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0191 - Tschato, der Löwe

Titel: 0191 - Tschato, der Löwe
Autoren: Unbekannt
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fremde System. Dawson gelang eine Ortung der kämpfenden Blues-Flotten in diesem Gebiet. „Da sind mehrere tausend Schiffe vor uns, Sir", gab er bekannt. „Ich kann mir vorstellen, daß dieses Gebiet für ein einzelnes terranisches Schiff ziemlich ungemütlich werden kann." Tschato verurteilte diesen Einwand mit einer lässigen Geste zur Bedeutungslosigkeit.
    „Die Blues kämpfen miteinander. Sie sind so mit sich beschäftigt, daß sie uns kaum Schwierigkeiten machen werden."
    „Mit Verlaub, Sir: es gibt genug Fälle, in denen sich die Blues plötzlich einig wurden, wenn es darum ging, ein terranisches Schiff anzugreifen", sagte Dawson. Tschato verschränkte die muskulösen Arme über der Brust. „Sei es, wie es will - wir bleiben immer nur ein einzelnes Schiff", sagte er. „Danach müssen wir unsere Handlungen ausrichten. Immerhin, wir können unsere Sicherheit durch einen kleinen Trick vergrößern." Dan Picot, der in der Vergangenheit Dutzende von Tricks des Kommandanten nur mit Mühe überlebt hatte, schloß ergeben die Augen.
    Wenn es galt, würde Tschato Perry Rhodan direkt aus dem Glutball einer Sonne holen. Als einzige Erleichterung für die Besatzung würde dabei das öffnen des oberen Verschlusses der Uniformjacke gestattet. „Wir schleusen eine weitere Kaulquappe aus", verkündete Tschato. „Captain Vertrigg, machen Sie sich bereit." Der ältere Offizier, den Tschato angesprochen hatte, verließ seinen Platz. „Sie sind unsere zweite Lebensversicherung", eröffnete ihm der Oberstleutnant. „Sie dürfen sich mit der Kaulquappe unter keinen Umständen verräterisch benehmen. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, Funkkontakt mit der LION aufrechtzuerhalten."
    „Funkkontakt?" schnaubte Picot. „Man wird uns abhören, Sir."
    „Das hoffe ich", erklärte Tschato seinen erstaunten Zuhörern. „Entdecken werden uns die Blues auf jeden Fall. Wir werden mit Captain Vertrigg Funksignale austauschen.
    Vertrigg muß mit der LION II eine sich nähernde terranische Schiffsflotte vortäuschen." Picot starrte auf den Panoramaschirm.
    Während Vertrigg zum Hangar eilte, dachte er über ihre Lage nach. Sie waren im Begriff, mitten in ein Gebiet zu fliegen, in dem es von Schiffen der Blues nur so wimmelte. Zu ihrer Sicherheit hatte Norne Tschato die LION III mit Captain Walt Heintman losgeschickt, um Hilfe zu holen. Es war fraglich, wann Heintman mit anderen Schiffen zurückkehren würde - falls er überhaupt jemals wieder auftauchte.
    Ach ja, die LION II war eine weitere Sicherheitsmaßnahme Tschatos. Sie sollte eine Flotte darstellen, die es überhaupt in diesem Raumsektor nicht gab. ,Schöne Aussichten‘, dachte Picot.
    „Also los", drang Tschatos Stimme in seine Gedanken. „Es ist nur noch ein Katzensprung bis zum Ort unserer Wünsche."
    Picot lehnte sich müde im Sitz zurück. Eines Tages würde sich Tschato einen Brocken abbeißen, der zu groß für ihn war und daran ersticken. Bedauerlich war nur, daß er, Dan Picot, das Schicksal des Kommandanten teilen würde. Und alle anderen Besatzungsmitglieder mit ihm.
    Ein Mausbiber konnte nicht von einer Stunde zur anderen ein Held werden. Er mußte als Held geboren sein. Admiral Gecko - den Titel eines Admirals hatte er sich selbst zugelegt - erkannte das endgültig in jenem Augenblick, als einer der Unither ein totes Mitglied der Mausbibergruppe in die Zentrale hereintrug. und wortlos auf den Kartentisch legte. Das war der zweite Tote, den die Mausbiber zu beklagen hatten, seitdem die Blues pausenlos das kleine Schiff jagten. Die Unither hatten drei Angehörige verloren. Sogar einer der Willys war gestorben. „Wie ist es passiert?" erkundigte sich Gecko.
    Seine helle Stimme besaß einen krächzenden Unterton. Er war heiser vom ununterbrochenen Schreien der Befehle. „In den unteren Maschinenräumen ist ein Atombrand ausgebrochen", sagte der Unither stumpf Gecko starrte mit runden Augen auf den toten Rassegenossen. Er fühlte, daß ihm die Verantwortung die Kehle zuschnürte. Er war schuld daran, daß es Tote gegeben hatte. Mit seinem verrückten Plan hatte er sie alle in Gefahr gebracht. Nie hätte er USO-Generaladmiral Tere Astrur um die Genehmigung zum Einsatz bitten dürfen. Gecko beobachtete die Kontrollen.
    Die Energieversorgung machte ihm Sorgen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie endgültig zusammenbrechen würde. Das bedeutete, daß das Schiff manövrierunfähig im Raum schweben würde - sicheres Opfer der angreifenden Blues-Raumer. Schon
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