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019 - Der Clan der Rebellen

019 - Der Clan der Rebellen

Titel: 019 - Der Clan der Rebellen
Autoren: STAR GATE - das Original
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    *
     
    Die Polizeiarmada strömte wie eine Flut aus schwarzen Gleitern in den riesigen Innenhof des Polizeihauptquartiers. Die Bosse standen schon bereit, um die vermeintlichen Gefangenen in Empfang zu nehmen – allen voran der Polizeichef von Tustrada Beron Derlinos.
    Er freute sich auf seinen bisher größten Triumph im Verlauf seiner ganzen Laufbahn – und würde die bisher größte Niederlage erleben.
    »Einer der Gleiter fehlt!«, wies einer seiner direkten Assistenten kleinlaut hin.
    »Na und?«, bellte Beron Derlinos. Er schaute sich suchend um. Wo waren denn die verdammten Gefangenen? Wieso brachte man sie ihm nicht? Sabotage? »Wo sind sie?«
    »Äh …« Der Assistent brach ab. Er brauchte allen Mut, um fortzufahren: »Mit Verlaub, Herr Präfekt: Dieser eine Gleiter, der in die Luft gegangen ist …«
    »Was denn? Wieso werde ich dauernd mit solchen Unwichtigkeiten belästigt? Ich …«
    »Das war er wahrscheinlich!«
    Der Präfekt verstummte verdutzt. Er klappte den Mund wieder zu. »Ich verstehe nicht. Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ganz einfach, Herr Präfekt: Es wird vermutet, dass die Gefangenen in dem Gleiter steckten, der in die Luft geflogen ist. Ganz eindeutig ist die Meldung von der Gefangennahme von diesem Gleiter ausgegangen. Soeben wurde es mir auf meinen persönlichen Verdacht hin zum zweiten Mal bestätigt: Derselbe Rufcode! Nach der Meldung wurde der Gleiter erst einmal vermisst. Das heißt, nicht direkt vermisst, aber er war der Einzige, der keinen Vollzug meldete – auf Ihren Befehl hin, dass alle zurückzukehren hatten …« Verunsichert hielt er ein, denn Beron Derlinos war völlig außer sich. Und es hatte Zeiten gegeben, da rollten im wahrsten Sinne des Wortes die Köpfe, wenn Beron Derlinos in einer solchen Stimmung war. Er würde niemals einsehen, dass er selber einen Fehler gemacht hatte.
    Schon schaute er sich um.
    Sein persönlicher Assistent atmete bereits erleichtert auf, denn wenn er weg sah – dann meinte er nicht ihn, sondern hielt nach einem anderen Opfer Ausschau, dem er alle Schuld geben konnte.
    Zu früh gefreut, denn der Blick von Beron Derlinos ruhte sogleich wieder auf ihm!
    »Und wieso erfahre ich dies alles erst jetzt?«
    Wahrheitsgemäß hätte der Assistent antworten müssen:
    »Weil Sie mich nicht zu Wort kommen ließen!« Aber das wäre ein sehr unkluger Schachzug gewesen. Dann hätte er sich gleich schon als Delinquent für die nächste Hinrichtung freiwillig zur Verfügung stellen können.
    Nein, er war schließlich kein Selbstmörder, sondern hatte vor, seine Stellung zu behaupten.
    Irgendwann wollte er es geschafft haben, aus dem direkten Bereich des Präfekten zu entkommen und einer der anderen Bosse zu werden – relativ unabhängig vom Präfekten und dessen manchmal im wahrsten Sinne des Worts tödlichen Launen.
    Er schielte zur Seite, denn dort wusste er seinen schärfsten Konkurrenten.
    »So reden Sie endlich!«, herrschte Beron Derlinos ihn an.
    Unwillkürlich zog der Assistent den Kopf ein – als könnte er ihn dadurch retten. Und dann folgte Beron Derlinos seinem Blick.
    »Wen wollen Sie denn decken?«, erkundigte sich der Präfekt äußerst misstrauisch.
    »Decken?«, entgegnete der Assistent mit einem unschuldigen Augenaufschlag.
    Und damit hatte er seinen Boss genau dort, wohin er ihn haben wollte: »Jetzt reicht es endgültig! Ich habe genau gesehen, wen Sie angeschaut haben! Merken Sie sich ein für allemal: Mir entgeht nichts! Überhaupt nichts! Niemals! Und Ihre falsch angewendete Kollegialität nutzt dem Burschen auch nichts!« Er hob seine Stimme und bellte ein paar heisere Befehle. Sekunden später war der ärgste Konkurrent des Assistenten verhaftet – ohne zu wissen, wie ihm überhaupt geschah. Es würde ihm erst recht spät dämmern, dass er einem raffinierten Trick zum Opfer gefallen war – und dass alle Welt ihn dafür verantwortlich hielt, dass die Gefangenen anscheinend mitsamt dem Polizeigleiter in die Luft gegangen waren.
    In der Zwischenzeit wollte der Assistent die Suche nach dem Fluchtgleiter in Angriff nehmen lassen. Zwar hatten sie anscheinend einen detonierten Polizeigleiter, der kurz vorher die Gefangenen an Bord genommen hatte, aber der Fluchtgleiter hatte sich währenddessen scheinbar in Luft aufgelöst.
    Da stimmt was nicht! , dachte der Assistent.
    Doch dann wurden seine Gedanken in andere Bahnen gelenkt: Er war sehr zufrieden mit sich und seinem genialen Schachzug, mit dem er seinen Konkurrenten
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