0199 - Arkons Ende
Autoren: Unbekannt
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Betrieb. Acht Angehörige des Mutantenkorps saßen davor und verfolgten gespannt das Geschehen auf dem Bildschirm. Niemand drehte sich um, als John Marshall und Fellmer Lloyd hinter ihnen Platz nahmen.
    Nach fünf Minuten flüsterte Marshall Lloyd ins Ohr: „Donnerwetter! Das Stück ist erstklassig. Sie haben recht. Das kann nur einer aus der Flotte oder der USO verfaßt haben."
    Fellmer Lloyd unterbrach ihn. „Da, Marshall! Sehen Sie! Hören Sie!" Sie sahen und hörten, und dann sahen sie sich gegenseitig fassungslos an. Leise standen sie auf und verließen den Raum. In Marshalls Gleiter rasten sie quer über Terrania zu Guckys Bungalow am See. Die Terrasse vor dem Strand war leer, aber die Tür stand offen. Sie fanden ihn in gemütlicher Lage auf der Couch liegen, und über sein Fernsehgerät kam die Sendung der Station TV-7 herein. Auf dem Bildschirm fand der Raumpirat sein verdientes Ende. Die Sendung war gerade vorbei, als Marshall und Lloyd wortlos Platz nahmen.
    „Das also waren deine Erschöpfungszustände, Gucky!" hielt Marshall ihm scharf vor.
    Geistesgegenwärtig erwiderte Gucky: „Liege ich nicht völlig erschöpft auf meiner Couch? Ja, wenn ich draußen auf der Terrasse in der Sonne gelegen hätte oder im See geschwommen wäre. Trage ich keinen Schlafanzug? Was willst du überhaupt hier? Nach einem Krankenbesuch sieht das gar nicht aus."
    Gucky konnte wunderbar schauspielern. Sein Gähnen wirkte echt. Mittels Fernbedienung schaltete er das Gerät ab. Er legte den Kopf zur Seite und blinzelte Marshall und Lloyd an. Beide hatten ihre Gedanken abgeschirmt. „Was wollt ihr? Ich bin krank, und ich bedarf der Schonung. Sonst würde ich euch ja gern als meine Gäste sehen, aber ihr müßt verstehen..."
    John Marshall fiel ihm ins Wort. „Wir haben sogar ein bißchen mehr verstanden, Gucky. Du hast das Fernsehstück Der Raumpirat geschrieben! Du hast Auslassungen des Chefs wortwörtlich benutzt. Du hast den Piraten wie Bully reden und handeln lassen! Was du dir erlaubt hast, ist nicht zu verzeihen."
    Gucky hatte seine Augen geschlossen. Marshalls Anschuldigungen schienen ihn nicht berührt zu haben. „Willst du mich bei Perry verpetzen, John?" In dieser Frage lag das Bekenntnis, daß er der Autor der Fernseh-Serie war.
    „Bleibt mir etwas anderes übrig, als dem Chef davon Mitteilung zu machen? Ich komme nicht umhin, ihn und Bully zu informieren."
    Marshalls Stimme klang scharf.
    „Der Dicke wird sich freuen", sagte Gucky wie einer, der in den letzten Zügen liegt. „Aber jetzt kann ich euch geistig nicht mehr folgen. Geht bitte!"
    Auf dem Weg zur Großadministration fragte Lloyd: „Sie wollen den Chef wirklich informieren, Marshall?"
    „Den Chef und Bully. Was Gucky sich geleistet hat, ist unverantwortlich!"
    Marshall traf bei Perry Rhodan auch Bully und Atlan an. Er machte Meldung, aber über die ersten zwei Sätze kam er nicht hinaus. Bully lachte schallend. Atlan stimmte in sein Lachen ein.
    Perry Rhodan schmunzelte. John Marshall schwieg verwirrt.
    Bully schlug ihm auf die Schulter. „Marshall, waren Sie bei unserem Gartenzwerg?"
    „Ich komme von ihm."
    „Und er hat Ihnen nicht gesagt, daß er uns sein literarisches Erstlingswerk zur Genehmigung vorgelegt hatte?"
    „Kein Wort. Im Gegenteil. Ich machte ihn darauf aufmerksam, daß er Erklärungen des Chefs wortwörtlich benutzt und daß der Raumpirat eine auffallende Ähnlichkeit mit Ihnen habe. Auf meinen Hinweis, ich würde nur den Chef und Sie informieren, sagte er nur: ,der Dicke wird sich freuen!'" Bully lachte abermals. „Marshall, ich werde nicht darauf reagieren. Denn das erwartet der Kleine, seitdem er uns sein Manuskript vorgelegt hat. Der Chef und ich haben getan, als ob wir die Ähnlichkeit zwischen den beiden Hauptpersonen und uns nicht bemerkt - hätten. Wir werden dabei auch bleiben. Ansonsten war die Serie so abgefaßt, daß jemand, der uns nicht so gut kennt wie Angehörige aus Ihrem Korps, gar nicht auf den Gedanken kommt, den Chef und mich mit den beiden Hauptpersonen zu identifizieren. Der Kleine hat sich diese mühselige Arbeit gemacht, um mir eins auszuwischen. Na ja, verdenken kann ich es ihm nicht.
    Ich habe ihn vor einiger Zeit mal ungerecht angefahren und mich hinterher nicht bei ihm entschuldigt. Und das kann unser Gartenzwerg nicht vertragen.
    Aber etwas anderes, Marshall. Setzen Sie sich doch einmal mit der Antwerp-Corporation in Verbindung. Sie kennen doch die Firma, die hauptsächlich Halman-Kontakte herstellt.
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