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0197 - Im Jenseits verurteilt

0197 - Im Jenseits verurteilt

Titel: 0197 - Im Jenseits verurteilt
Autoren: Jason Dark
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wert.«
    Glenda zuckte zusammen. »Wie viel?«
    »Vierzig Pfund.«
    »Finden Sie das nicht unverschämt?«
    »Ich bitte Sie.«
    Der Mann hob die Schultern. »Es ist ein wirklich altes Stücke, zudem noch sehr gut erhalten, und ich selbst hänge daran, weil ich es…«
    Glenda winkte ab. »Hören Sie auf. Diese und ähnliche Spreche kenne ich. Die erzählt mir jeder Trödler.«
    »Um Himmels willen, ich bin kein Trödler. Ich arbeite hier als Antiquitätenhändler.«
    »Wie auch immer, Mister. Vierzig Pfund sind mir zuviel. Das müssen Sie verstehen.«
    »Ja, das verstehe ich. Man könnte über den Preis ja noch einmal verhandeln.« Innerlich lächelte Glenda. Genau das hatte sie erreichen wollen. »Dann machen Sie ein Angebot.«
    »Siebenunddreißig.«
    Glenda lachte. »Das ist für mich kein Angebot, sondern einfach zum Lachen.«
    Der Antiquitätenhändler schaute Glenda an. Was er sah, schien ihm zu gefallen, und nicht nur ihm, denn Glenda war wirklich eine Augenweide. Sie hatte dunkles, volles Haar, ein hübsches Gesicht und große Augen. Viele verglichen sie mit der jungen Liz Taylor, was gar nicht so weit hergeholt war. Auch der blaue Mantel konnte nicht verbergen, dass sie eine gute Figur hatte.
    »Was würden Sie denn zahlen?« fragte der Mann.
    »Dreißig.«
    »Was?«
    »Ja, dreißig Pfund.«
    »Um Himmels willen, wollen Sie mich an den Rand des Ruins bringen, Miss?«
    »Nein, da machen Sie noch immer ein gutes Geschäft, glauben Sie mir.« Der Verkäufer schüttelte den Kopf und schaute dabei auf die Schrift, die allen Käufern ein Frohes Fest wünschte.
    »Nein, das kann ich nicht. Ich würde sie unter meinem Einkaufspreis abgeben. Und das ist kein Geschäftsgebaren.«
    »Dann tut es mir leid«, lächelte Glenda. Sie blieb gleichbleibend freundlich, aber hart in der Sache.
    »Was soll ich dazu sagen?« Er brauchte nicht weiterzusprechen, denn die Tür wurde ziemlich hart aufgestoßen. Am Glockenklang zu erkennen, denn er hörte sich ziemlich hektisch an. Glenda wandte den Kopf. Ein Mann hatte den Laden betreten. Genau der Kerl, den sie schon zweimal gesehen hatte und vor dem sie sich fürchtete.
    »Mein Gott.« Glenda hörte genau die Worte des Besitzers und sah, wie er blass wurde. Wie fortgewischt war die weihnachtliche Stimmung.
    Dafür hatte die Angst ihren Einzug gehalten. Der Kerl blieb dicht hinter der Tür stehen und grinste breit. Seine rechte Hand steckte in der Jackentasche. Sie wurde dadurch ziemlicht kantig ausgebeult, und Glenda konnte sich gut vorstellen, was der Typ dort umklammerte. »Was wollen Sie denn noch?« rief der Besitzer.
    »Ich habe doch meine Schulden bezahlt. Bitte, verschwinden Sie. Reicht es Ihnen denn nicht, dass Sie meinen Sohn…«
    »Halt’s Maul, Alter. Von dir will ich nichts, sondern von der Kleinen hier.«
    Glenda hatte das Gefühl, als wäre ein Eissplitter in ihr Herz gefahren. Sie schluckte und wurde blass. Schlagartig strömte das Blut aus ihrem Gesicht. Im ersten Moment war sie unfähig, etwas zu sagen. Sie hatte sich schon des Öfteren in gefährlichen Situationen befunden, aber diesmal fürchtete sie sich besonders. Sie wusste selbst nicht, wieso. Dieser Mann war kein Dämon oder ein Abgesandter der Hölle, aber er strömte eine Aura von Gewalt aus.
    »Du kommst mit«, sagte er zu Glenda.
    »Sind Sie wahnsinnig?« Glendas Stimme zitterte, als sie diese Worte hervorpreßte.
    »Nein«, sagte der Mann und zog seine Hand aus der Tasche. Jetzt richtete er die Mündung einer Waffe auf Glenda Perkins. Nun wusste Glenda genau, dass dies kein Spaß war.
    Auch der Besitzer begann zu zittern. Er bewegte seinen Mund, doch nicht ein Wort drang über seine Lippen. Er war ebenso bleich im Gesicht wie Glenda. Der Eindringling bewegte sich einen Schritt zu Seite, so dass er neben einem Regal stand. Dort lagen alte Kissen in den einzelnen Fächern. Eins davon schnappte er sich und presste es blitzschnell vor die Mündung, um den Abschußknall der Waffe zu dämpfen.
    Glenda kannte die Spielregeln. Sie wusste genau, was dieser Kerl vorhatte. »Nein!« schrie sie.
    Da drückte der Mann ab. Das Kissen dämpfte den Abschußknall des Revolvers tatsächlich. Aber es hinderte die Kugel nicht daran, ihr Ziel zu finden. Der Antiquitätenhändler warf beide Arme hoch, und auf seiner Brust breitete sich plötzlich ein roter Fleck aus. Er torkelte bis gegen den Verkaufstresen, und da gaben seine Beine nach. Schwer fiel er zu Boden. Auf der Seite blieb er liegen und rührte sich nicht
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