Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0191 - Tschato, der Löwe

Titel: 0191 - Tschato, der Löwe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
jetzt hatte die Besatzung der TRAMP Schwierigkeiten, sich in kurzen Abständen in den Linearraum zu retten. Und nun war in den unteren Maschinenräumen ein Atombrand ausgebrochen.
    Gecko brauchte den Unither, der ihm diese Nachricht überbracht hatte, nur anzuschauen, um zu wissen, welcher Art dieser Atombrand war. Er gehörte zu’ der unlöschbaren Sorte, ein Brand, der ein Schiff langsam ausglühte, bis es in einer Energiewolke verpuffte. Da der Interkom ausgefallen war, blieb Gecko nichts anderes übrig, als einige der schnellen Unither als Kuriere einzusetzen. „Gehen Sie zurück", befahl Gecko dem schweigenden Unither. „Lassen Sie das untere Deck räumen.
    Geben Sie Strahlenalarm."
    „Das habe ich bereits alles veranlaßt", sagte das Rüsselwesen. Früher hätte sich Gecko über die Hinweglassung einer Anrede empört. Jetzt empfand er es als Freundschaftsbeweis, wenn man ihn leger ansprach. Immerhin sie hatten Perry Rhodan, Atlan, Reginald Bull, Andre Noir, Melbar Kasom und Mory Abro gefunden. Rhodan stand nun ein Shift zur Verfügung. Gecko hoffte, daß es ihm mit der TRAMP gelungen war, die Blues von Rhodan abzulenken. Hemi und Bokom, zwei weitere Mausbiber, hielten sich jetzt bei Perry Rhodan auf.
    Wahrscheinlich würden sie die einzigen Überlebenden der TRAMP bleiben. Düster starrte Gecko in die Zentrale. Was nutzte es, daß er Rhodan entdeckt hatte, wenn er keine Möglichkeit besaß, sein Wissen an die Terraner weiterzugeben? Zu weit hatte er sich mit der TRAMP in diese Regionen der Galaxis hinausgewagt. Kein Schiff der terranischen Flotte patrouillierte so nahe, daß es einen Funkspruch der TRAMP empfangen konnte.
    Die Beleuchtung der Zentrale begann zu flackern. Gecko wußte, was das bedeutete. Innerhalb weniger Augenblicke würde die TRAMP abermals in den Normalraum zuruckfallen, da die Kraftreserven der Triebwerke nicht ausreichten, um das Schiff längere Zeit im Linearflug zu halten. Die Blues bekamen dadurch Gelegenheit, sich wieder zu orientieren. Gecko sah sie in Gedanken schon heranrasen und mit ihren Waffen das Feuer auf das sechzig Meter durchmessende Spezialschiff eröffnen.
    Der Abwehrschirm der TRAMP würde in kurzer Zeit den Anforderungen nicht mehr gewachsen sein. Damit stand den Blues nichts mehr im Wege.. Aber auch mit gut funktionierendem Abwehrschirm verurteilte sie der Atombrand zum Untergang, Die Zerstörung würde von außen oder von innen kommen.
    Und das war das Ende Admiral Geckos und seines Schlachtkreuzers TRAMP. Glücklicherweise schien ihm die Besatzung seine Marotten im gleichen Augenblick verziehen zu haben, da das Unheil über sie hereingebrochen war. Er wußte nicht, wie er es fertiggebracht hatte, seine Angst zu verbergen.
    Niemand schien bemerkt zu haben, daß der großspurige Admiral alles andere als ein Held war. ,Jeder Sünder schwitzt vor seinem Tode‘, dachte Gecko in bitterer Selbstironie.
    Die Beleuchtung wurde noch dunkler, dann fiel die TRAMP aus der Halbraumzone. Voll böser Vorahnungen schaltete Gecko die Bildschirme der Raumortung ein. Die Anzeigenadeln der Impulstaster traten sofort in Tätigkeit und zeigten das Vorhandensein vieler anderer Schiffe an. Die Frage war nur, wo sie sich im Augenblick befanden. Auf der einen Seite der TRAMP zeigte sich nur schwarzer Weltraum und weit entfernte Sterne, deren schwaches Funkeln Gecko zum Bewußtsein brachten, wie weit sie sich von heimatlichen Regionen entfernt hatten.
    Gecko schaltete um. Sofort änderte sich das Bild. Es änderte sich in einer wenig beruhigenden Weise. Jetzt sah Gecko die Schiffe der Blues. Und er wußte, daß die Blues im gleichen Augenblick die TRAMP sahen oder zumindest orteten.
    Gecko kratzte sich verzweifelt hinter seinen großen Ohren. Es roch förmlich nach Gefahr. Noch immer strahlte der Hyperkom der TRAMP den Funkruf aus, der jedes terranische Schiff hierherlocken würde. Doch in diesem Sektor schien es außer der TRAMP kein terranisches Schiff zu geben. Da schossen die Schiffe der Blues heran. Gecko fragte sich, ob er ein’ zweites Mal einen Teleportersprung in ein Blues-Schiff wagen sollte, um dort eine Mikro-Bombe zurückzulassen. Er wußte jedoch, daß er es nicht schaffen würde. Er wünschte, Gucky wäre an Bord.
    Nein, zum Teufel (welcher terranische Dämon das auch immer war), das wünschte er nicht. Vielleicht war es nur Arroganz gewesen, die ihn hatte annehmen lassen, daß seine Fähigkeiten denen Guckys überlegen waren, aber er wollte diese Sache allein durchstehen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher