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0195 - Im Schloß der Bestien

0195 - Im Schloß der Bestien

Titel: 0195 - Im Schloß der Bestien
Autoren: Werner Kurt Giesa
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was Nicole schon einmal erlebt hatte, geschah ein zweites Mal: Lykow bezwang Eisen!
    Knallend zersprang die Kette!
    Im nächsten Moment wirbelte Lykow herum, griff nach Nicoles Händen, und jetzt war sie es, die sich gegen ihn nicht zur Wehr setzen konnte. Er packte zu und hatte sie im Griff.
    Sie stöhnte auf.
    Die Wolfsfrau wies auf Susy Carter. Ein befehlender Groll-Laut erklang. Ein herrisches Winken.
    Susy rührte sich nicht.
    »Vorwärts!« zischte Fedor Lykow. »Hinter ihr her! Sofort!«
    Er schaffte es, Nicole festzuhalten und dabei Susy einen harten Stoß zu versetzen. Sie taumelte auf den Zelleneingang zu, den die Frau mit dem Wolfskopf freigab. Auch Nicole hatte sich zu bewegen und konnte sich aus dem schmerzhaften Griff ihres Bezwingers nicht befreien.
    »Was habt ihr vor?« stöhnte sie.
    »Das wirst du gleich erleben«, zischte Fedor Lykow. »Beweg dich!«
    Dann lag ihr steinernes Gefängnis hinter ihnen, aber der Weg konnte sie nur zu Furchtbarerem führen.
    Was hatten die Ungeheuer vor?
    ***
    Zamorra hatte sich keinen Schlachtplan zurechtgelegt. Er konnte es auch nicht. Lykows Schloß, das einmal Fairymoon geheißen haben sollte, war ihm bisher unbekannt gewesen. Wie es im Schloß aussah, konnte er allenfalls ahnen, wenn er vom äußeren Baustil auf die innere Architektur schloß, bloß nützte ihm sein Wissen nichts, wenn im Laufe der letzten Jahrzehnte jemand auf die Idee gekommen war, alles zu renovieren und gründlich umzubauen. Und hatte nicht überhaupt jemand das Schloß auch als Burg bezeichnet?
    Wenn es so eine Konstruktion war, auf die beide Bezeichnungen paßten wie Zamorras Château Montagne, gab es ohnehin keine Vergleichsmöglichkeiten. Hinzu kam, daß er nicht einmal wußte, mit wie vielen Werwölfen er es zu tun haben würde.
    Fenrir – der konnte es wissen, wenn er in der Lage war, mit seinen telepathischen Fähigkeiten deren Gedanken anzupeilen, aber dann war immer noch das Problem, mit Zamorra zu »reden«, Aber irgendeinen Grund mußte es doch geben, daß Fenrir zu ihm geschickt worden war. Was wußte oder ahnte Merlin, der Magier? Konnte er nicht selbst eingreifen und schickte deshalb den Wolf?
    Überdies gab es da ohnehin einige Dinge im Zusammenhang mit Merlin, über die Zamorra sich in letzter Zeit Gedanken zu machen begann. Es gab einen bestimmten Personenkreis, der immer wieder mit Merlin zusammentraf, und es gab Personen, die über parapsychische Kräfte verfügten oder andere Fähigkeiten besaßen und die sich wie Zamorra für den Kampf wider die bösen Mächte einsetzten. Neben seinem langjährigen Freund Bill Fleming waren es in letzter Zeit viele andere Leute, die von sich reden machten. Gryf, der Druide, Bryont Saris, Teri Rheken, Kerr, die Peters-Zwillinge, Ansu Tanaar, die Goldene aus der Geisterstadt, und nicht zu vergessen Zamorras alter Studienfreund Pater Aurelian …
    Baute Merlin hier einen Kreis aus Weißen Magiern auf?
    Zamorra verdrängte die Gedanken wieder. Er mußte sich jetzt zunächst auf das Naheliegende konzentrieren, und das war die Befreiung Nicoles und des anderen Mädchens, sofern es noch lebte, sowie das Aufräumen unter den Werwölfen.
    Irgendwann schaltete er die Scheinwerfer des Wagens auf. Über ihm erhob sich die Burg. Lykows Schloß wirkte in der Dunkelheit wie ein schläfriges Ungeheuer.
    »Den Rest des Weges gehen wir zu Fuß«, beschloß der Parapsychologe. Er wußte nicht, wie wachsam und mißtrauisch die Werwölfe waren. Sie mochten auch den abgedunkelten Wagen zu früh erkennen.
    Zamorra stieg aus. Neben ihm sprang Fenrir ins Freie. Der Telepath witterte in Richtung des Schlosses, dann trabte er an.
    »Nicht so schnell«, murmelte Zamorra und folgte ihm. »Ich bin kein Weltrekordläufer!«
    Gleichzeitig versuchte er seine Umgebung zu erkennen. Vielleicht befanden sich Werwölfe hier draußen.
    Er konnte nicht ahnen, daß es in dieser Nacht keine Überfälle geben sollte. Denn die Werwölfe des Schlosses waren mit einer anderen Aktion beschäftigt, die sie viel mehr in Anspruch nahm …
    ***
    Nicole verzichtete darauf, sich zu wehren. Es hatte augenblicklich keinen Sinn, obwohl Fedor Lykow sie aus dem schmerzhaften Griff entlassen hatte. Aber er ging direkt hinter ihr und wußte jetzt, wie gefährlich sie war. Er würde sich kein zweites Mal von ihr überraschen lassen.
    Und auf Susy Carter konnte sie sich nicht verlassen. Das Mädchen war demoralisiert und am Ende. Das Auftauchen der Wolfsköpfigen hatte ihr den Rest gegeben. Mit
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